22. Januar – Fischmarkt und rote Dünen

Nein – das ist KEIN Sonnenuntergang, sondern der Sonnenaufgang!

Wir waren heute nämlich schon um 6 Uhr unterwegs, Dieter wollte unbedingt zum Fischmarkt nach Phan Thiet, ca. 20 km entfernt.

Damit man dort überhaupt noch etwas mitbekommt, muss man früh hin – 6 Uhr war schon eher spät, aber noch früher hätte bedeutet, bei Dunkelheit fahren zu müssen. Und außerdem war der Tank unseres Roller so gut wie leer und die Tankstellen machen erst um 6 auf.

Also machten wir uns – ohne Frühstück, das gibt es erst ab 7 Uhr! – auf nach Phan Thiet. Am Ortseingang stehen ein paar kleine Fischsoßen-Fabriken – Nuoc Mam ist eine der wichtigsten Zutaten der vietnamesischen Küche, der Geruch ist allerdings echt atemberaubend!

Die bräunliche, sehr intensiv riechende Soße wird hauptsächlich aus Sardellen und anderen kleinen Fischen, sowie Salz, Zucker und Wasser hergestellt, manchmal werden noch Austern oder Shrimps dazu gegeben. Das Ganze gärt dann mehrere Monate vor sich hin. In fast allen Ländern Südostasiens gibt es Fischsoßen als Würze, offenbar kannten auch bereits die alten Römer etwas ähnliches.

Den Fischmarkt fanden wir ohne Probleme – wofür gibt es Google-Maps 🙂  Er liegt an der Mündung des Flusses Song Ca-Thy, dort liegen hunderte von farbenprächtigen Fischerbooten im Fluss.



Und dazwischen schaukeln noch jede Menge kleinere Boote herum, oft stehend gerudert.

Der Markt war schon in vollem Gange, kleine Fische oder zurecht geschnittene größere schon zum Trocknen auf Gittern ausgebreitet.


Ganz große Fische lagen auf Eis …

… das ein Stück weiter hinten in großen Blöcken angeliefert, dann in lauten altmodischen Maschinen zerkleinert und in Säcke gefüllt wird.


Herum liegende Reste fegen Frauen zusammen, die das Abfall-Eis zur Kühlung ihrer Fische verwenden.

Überall wurde gekauft und verkauft,

Geld gezählt …

Immer wieder sind vor allem Frauen richtig begeistert, dass sie fotografiert werden – so viel Aufmerksamkeit bekamen sie eher selten und setzten sich gerne in Pose.



Andere waren zu beschäftigt, keine Zeit für Fotografen.

Oder nicht in der richtigen Stimmung …

Eine gute Stunde blieben wir auf dem Markt, danach ging’s nach Hause, zum Frühstück.

Nachdem wir nun schon mal den Roller hatten, musste der auch ein bisschen bewegt werden. Nachmittags zogen wir wieder los, in die andere Richtung. Vor dem Fischerdorf Mui Ne liegen zahllose Fischerboote im blauen Meer, ein malerischer Anblick.


Die runden Dinger unten am Strand sind keine Körbe, sondern Boote. Diese runden Korb-Boote sind eine Art Wahrzeichen der südlichen vietnamesischen Küste. Sie werden mit nur einem Paddel bewegt, mit dem stehend gerudert wird.

Aber unser eigentliches Ziel waren nicht die Boote, sondern die Roten Dünen. Ein paar Kilometer landeinwärts erstreckt sich eine gewaltige Sand-Landschaft, hier haben die Dünen eine rote Farbe, weiter im Inland gibt es auch riesige weiße Dünen.

Um überhaupt einen Überblick zu bekommen, muss man hochklettern, denn von der Straße aus sieht das Ganze eher unspektakulär aus. Oben angekommen, wird man dann aber mit einer Landschaft belohnt, wie man sie eher im nördlichen Afrika vermutet hätte.



Ein paar junge Leute versuchten, die Dünen mit Plastik-Brettern runter zu rutschen – so richtig funktioniert hat es allerdings nicht.

Da es langsam dunkel wurde, machten wir uns auf den Weg nach Hause. Bei Dunkelheit, wenn auch jede Menge mehr oder weniger betrunkene Touristen mit Motorrädern unterwegs sind, ist es auf Mui Nes Straßen nicht ganz ungefährlich.

Ein Kommentar zu “22. Januar – Fischmarkt und rote Dünen

  1. Wenn Ihr schon wieder aufgestanden seid oder gerade aufsteht, lese ich vor dem Zu-Bett-Gehen mit Freude Euere Berichte, dabei Bekanntes in Erinnerung rufend oder Neues kennen lernend.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.