28. Juni – Isle of Skye – Trotternish

P1130223Wir trauten unseren Augen kaum – schon wieder Sonne! Dabei soll es doch auf Skye fast immer regnen oder zumindest neblig sein! 

Zwar waren wir mal wieder die letzten beim Frühstück – wir schlafen hier wie die Murmeltiere – aber trotzdem kurz vor 10 Uhr schon auf dem Weg zur Tourist Information.

Dort wollten wir die morgige Fähre aufs Festland buchen. Alle  Versuche, dies online zu erledigen, waren nämlich gescheitert .

Nachdem das erledigt war, machten wir uns auf den Weg zum alten Mann, genauer,  zum “Old Man of Storr”. Als “Old Man” werden in Schottland allein stehende hohe Felsen bezeichnet – warum wohl? Dieser alte Mann befindet sich auf Trotternish, der (etwas seltsame) Name für einen der vielen ”Finger” der Isle of Skye.

Auf dem Weg dorthin verführte uns ein in der Morgensonne glitzernder Wasserfall zu einer etwas waghalsigen Kletterei den Hang empor.

Kurze Zeit später sahen wir dann den “alten Mann” (unten rechts) – im Vergleich zu den Felsmassen der umgebenden Berge sah er eigentlich ziemlich kläglich aus.

Da macht mein “old man” doch eine deutlich bessere Figur!

Die Küstenszenerie war echt beeindruckend – schroffe Steilküsten,

– dann senkte sich das Land wieder sanfter zum Meer hinab …


Wir umrundeten den “Finger” und gelangten auf die Westseite, wo die Szenerie völlig anders aussah. Tiefblaue See, saftig-grüne Weiden, Schafe und Kühe.


Und natürlich wieder ein malerischer Friedhof  – aber dieses Mal nicht irgendeiner, sondern der von Kilmuir, auf dem Flora Mac Donald unter einem hoch aufragenden Steinkreuz liegt, die Frau, die “Bonnie Prinz Charlie” 1746 nach der verlorenen Schlacht von Culloden die Flucht vor seinen englischen Verfolgern ermöglicht hatte und dadurch zu schottischen Nationalheldin geworden ist.

Diese Geschichte hat mich schon lange fasziniert (sie steckte den Prinzen in Frauenkleider und gab ihn als Zofe aus, so konnte er fliehen) – jetzt hier so hautnah Spuren der schottischen Geschichte zu sehen, war schon etwas Besonderes …

Direkt daneben gibt es ein kleines Museum mit einem alten Langhaus.

Nach so viel Geschichte sollte es noch was handfesteres sein, z.B. ein Besuch bei der Talisker Whisky Destillerie, der einzigen Destillerie auf Skye.

Zuerst eine Besichtigung der Produktion, dann wurden diverse Whisky-Sorten probiert – allerdings nur von mir, Dieter schnupperte nur, bei den engen Straßen wollte er nichts riskieren 😉 Die eher rauchigen Sorten waren nicht so mein Ding, aber es gibt auch sehr weiche, die richtig gut schmecken. Mindestens 10 Jahre liegt der gute Stoff im Fass und verliert jährlich bis zu 2% seines Volumens – kein Wunder, dass mancher Whisky fast 60% Alkohol hat! Eine Flasche erstanden wir natürlich auch …

Wenn man die Umgebung der Destillerie betrachtet, kommt man schon zu dem Schluss, das das, was hier entsteht, einfach gut sein muss!


Zurück in Portree schafften wir es gerade noch, pünktlich im “See Breezes” an unseren Tisch zu kommen – mit wunderbarer Aussicht über den Hafen. Und zum Abschied von der Insel gab es noch mal Seafood vom Feinsten und wirklich guten Wein.

Und als wir auf dem Heimweg waren, lockten uns Dudelsack-Klänge zu einem Umweg über den Marktplatz – dort bot sich ein tolles Schauspiel: Eine Pipe-Band mit Tambourmajor trat dort auf – einfach umwerfend!

Eine volle Stunde lang spielte und marschierte die Band – alles nur, um die Besucher zu erfreuen.

Wenn wir der Isle of Skye nicht ohnehin schon völlig verfallen gewesen wären – spätestens jetzt hätte die Insel unser Herz erobert.

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