… und der morgige Sonntag muss einfach mal noch ein bisschen Sonne bringen, nachdem der heutige, vorletzte Tag, mal wieder von der total trüben, verregneten Sorte war.
Morgens noch einigermaßen ok, ein paar Wolken – bei meinen früh-morgendlichen Runden im Pool wurde ich nur von unten nass.
Das wird mir fehlen, morgens friedlich im Pool kurven, übers Tal aufs Meer schauen und die Gedanken schweifen lassen, fast wie eine Meditation.
Ich hab mal ausgerechnet, dass ich in den letzten 4 Wochen insgesamt über 12 km geschwommen bin – eigentlich müsste ich also deutlich fitter und schlanker sein, als ich tatsächlich bin. Aber die faulen Strand-Nachmittage und das Eis, die Caipis und Banana-Pancakes – alles verhindert, dass die Hüftrollen weniger werden …
Was soll’s – wer nur noch wenige Tage von 60 entfernt ist, sollte keine übertriebenen Anforderungen an sich selbst stellen, sondern froh sein, noch einigermaßen gesund und munter zu sein.
Aber kaum war ich aus dem Wasser, fing es an, zu regnen – also war erst mal daheim-bleiben angesagt. Eigentlich wollte ich die Zeit nutzen, um zu packen, aber nachdem wir den Fernseher angemacht hatten und die Entwicklungen in Japan verfolgten, wurde das zur Nebensache.
Tschernobyl, April 1986,kam mir sofort in den Sinn!! Damals wurde auch erst mal alles heruntergespielt. Erst kam der Wind, der den Mist zu uns blies, dann der Regen, der die radioaktiven Teile herunterspülte. Am 1. Mai machten unzählige Familien Ausflüge bei herrlichstem Wetter, es wurde das erste frische Gemüse geerntet – keiner wusste damals etwas von der katastrophe! Und die Monate danach waren vor allem für diejenigen, die – wie ich – kleine Kinder hatten, ein Albtraum.
Niemand traute sich, Gemüse oder Salat zu essen, Milch und Butter waren verpönt (wir organisierten Milchpulver und Butter aus Bundeswehrbeständen für unsere und die Kinder in der Nachbarschaft), denn der Fall-Out hatte alles, was damals wuchs, verseucht. Monatelang, ich glaube, es war fast ein Jahr, bekamen die armen Kinder nur Trockenmilch und Lebensmittel, die vor Tschernobyl produziert worden waren …. Oder allenfalls Bio-Gemüse, wenn glaubhaft versichert wurde, dass der Boden mindestens 30 cm tief abgetragen worden war ….
Ich hoffe nur, dass das, was in Japan jetzt freigesetzt wird, tatsächlich nur über den Pazifik weht und nirgends herunterkommt und weite Landstriche verseucht ….
Trotzdem mussten wir ja hier unsere Zelte abbrechen, also habe ich unsere Sachen zusammengesucht und einigermaßen ausgewogen auf die beiden Koffer verteilt. Erschwert wurde das Ganze allerdings dadurch, dass noch zwei Wäschesäcke mit diversen Klamotten in der Wäscherei sind – und unsere liebenswerte Laundry-Frau mir wort- und gestenreich erklärte, dass sie wegen des schlechten Wetters und des unerwarteten Verschwindens ihrer Tochter noch bis morgen braucht, um unsere Wäsche zu waschen und zu bügeln ….
Dann musste auch noch die Frage der Schlüsselübergabe geklärt werden – wir müssen am Montag schon um 6:45, also quasi mitten in der Nacht, los – das Office ist aber erst ab 9:00 besetzt. Ist aber kein Problem – der Taxifahrer, der uns zum Flughafen bringt, ist der Onkel von Sana, die im Office arbeitet, also können wir ihm den Schlüssel übergeben … Vetternwirtschaft hat auch manchmal was Gutes
Gegen Abend hatte der Himmel doch noch ein Einsehen: Die Sonne kam heraus und es gab einen wunderbaren Fisch – White Snapper mit Ingwer, Knoblauch und Chillies bei Kata Mama am Kata Beach.
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