Dieses Mal fiel uns der Abschied besonders schwer.
So sehr wir den Menschen eine Öffnung des Landes und damit hoffentlich verbunden deutliche Verbesserungen ihrer persönlichen Situation und der Infrastruktur wünschen, heißt es sicher auch, dass beim nächsten Besuch vieles anders sein wird.
Ob Massentourismus große Veränderungen bringt? Ob ein so tief religiöses Land, in dem es im Moment aber noch fast überall an Infrastruktur fehlt, wirklich mit Tourismusauswüchsen wie z.B. in Thailand klar kommt?
Leider – das muss man hier einfach sagen – ist dieses Land so unglaublich attraktiv, hat derart viel zu bieten, von den Pagodenfeldern Bagans, der landschaftlichen Schönheit des Inle Sees, den stillen Pagodenhügeln bei Sagain, dem trubeligen Mandalay …. bis hin zu den schneeweißen Stränden am Golf von Bengalen, dass es kaum vorstellbar ist, dass es vom Massentourismus verschont bleibt. Anders als z.B. Laos, das keine Strände hat und deshalb kaum von Pauschaltouristen besucht wird.
Im Nachhinein wünschten wir uns, wir wären dieses Mal länger geblieben, hatten das Land noch Mal richtig ausführlich bereist. Aber bei der Vorbereitung war ich gesundheitlich noch so angeschlagen, dass wir keine “anstrengenden” Ziele einplanen wollten. Denn im Moment (wie ihr im Blog ja selbst lesen und sehen konntet) ist das Reisen und der Aufenthalt an manchen Orten nicht immer einfach, die Infrastruktur steckt noch weitgehend in den Kinderschuhen, Elektrizität ist oft Mangelware und eine flächendeckende medizinische Versorgung gibt es nicht.
Aber wir mussten heute weiter, nach Thailand ….. Frühstück um 6 Uhr, mit unausgeschlafenen Kellnern, die schon die Bitte um Kaffee völlig aus dem Gleichgewicht brachte. Dann mit einem verkappten Rennfahrer im Taxi zum Flughafen, der die Strecke in rekordverdächtigen 20 Minuten schaffte! Check-in schnell und problemlos, unsere Koffer hatten allerdings inzwischen deutlich an Gewicht zugelegt und brachten zusammen jetzt 39,8kg auf die Waage – also nur ganz knapp unter den erlaubten 20kg pro Stück!
Air Asia war mal wieder nicht pünktlich, mit 30 Minuten Verspätung flogen wir Richtung Bangkok los. Dieses Mal konnten wir das allerdings ziemlich gelassen nehmen, denn anders als bei der letzten Reise von Myanmar nach Laos, wo wegen der Verspätung die Umsteigezeit auf knapp über eine Stunde geschrumpft war, hatten wir es dieses Mal nicht eilig ….
Erst um 14 Uhr sollte es von Bangkok aus nach Phuket weitergehen – also reichlich Zeit, um die Einreiseformalitäten zu erledigen, das Gepäck in Empfang zu nehmen, hoch zum Check-In zu gehen (und dort nachzufragen, ob wir nicht evtl. schon auf den früheren Flug um 12 Uhr könnten???? – was die Dame am Check-In nur mit hochgezogenen Augenbrauen quittierte und ablehnte), unsere Koffer wieder abzugeben, Bordkarten in Empfang zu nehmen und dann mit dem Handgepäck ins Zwischengeschoss zu wandern.
Dort befinden sich zahlreiche kleine Kneipen, Cafés, Bäckereien und Geschäfte, die ganz normale Preise haben und in erster Linie für die einheimische Kundschaft gedacht sind. Da wir den Suvarnabhumi Flughafen inzwischen in- und auswendig kennen – wir mussten in den letzten Jahren dort X-Mal mehrere Stunden zwischen zwei Flügen verbringen – war die Zwischenebene unser bevorzugter Aufenthaltsort geworden.
Gestärkt durch Cola und Croissants machten wir uns gegen 13 Uhr auf zum Gate – nur um dort zu sehen, dass der Flug noch gar nicht auf der Leuchttafel angezeigt war. Und wenig später erfuhren wir den Grund – er hatte ca. 1 1/2 Stunden Verspätung!
Wir verzogen uns erst mal wieder in einen wohnlicheren Bereich des Flughafens und widmeten uns unserer Lektüre, bis es dann so gegen 15:30 endlich losgeht.
Vorsorglich rief ich auf Phuket noch an, um unsere Verspätung mitzuteilen, denn das Office in Kata hat nur bis 18 Uhr auf und das würden wir wohl kaum schaffen. Sally beruhigte uns aber und versicherte, sie würde so lange dableiben, bis wir angekommen waren.
Auf Phuket gab es erneut eine Verzögerung: Wir hatten einen Mietwagen bei Car del Mar gebucht – weit und breit war aber kein Schalter dieser Firma zu sehen. Irgend jemand schickte uns nach draußen – auch dort war nichts. Schließlich meinte ein Wächter, der Schalter sei doch drinnen – also wieder rein. Das ging aber nicht so einfach, erst mal musste unser gesamtes Gepäck wieder durchleuchtet werden …. und da sage einer, die Deutschen seien bürokratisch.
Am angegebenen Ort war kein Car del Mar-Schalter, sondern eine Thai-rent-a-car-Theke, die Dame dahinter wartete aber ganz offensichtlich bereits auf uns und nachdem die Formalitäten erledigt waren, brachte sie uns raus zu unserem Auto.
Und da wartete – GOLDIE!!!!! Ich konnte es kaum glauben – haargenau das gleiche Auto im selben Farbton wie in Nordthailand. Goldie II hatte zwar mehr Schrammen als ihre Schwester im Norden, das Formular reichte kaum aus, um alle zu vermerken, sie schnurrte aber brav los und hätte uns schnell nach Kata gebracht – wenn wir nicht nach einiger Zeit in einen kilometerlangen Stau geraten wären.
Eine Kombination von Freitag-Rushhour und einer unermüdlichen Folge von Ampeln mit Rotphasen von bis zu 180 Sekunden (das wird neben der Ampel angezeigt) machten die Fahrt zum Albtraum. Statt der üblichen ca. 45 Minuten für die rund 50 km brauchten wir genau doppelt so lang und es war schon fast 20 Uhr, als wir endlich in der Apartmentanlage “Kata Ocean View” eintrafen.
Viel mehr als eine rasche Schlüsselübergabe gab es nicht, zwei Wachleute halfen uns mit dem Gepäck, denn wir mussten 3 Stockwerke runter, dann waren wir in unserem Domizil für die nächsten 4 Wochen.
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