27. Juni – Rain or Shine

2012-06-27 England2012 029Das Wetter dominiert diese Reise mehr als es das jemals zuvor getan hat.

Seit über 20 Jahren ist Großbritannien alle ein bis zwei Jahre eines unserer Reiseziele, noch nie war das Wetter jedoch so unberechenbar, unbeständig und  – sagen wir mal – wenig begeisternd, wie in diesem Jahr.

Den Wetter-Kommentatoren im Radio zufolge ist dies der nasseste Juni seit undenklichen Zeiten.

Heute morgen wieder dichter Nebel – von dem schönen Blick aus unserem Fenster auf den Estuary war nichts zu sehen, dann fing es auch noch an zu regnen. Da im Wetterbericht jedoch bloß von “patchy rain” die Rede war, beschlossen wir, eben die Patches zu suchen, die vom Regen und Nebel nicht betroffen waren.

Allerdings hatten wir wenig Lust, auf der Suche nach der Sonne kreuz und quer durch Cornwall zu fahren: Aber es gibt ja schließlich das Internet und es gibt Webcams und wenn man “Cornwall Webcams” googelt, landet man schnell bei allen möglichen Orten.

Die für uns relevanten waren schnell durchgecheckt – dann wussten wir, dass der Lizard in dichten Nebel gehüllt ist, dass es in Padstow regnet, bei Lands End nicht viel besser aussieht – St. Ives machte aber einen ganz manierlichen Eindruck – obwohl es bloß 2-3 Meilen entfernt ist!

Also war dies unser erstes Ziel – wir mussten ohnehin schon wieder zum Geldautomaten, denn auch Lulu will bei der Abreise Bares sehen! Vom Hafen aus sahen wir, dass es im Norden sehr viel heller aussah – und nachdem dort auch eines von Dieters Lieblings-Zielen liegt, der Godrevy Leuchtturm, machten wir uns sofort auf den Weg.

Am Godrevy sah es auch bereits ganz manierlich aus, also Wanderschuhe an und los gelaufen.

Zunächst führte der Weg durch Dünen zum breiten Sandstrand. Da der Wind ziemlich heftig blies, hatten sich Dutzende von Surfern eingefunden und nutzten die – mäßigen – Wellen.

Dann kam der Leuchtturm in Sicht, der auf einer winzigen Insel vor der Küste steht.

Der Küstenpfad führt oft ziemlich knapp an steil abfallenden Felsen entlang, die fantastische Faltungen aufwiesen – erinnerte irgendwie an Blätterteig …



Die Aussichten waren überwältigend, und die Sonne schaffte es immer wieder, sich gegen die Wolken durchzusetzen. Es wurde sogar richtig warm –

– obwohl wir hier an der Atlantik-Küste waren (die bisherigen Wanderungen fanden alle an der Kanal-Küste statt). Der Wind wehte zwar ziemlich heftig, aber er war nicht kalt – und die Kombination aus salziger Seeluft und dem Duft der Wildblumen war wunderbar würzig.

Auch die Sicht war erstaunlich gut – wir konnten meilenweit nach Norden sehen. Wenn wir mal direkt nach unten, ins Meer blickten, konnten wir immer wieder Seehunde beobachten.

Als wir nach über zwei Stunden zum Auto zurückgingen, hatte sich das Wasser weit zurückgezogen und einen fast endlosen Strand freigelegt.

Auf der Suche nach einem Cream Tea entdeckten wir ein kleines Café am Hells Mouth – einem weiteren spektakulären Küstenabschnitt. Dort saßen wir eine Weile in der Sonne, bei Tee, Scones und Clotted Cream mit Erdbeermarmelade.

Auf dem Heimweg kamen wir noch an einem Pub vorbei, dessen Name einem nicht wirklich Lust machte, dort zu essen 😉
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… wir wollten uns lieber was anderes suchen!

Das haben wir dann auch getan – und wieder mal muss ich eine Lanze für die englische Küche brechen: In einem schlichten Pub, dem Old Quay House bekam ich einen wundervollen Crab-Salad – das waren mindestens 200g reinstes weißes Taschenkrebs-Fleisch mit einer aromatischen Limetten-Crème Fraiche Soße und einem richtig guten Salat, Dieter hatte gegrilltes Hähnchen, das ebenfalls sehr gut war.

Jetzt mache ich mich auf die Suche nach einem Fleck im Haus, wo die WiFi-Wellen hinkommen – unser Zimmer gehört nicht dazu (was Lulu heute morgen völlig entsetzt hatte, denn sie hatten gerade im ganzen Haus W-Lan installieren lassen und sie bestand darauf, dass es überall funktioniert – tut es aber nicht …) Aber im Frühstücksraum geht es und da werde ich jetzt hingehen, um den Beitrag online zu stellen.

P.S. – Es regnet schon wieder …….

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