Schoko-Pancakes zum Frühstück!!!!
Mee Mee weiß, wie sie mich glücklich machen kann – und da Dieter morgens nicht so auf Schokolade steht, bekam ich auch noch die Hälfte seines Pfannkuchens, er nahm dafür mein Spiegelei.
Statt des langweiligen Lipton-Teebeutel-Tees gab es eine kleine Kanne Shan-Tee … Und das alles in der Morgensonne!
Um 8:30 standen wir bei Thu Thu vor der Tür, wir wollten heute nach Indein, wo einer der schönsten 5-Tage-Märkte stattfindet. Myo Myo rettete den Tag für mich sofort – er hatte meine Jacke im Boot gefunden, sie war offenbar unter die warmen Decken gerutscht!!
Indein liegt nicht direkt am Inle See, sondern an einem Zufluss. Zunächst ging es allerdings – wieder dick vermummt, es schien mit jedem Tag kälter zu werden – über den See. Es war windig heute morgen – der See ziemlich unruhig, die Bootsmotoren wirbelten Wassertropfen durch die Luft.
Dann ca. 30 Minuten einen wunderschönen Fluss entlang.
Diese Fahrt gehört zu den absoluten Highlights hier oben, die Landschaft ist unglaublich schön und abwechslungsreich. Auf beiden Seiten des Flusses liegen Bambus-Haine und Felder, wenn das Wasser hoch genug steht, kann man die Bauern bei der Arbeit beobachten.
An den Ufern führen Wege entlang, auf denen Bauern Wasserbüffel vor sich her treiben, Frauen mit voll beladenen Körben auf dem Kopf kommen vom Markt, Kinder winken uns zu. Ab und zu wäscht eine Frau ihre Wäsche im Fluss oder ein Bauer seinen Wasserbüffel.
Indein hat nicht nur einen wirklich bunten Markt, sondern auch eine ziemlich alte Pagode, die ebenfalls sehenswert ist. Hunderte kleiner weißer Stupas stehen wie Zuckerhütchen auf dem Berg.
Da der Anstieg aber etwas länger dauert und wir schon zwei Mal dort waren, begnügten wir uns mit dem Markt und ein paar alten Stupas am Wegesrand.
Erst mal war ich allerdings von einem Kindergarten gefesselt – wenn man sieht, wie quietschvergnügt die Kinder hier mit einfachsten Dingen spielen, wird man schon mal nachdenklich. Ein halbiertes Fass wird zur Wippe und die Kids sind glücklich.
Wir schwelgten in den bunten Bildern, den Gerüchen, dem Lärm. Ich erstand ein Beutelchen frisch gemahlenes, tiefgelbes und intensiv duftendes Kurkuma, nachdem wir die Pflanzen zwei Tage zuvor in Samkar gesehen hatten. Und natürlich noch mal Tee …
Die Frauen der Bergvölker sind farbenfroh gekleidet – und obwohl das Leben für sie garantiert nicht leicht ist, wird viel gelacht.
Es gibt auch jede Menge Leckereien, überall wird gekocht oder gebraten …
Hunde waren auf dem Markt zahlreich vertreten, aber sie sind sehr friedfertig und bellen so gut wie nie.
Wasserbüffel sind hier allgegenwärtig.
Als der Markt langsam zu Ende ging, kletterten die Marktfrauen in teils uralte museumsreife LkWs, die uns oft gefährlich überladen vorkamen, und machten sich bereit für einen ziemlich langen Heimweg.
Mit einem Baby auf dem Rücken ist die Kletterei sicher nicht ganz einfach – aber jahrelange Übung lässt das alles ganz mühelos aussehen.
Auf dem Rückweg machten wir noch Halt bei einer Schmiede, ich wollte noch eine der guten hand-geschmiedeten Scheren kaufen – es kam dann auch noch ein sehr scharfes Messer hinzu, alles zusammen für knapp 6 €.
Die Arbeit wird hier so erledigt, wie bei uns vor 100 Jahren – ein Mann zieht mit den Händen an den Stangen eines Blasebalgs, um das Feuer anzufachen, einer hält das zu schmiedende Stück ins Feuer und drei weitere schlagen im Takt so lange auf das glühende Eisen, bis es nicht mehr glüht. Dann wird es erneut erhitzt und die Sache geht von vorne los …
Außer auf die Schmiede verzichteten wir dieses Mal auf den Besuch weiterer Handwerks-Betriebe.
Wir hatten die Silberschmiede (die filigranen Silberschmuck herstellen), die Seiden-Webereien (wo man sich zauberhafte Longyis anpassen lassen oder handgewebte Seidenschals erstehen kann), die Holzschnitzereien (die wunderschöne kleine Boote mit winzigen Ruderern schnitzen), die Cheroot-Manufakturen usw. alle schon bei früheren Reisen ausgiebigst besucht, und es bestand derzeit kein Bedarf an Seidenschals, Schmuck oder sonstigem.
Heute wollten wir nicht so spät vom See zurück kommen, denn wir hatten eigentlich noch viel zu wenig von der Umgebung Nyaungshwes gesehen. Trotzdem mussten noch ein paar letzte Fotos von den Einbein-Ruderern gemacht werden …
Ein kleiner Tempel mitten im Wasser …
Endlich an Land angelangt, verabschiedeten wir uns mit einem dicken Trinkgeld von Myo Myo, der uns geduldig und sachkundig die letzten Tage auf dem See herum geschippert hatte..
Durch stille Seitenstraßen bummelten wir zum Hotel zurück …
…vorbei am “Green Chilli”, wo wir heute Abend wieder essen werden…
… und einer Straßenbaustelle burmesischer Art. Das bedeutet: Überwiegend Handarbeit – und nicht selten Zwangsarbeit. Die Steine werden von Hand zerkleinert …
Bei unserem Wirt liehen wir 2 Fahrräder und holperten über die Feldwege – am Kanal entlang, wo auf der anderen Seite Schulkinder auf dem Heimweg waren.
Durch ein kleines Dorf … Im warmen Nachmittags-Licht (und erfreulich warmen Temperaturen, denn tagsüber ist es schön war!) leuchteten die zum Teil frisch bepflanzten Beete mit Kräutern, Salat und Kohl smaragdgrün – es war einfach nur schön.
An Feldern vorbei, wo ein Bauer mit seinem Wasserbüffel gerade mühevoll die Erde umpflügte.
Gegen Ende kamen wir nochmal an der Pagode mit den vielen goldenen Stupas vorbei. Der sitzende Buddha hat – eigentlich undenkbar – keinen Schirm über dem Kopf. Uns wurde erzählt, dass man drei Mal versucht hatte, einen Schirm über Buddhas Kopf zu erstellen – jedes Mal ist die Konstruktion wieder zusammengebrochen.
Also sitzt hier der wohl einzige Buddha Myanmars ohne Kopf-Beschattung.
Zurück im “Princess Garden” noch ein kurzer Gang durch den Garten.
Dann wurden wir ein letztes Mal mit einem Papaya-Shake verwöhnt, das wir auf unserer Terrasse zum Sonnenuntergang genossen.
Abends gönnten wir uns zum Essen noch mal einen Rotwein im Green Chilli – dieses Mal kam er nicht vom Weingut um die Ecke, sondern aus Australien und war unglaublich gut.
So gedopt trotzen wir ein letztes Mal den arktischen Nacht-Temperaturen am Inle See.
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