Erstaunlicherweise schliefen wir einigermaßen, obwohl das Bett alles andere als bequem war, die Decke uralt und das Kissen klumpig.
Aber wer braucht schon eine Decke, wenn es so warm ist, dass ein Laken zum Zudecken völlig ausreicht.
Außerdem sind wir inzwischen offenbar schon ziemlich abgehärtet …
Die Morgentoilette fiel etwas spärlich aus, das schmuddelige Waschbecken und das wenig einladende “Bad” machten nicht gerade Lust auf ausgiebige Körperpflege, zumal es kein Duschgel gab. Zum Glück hatte ich noch eine Flasche Shampoo, die musste zum Duschen herhalten.
Das Frühstück war genau das, was sich jeder wünscht, der abnehmen möchte: Eine Tasse Kaffee, eine Scheibe Toast mit Marmelade oder ein Pfannkuchen, entweder Fruchtsaft oder etwas Obst, also nichts, was zur Völlerei verführen würde. Heute sollten wir mit Koman weiter reisen, sie kam zusammen mit Uja, als wir mit den Schweizern noch beim Frühstück saßen. Kurzer, aber herzlicher Abschied von Uja sowie von Bernadette und Erich, dann ging’s los.
Erst mal mussten wir wieder ein Stück zurückfahren, denn das Ur-Einwohnerdorf Tenganan war ja eigentlich gestern schon auf dem Programm gestanden. Eine winzige Straße schlängelte sich durch einen Wald, öffnete sich zu einer Lichtung und da lag das Dorf.
Am Dorfeingang saß ein Mann, der uns stolz seinen weißen Kampfhahn präsentierte, dem er gerade eine Massage verabreichte.
Mit einem jungen Dorfbewohner, der als Führer fungierte, gingen wir durchs Dorf, das noch fast so aussieht wie vor 100 Jahren. Sogar die uralte Schrift, die fast arabisch aussieht, wird hier noch gepflegt.
Wir schauten in Hauseingänge und winzige Gässchen, gingen die gras-bewachsenen, grob gepflasterten Wege entlang.
Im Ort wurden schöne Tücher und Sarongs gewebt sowie Körbe geflochten – die Preisvorstellungen waren allerdings derart utopisch, dass ich auf einen Kauf verzichtete.
An der Küste entlang ging es anschließend wieder nach Westen, zum Fledermaus-Tempel Pura Goa Lawah, wo in einer Höhle tatsächlich Tausende von Fledermäusen an der Decke hängen.
Für uns immer wieder irritierend sind die Hakenkreuze, die hier aber als Sinnbild des ewigen Lebenskreislaufes heilig sind. Letzte Station war die alte Gerichtshalle. Hier wurde noch bis ins 20. Jahrhundert Recht gesprochen.
Schauerliche Fresken zeigen, was die erwartete, die das Gesetz gebrochen hatten.
Damit war unsere Bali-Rundreise beendet, gegen 14:30 lieferte Koman uns in unserem letzten Hotel, dem Padma Resort in Legian ab.
Kommentare und Meinungen