Wir hatten eine wunderbare Route vor uns – 3 Wochen durch den Süden Englands! Von Calais nach Hampshire (Lymington und die Isle of White), dann weiter nach Devon, genauer, in dieSouth Hams.
Anschließend in den äußersten Westen, nach Cornwall.
Und zum Schluss nach Somerset, zur sagenhaften Kathedrale von Wells und den Thermen von Bath.
Los ging es am
12. Juni – Heidelberg bis Calais
Früh morgens sah es noch nach gutem Reisewetter aus, trocken und sonnig. Um 12 starteten wir, zunächst ging es zügig bis Luxemburg. Dort wurde noch mal billig voll getankt, danach kam es allerdings richtig hart: Ein ellenlanger Baustellen-Stau, sintflutartiger Regen, gefolgt von langem Nieseln und dunklen Wolken, die uns durch ganz Belgien begleiteten.
Trotzdem waren wir schon nach gut 6 Stunden in Calais. Und der Himmel inzwischen wieder blau, allerdings mit heftigem kühlem Wind. Unsere Unterkunft, „Le Cercle de Malines“ , war ungewöhnlich, aber nett: Ein altes Haus in der Nähe der Oper, schön restauriert, mit nur 6 Zimmern.
Zwar mussten die Koffer über eine steile und sehr enge Treppe bis in den 2. Stock geschleppt werden, aber dafür residierten wir auch wie die Fürsten: Ein antikes Bett und ein fragiler Sekretär im Schlafzimmer, eine freistehende Badewanne mit Löwen-Füßen (allerdings war Duschen darin mehr als schwierig). Sogar ein Polstersessel im Bad – und insgesamt ziemlich geräumig.
Unser Gepäck wurde einfach nur abgestellt, dann machten wir uns schleunigst auf in die Stadt. Obwohl wir schon x-Mal von Calais nach England gereist waren, hatten wir vom Ort bisher noch fast nichts mitbekommen. Entweder waren wir spätabends oder mitten in der Nacht angekommen und gleich mit dem Schiff weiter gefahren, oder es hatte geregnet.
Jetzt stellte sich heraus, dass Calais zwar eher klein aber ganz nett ist. Ein schöner Hafen mit einigen alten Fischerhäusern, einer lange Mole und jede Menge Restaurants.
Bier in der Abendsonne …
Ein Spaziergang zum Leuchtturm, der hier kurioserweise mitten in der Stadt steht.
Vor vielen Jahren verlief die Küste offenbar noch etwas anders – aber den Leuchtturm verpflanzte man nicht, sondern ließ ihn mitten im Ort stehen.
Dann ein schöner aber etwas frostiger Sonnenuntergang an der Mole, direkt am kilometerlangen breiten Sandstrand.
Fähren liefen ein und aus, das Meer glühte förmlich im Sonnenuntergang.
Durch den eisigen Wind waren wir aber bald ziemlich durchgefroren, und sahen zu, dass wir in unser fürstliches Gemach kamen.
13. Juni – Von Calais nach Dover
Um 7:00 war die Nacht bereits vorbei – der Wecker klingelte unbarmherzig.
Zwar ging die Fähre erst um 9:15, aber Check-in war – fast wie am Flughafen – schon eine Stunde früher. Außerdem wollten wir uns noch beim Bäcker etwas holen. Frühstück in der Pension gab es Sonntags erst ab 9:00.
Der Checkout ging schnell: Zimmerschlüssel und Schlüssel für den Parkplatz wurden einfach auf den Schreibtisch an der unbesetzten Rezeption gelegt – unsere Wirtin schlief noch, als wir abreisten.
Auf dem Weg zur Fähre erstanden wir Mandel-Croissants und Pain Chocolat, beides noch warm, verführerisch duftend. Wenige Minuten später waren wir auf dem Schiff. Dort noch frischer Kaffee – damit war das Frühstück für uns perfekt.
Zwar war der Wind etwas frisch – aber das Auftauchen der White Cliffs of Dover ließen wir uns dennoch nicht entgehen! Und dann – dann waren wir endlich wieder in England!!!
Die Strecke von Heidelberg bis Calais:
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