Obwohl wir wirklich schon viel in der Welt herum gekommen sind – eines fehlte: Die Überschreitung des Äquators.
eit gestern Abend ist auch dieser weiße Fleck auf der Reisekarte verschwunden – allerdings haben wir das wichtige Ereignis verschlafen.
Bis der Flieger in Kuala Lumpur startete, war es schon nach 22:00 – es gab mal wieder eine Verspätung, weil irgendjemand zwar eingecheckt und seine Koffer aufgegeben hatte, dann aber nicht an Bord war.
Wie dann üblich, wurde sein Gepäck gesucht und dieses dann ausgeladen. Ich frage mich jedes Mal, was das für Trottel sind, die ihr Flugzeug auf diese Weise verpassen, denn sie müssen sich ja schon im Flughafen aufhalten, sonst wäre ihr Gepäck ja nicht im Flieger…
Jedenfalls ging es ca. 40 Minuten zu spät los, und wir waren nach einem Bier so müde – und wussten außerdem, dass nach 7 Stunden die Nacht vorbei sein würde und wir den ganzen Tag in Melbourne herumwandern wollten -, dass wir unsere obligatorische Schlaftablette schluckten, Ohrenstöpsel und Schlafbrillen auspackten und versuchten, etwas Schlaf zu bekommen. Leider wieder nur mit sehr mäßigem Erfolg – irgendwie komme ich mit den Sitzen von Malaysia Air nicht klar, die Sitzfläche ist extrem kurz, man kann die Lehne kaum nach hinten kippen … bei der Thai schlafen wir immer wie die Murmeltiere.
Trotzdem ging der Flug irgendwie rum, und Melbourne empfing uns morgens gegen 9:00 Uhr mit …???? Na, was wohl … strömendem Regen!!!! Es goss derart, dass man wirklich kaum was sehen konnte.
Damit nicht genug – ich wurde um ein Haar verhaftet, und das nur wegen der absolut nicht nachvollziehbaren Sicherheitskontrollen. Als wir nämlich das Gepäck vom Band geholt hatten und Richtung Ausgang trotteten, sahen wir, dass dort eine riesen-lange Schlange stand:
In Australien wird das Gepäck auch bei der Einreise nochmal akribisch durchleuchtet und durchsucht!!!!!
In dem ganzen Durcheinander und der Hektik ließ ich meine Fleecejacke bei der Sicherheits-Kontrolle liegen. Draußen merkte ich den Verlust und lief zurück in den Ankunftsbereich, als mal kurz die Tür aufging, weil jemand raus kam.
Dort fragte ich einen Beamten, wo ich meine Jacke zurückbekommen könne und löste damit eine mittlere Krise aus. Er hielt mir gleich einen Vortrag, dass es gegen mindestens 10 Gesetze verstößt, wenn jemand, der schon durch die Sicherheitskontrollen durch ist, wieder rein kommt. Dann rief er zwei Kollegen hinzu, die drei beratschlagten, was sie mit mir machen sollten, ich wurde zu einem Vorgesetzten gebracht, der genau wissen wollte, wie ich rein gekommen war (die Tür stand offen), mit wem ich Kontakt gehabt hätte (nur mit den Beamten) und weshalb ich mich nicht ans Fundbüro gewandt hätte (weil ich nirgends eines gesehen hatte).
Nachdem sie irgendwann davon überzeugt waren, dass ich doch keine Terroristin bin, wurde ich nochmals ermahnt, man erklärte nochmals, dass mein Verhalten ein Verstoß nach §§§ … sei – und dann erfuhr ich endlich, dass meine Jacke bei der Tourist Information war. Und da hätte ich selbst draufkommen sollen???
Der arme Dieter wartete derweil mit dem Gepäck draußen an der Bushaltestelle… Mit dem Sky Bus ging’s dann endlich durch den sintflutartigen Regen in die Stadt zum Southern Cross Bahnhof und von dort mit einem kleineren Bus zum Hotel Oaks on Market.
Wie befürchtet, war das Zimmer noch nicht bezugsfertig (es war ja erst knapp 11:00 Uhr), also hieß es warten. Raus konnte man nicht, es regnete in Strömen.
Aber irgendwann war nicht nur das Zimmer fertig, sondern der Regen ließ nach, und es kam sogar die Sonne raus. Und um 15:00 Uhr hatten wir allerbestes Sommerwetter, unsere Lebensgeister wurden schnell wieder munter. Und der Blick aus dem Fenster war auch nicht schlecht – in der Ferne konnten wir sogar das Meer sehen!
Mit der (kostenlosen) Straßenbahn fuhren wir erst mal eine halbe Runde um die Innenstadt, gingen dann kurz zu AVIS, um ein paar Unklarheiten wegen des Mietwagens abzuklären, den wir ab Montag gebucht hatten, und besuchten anschließend die Victoria Markets, eine Reihe von Markthallen, die allerdings nicht wirklich mit den asiatischen Märkten mithalten können.
Immerhin konnte Dieter dort für 10$ eine Uhr – made in China – erstehen, da seine Uhr überraschend den Geist aufgegeben hatte. Noch ein Bummel zum Hafen, wo sich Möwen und Dieter interessiert beäugten.
Dann wieder in die Straßenbahn und nach Chinatown, von dort langsam zurück zum Hotel, denn das Pflaster treten machte ganz schön müde (und nicht zu vergessen, eine Nacht fast ohne Schlaf).
Die heutige Strecke:
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