Unser Flieger nach Danang ging erst nachmittags um 15:30, also hatten wir genug Zeit, zu packen und zu frühstücken.
Heute schien endlich mal die Sonne, dafür hatte es aber mächtig abgekühlt und es wehte ein eisiger Wind.
Wir checkten aus, ließen unser Gepäck aber noch im Hotel und machten uns noch mal auf, denn in Hanoi gab es eigentlich noch jede Menge zu sehen.
Direkt um die Ecke liegt das berüchtigte „Hanoi Hilton“, ein Gefängnis, im 19. Jh. von den Franzosen gebaut um Vietnamesen einzukerkern und zu foltern und später von den Vietnamesen genutzt, um amerikanische Kriegsgefangene einzukerkern und teilweise sicher auch zu foltern.
Eigentlich wollten wir uns das nicht antun, aber irgendwie interessierte es uns doch und deshalb löhnten wir 10.000 VND pro Person und gingen rein.
Was wir dort sahen, ließ uns wieder mal fragen, was Menschen Menschen so alles antun können – nur, weil sie eine andere politische Meinung haben. Die Haftbedingungen waren entsetzlich, die Gefangenen saßen oder lagen nebeneinander auf langen Pritschen bzw. Betonsockeln, an den Knöcheln waren sie in Fußfesseln eingeschlossen, die ihnen keinerlei Bewegungsfreiheit gaben.
Dass ein Mensch das überhaupt aushält, war für mich kaum vorstellbar – aber etliche hatten sogar Jahre durchgehalten. Wenn man so was sieht, weiß man wieder, wie gut man es selbst hat – vor allem, in einem Land leben zu können, wo derartiges nicht denkbar ist.
Um 13:00 nahmen wir uns dann ein Taxi zum Flughafen, waren mal wieder reichlich früh da, aber konnten dennoch gleich einchecken und es uns dann in einem Café mit Internetzugang gemütlich machen, bevor es pünktlich ab nach Danang ging, und dann weiter nach Hoi An.
Schon bei der Landung merkten wir, dass das Wetter hier noch trüber war als in Hanoi, es war auch ziemlich kalt. Zwar hatte der Taxifahrer keinerlei Ahnung, wo unser Hotel war und musste unterwegs nach dem Weg fragen, aber schließlich kamen wir doch im Life Heritage Resort (das mittlerweile zur Anantara-Gruppe gehört) in Hoi An an.
Es war schon fast dunkel, aber der erste Eindruck war sehr positiv und unser Zimmer ist schön, alles neu und sehr geräumig. Vor dem Zimmer eine kleine Veranda mit zwei gepolsterten Sitzbänken.
Wir packten nur ein bisschen aus und machten uns dann gleich auf in die Stadt – es war schön, einfach losgehen zu können und nicht, wie letztes Jahr im Victoria, auf den Hotelbus angewiesen zu sein. Genau deswegen hatten wir das Life Heritage ja auch gewählt (und auch wegen des unglaublich günstigen Preises!) – wir wollten dieses Mal nicht an den Strand, wie im Vorjahr, sondern direkt im bzw. nahe beim Ort wohnen.
Hoi An kam uns ziemlich verändert vor – noch mehr Schneider, etliche Häuser geschlossen, der Foodcourt mit seinen vielen Essensständen und dem „Fresh Beer“ verschwunden. Wir wollten ins „Good Morning Vietnam“, auch das war unter der angegebenen Adresse in der Le Loi St. nicht zu finden, aber der Italiener, bei dem wir dann schließlich landeten, war auch nicht schlecht.
Auf dem Heimweg kauften wir noch eine Flasche Dalat-Wein und machten es uns dann auf unserer Veranda gemütlich.
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