4. Februar – Jetzt wird’s doch richtig rot, wir sind am Uluru!

P1090605Irgendwie ist man erst richtig in Australien gewesen, wenn man die beiden inoffiziellen Wahrzeichen des Landes gesehen hat – die Oper in Sydney und den Uluru (der früher Ayers Rock hieß).

Die Oper kommt noch, aber den Uluru haben wir in seiner ganzen roten Pracht inzwischen erlebt.

Nachdem unsere Morgen-Wanderung im Kings Canyon ausfiel (schon um 7:00 hatte es 34°!!!!), zogen wir früher als geplant los und bogen nach ca. 170 km auf den Lasseter Highway ein.


Kurze Zeit später tauchte ein flacher Berg am Horizont auf, nein, nicht der Uluru – sondern der Mount Conner! Ein freundlicher Busfahrer, der gerade eine Reisegruppe hatte aussteigen lassen, machte ein Foto von uns. Er gab uns noch den Tipp, auf eine Sanddüne auf der anderen Straßenseite zu steigen, von dort könne man Salzseen sehen.

Tatsächlich – man sah aber nicht nur die weiß-glitzernden Salzseen, sondern hatte überhaupt einen tollen Blick in die Gegend. Es geht doch nichts über einen Insidertipp!



Weiter 150 km später kamen wir kurz nach 14 Uhr an unserem Ziel an – ließen das Hoteldorf Yulara aber erst mal links liegen und fuhren gleich weiter zum Uluru. Zum einen fürchteten wir, dass die dicken Wolken demnächst Regen ausspucken würden, zum anderen waren wir einfach zuuu neugierig, obwohl die Uhrzeit alles andere als optimal war.

Am Eingang des Nationalparks mussten wir 25$ pro Person zahlen, dafür bekommt man einen Pass für 3 Tage. Und dann tauchte er in seiner ganzen Größe auf – der Uluru.

Aus der Ferne hatten wir den oberen Teil ja schon ein paar Mal kurz erblickt, aber als er dann wirklich komplett vor uns lag, waren wir hin und weg. Man hat ihn schon tausend Mal auf Bildern gesehen, in Filmen – trotzdem waren wir total überwältigt, als der Riesen-Felsen plötzlich in der Nachmittagssonne vor uns lag.

Wir drehten erst mal eine Runde und sahen uns den Felsen etwas intensiver an – allerdings war das Licht nicht optimal. Der scheinbar so glatte Felsen zeigt aus der Nähe jede Menge Zerklüftungen, es gibt (ausgetrocknete) Wasserfälle und Felsnischen, die fast wie vom Bildhauer geschaffen wirkten! Er sah alle paar Meter komplett anders aus.

Der Aufstieg (Fotos unten) war gesperrt, weil es zu heiß war – wir wären aber ohnehin nicht aufgestiegen, denn die Aborigines bitten dringend darum, den ihnen heiligen Felsen zu respektieren und ihn nicht zu besteigen.





Da es enorm heiß wurde, flüchteten wir nach der Umrundung erst mal in unser Hotel. Es gibt keine richtige Ortschaft hier, sondern nur ein Hoteldorf, das von einer einzigen Gesellschaft betrieben wird.

Dort befinden sich 6 Hotels – vom Super-Luxus des Longitude 131 bis zum einfachen Backpacker Hostel Outback Pioneer, außerdem ein Campingplatz, eine Tankstelle, eine Klinik, ein kleines Einkaufszentrum mit diversen Cafés und über das gesamte Terrain verteilt fast ein Dutzend Restaurants, Pubs, Bistros usw. Das Ganze ist ziemlich weitläufig – so ca. 3 km in jede Richtung – deshalb fährt ein kostenloser Shuttlebus, ständig im Kreis durch die Anlage.

Unser Hotel Desert Garden, ist eine herbe Enttäuschung – so schmuddelig und gleichzeitig so unverschämt teuer haben wir noch nie irgendwo geschlafen!!! Auf dem Balkon ein überquellender Aschenbecher der Vorgänger, die Stühle dort von Spinnweben umgeben, auf dem Gitter der Klimaanlage dicker schwarzer Schimmel – woher hier 4 Sterne kommen, ist mir ein Rätsel! Aber was soll’s, wir sind eh nur zum Schlafen im Zimmer und nachts ist es dunkel…..

Eine nette Geste ist die kostenlose Laundry für die Gäste, wir beluden gleich eine Maschine mit unseren verschwitzten Sachen und während die Klamotten wuschen und trockneten, erkundeten wir das Dorf.

Trotz miserabler Wettervorhersage (mein lieber Bruder hatte sogar eine besorgte Mail geschickt, weil er uns schon von den Ausläufern des Cyclon Yaris bedroht sah) und dicken Wolken am Himmel, blieb es trocken. Sogar die Sonne kam ab und zu raus, so dass wir gegen halb sieben mit sauberem Outfit nochmal loszogen in der Hoffnung, den Uluru im Abendlicht zu sehen.

Und obwohl eine extrem dicke und dunkle Wolke die Sonne verdeckte und man ringsum sehen konnte, dass es an vielen Stellen regnete, kam die Sonne doch noch kurz vor dem Untergehen heraus und tauchte den Uluru in das berühmte dunkelrote Licht.


Auch der Blick in die andere Richtung, wo man den Sonnenuntergang über der Wüste beobachten konnte, war spektakulär!

Danach hatten wir uns das Essen redlich verdient und machten uns auf ins Café Gecko, wo man mit Blick auf einen Brunnen draußen sitzen und endlich mal wieder sehr lecker essen konnte. Und das erstaunlicherweise zu ziemlich zivilen Preisen!

Bei immer noch 34° um neun Uhr abends waren wir auch sehr dankbar über die Karaffen mit eisgekühltem Wasser, die hier – wie z.B. auch in den USA und Frankreich üblich – kostenlos auf den Tisch gestellt werden.

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