11. März – Zurück über den Äquator

Reisetage machen mich trotz inzwischen langjähriger Erfahrung immer ein bisschen unruhig, meistens bin ich noch vor dem Weckerklingeln wach. 

Der Wecker stand auf 7 Uhr, aber wir waren beide schon vorher auf und hatten Zeit für ein ausgedehntes Frühstück in der Morgensonne neben dem Pool.

Mich begeistert immer wieder die tolle Brotauswahl im Segara – sie haben sogar ein knuspriges dunkles Brot mit Körnern, das richtig gut schmeckt.

Und neben den mehr traditionellen Früchten wie Ananas, Papaya, Mango, Melonen gibt es auch einen Korb mit einheimischem Obst, man kann Schlangenfrüchte und Rambutans probieren, Sternfrüchte – geerntet auf dem Hotelgelände – und kleine rote Früchte, deren Namen ich nicht verstanden habe, die aber saftig und süßsauer sind, außerdem die kleinen süßen Fingerbananen.

Das Taxi war pünktlich, der Abschied von den netten Damen an der Rezeption herzlich – wir haben selten so unglaublich liebes und freundliches Hotelpersonal kennengelernt, wie auf Bali! – und wir fuhren ohne auch nur den Hauch eines Staus in 25 Minuten zum Flughafen. Dort herrschte gähnende Leere, offenbar wollte außer uns niemand Bali so früh verlassen. Am Check-In-Schalter von Air Asia saß zwar ein junger Mann, der seinen Posten aber fast fluchtartig verließ, als wir erwartungsvoll auf ihn zukamen und murmelte nur noch “Will open 9:20!”  … und weg war er.

Der Flughafen in Denpasar gewinnt sicherlich keinen Preis für Kundenfreundlichkeit – nirgends ein einziger Stuhl oder eine Bank, wir konnten auch nicht mehr raus aus dem Check-In Bereich, weil das Gepäck schon geröntgt und mit einem entsprechenden Aufkleber versehen war. Also standen wir herum, so langsam bekamen wir auch Gesellschaft von anderen Air Asia Passagieren.

Kurz vor 9:30 bequemte sich der junge Mann wieder an seinen Schalter und es ging los. Hinter uns hatte sich inzwischen eine fast endlose Schlange gebildet, der Angestellte hatte aber offenbar die größten Probleme mit unserem Ticket – er hämmerte auf seiner Tastatur herum, scannte unsere Pässe fast ein Dutzend Mal und brauchte fast 10 Minuten, bis wir endlich die Bordkarten in den Händen hatten. Hätte ich bloß gestern noch online eingecheckt – aber da gibt es ja immer das Problem, dass die Bordkarten auch gedruckt werden müssen….

Jedenfalls merkten wir – leider erst, als wir bereits die Ausreisegebühr gezahlt und durch die Sicherheitsschleuse waren – dass der Typ unsere reservierten Sitzplätze einfach gegen andere ausgewechselt hatte!!! Ich hatte für uns einen Fenster- und Mittelplatz gebucht, jetzt hatten wir einen Mittel- und Gangplatz in einer anderen Reihe. Eigentlich kein großes Thema, es ärgerte mich aber trotzdem, weil Air Asia für die Sitzplatzreservierung immerhin eine happige Gebühr verlangt.

Aber daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern. Da unser Gate noch nirgends angezeigt wurde und auch nicht auf der Bordkarte stand, machten wir uns auf die Suche nach einer Sitzgelegenheit. Die waren auch hier äußerst spärlich gesät, in einem Gang fanden wir aber ein paar Sitze. Als Dieter jedoch ziemlich große Kakerlaken sichtete, die gemütlich über die Sitzpolster spazierten, flüchteten wir zu einer andren Sitzbank, nur, um dort erneut von Kakerlaken in die Flucht getrieben zu werden. Schließlich ließen wir uns in einem Café nieder, das etwas sauberer wirkte als die Flure des Flughafens.

Air Asia startete pünktlich, an unseren Sitzplätzen ließ sich nichts mehr ändern, ich musste mich also mit einem übergewichtigen Elvis Presley-Typ mit schmieriger schwarzer Haartolle als Nachbarn arrangieren. Dass er bereits morgens um 9 Uhr nach Alkohol roch, machte ihn nicht gerade sympathischer, und dass er der Meinung war, die Armlehne gehöre zu seinem Sitz und seinen speckigen Arm darauf platziert und mir dauernd in die Rippen stieß, ließ nichts Gutes für die nächsten 4 Stunden erhoffen. Zum Glück schlief er kurz nach dem Start ein ….

Unser Pilot hatte es offenbar eilig, wir landeten 30 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit und flitzten gleich zur Immigration. Nach 5 Minuten hatten wir dieses Nadelöhr hinter uns, das Gepäck ließ zwar etwas auf sich warten, kam aber irgendwann doch, und wir suchten uns ein Taxi. Leider hatte der Taxifahrer noch nie vom Chatrium Hotel gehört, aber da wir genau wussten, wo es liegt, gelang es uns, ihn dort hin zu lotsen – ich glaube, er war ziemlich beeindruckt, dass Farangs sich in Bangkok besser auskannten als ein Taxifahrer … Zwinkerndes Smiley Aber Bangkok ist inzwischen schon so eine Art zweite Heimat für uns und wir lieben diese Stadt!

Im Chatrium Riverside waren wir noch nie gewesen, hatte es aber schon ein paar Mal in der engeren Wahl. Nachdem es Tripadvisor-Sieger 2012 in Bangkok geworden war, waren wir jetzt doch ziemlich neugierig geworden und als ich vor ein paar Tagen im Internet ein absolutes Schnäppchen-Angebot entdeckte, schlug ich zu und buchte eine Riverview Suite. Jetzt waren wir gespannt, ob unsere Erwartungen sich erfüllen würden.
Das Chatrium Hotel befindet sich in dem vordersten von drei 36-stöckigen Türmen direkt am Chao Phraya.

Obwohl wir sozusagen ein Schlussverkaufs-Angebot gebucht hatten, war der Empfang unglaublich freundlich und wir wurden rasch in den 19. Stock gebracht, wo der Check-In im Zimmer stattfinden sollte. Und da waren wir erst mal platt – ein geräumiger Wohnbereich mit kleiner Küche, ein großer Balkon zum Fluss hin – aber das Tollste ist das Schlafzimmer, das an zwei Seiten komplett verglast ist und fast über dem Fluss zu schweben scheint!

Ich befürchtete, dass ich Dieter die nächsten drei Tage kaum von hier wegkriegen würde, denn der Chao Phraya bietet echtes Kino: Express-Boote – eine Art Bus auf dem Wasser – flitzen den Fluss rauf und runter, winzige Schlepper ziehen 3-4 mächtige Kähne hinter sich her, Fähren setzten gemächlich zur anderen Seite über  – sie ersetzen an vielen Stellen die Brücken – kleine bunte Langschwanz-Boote rasen mit hohen Heckwellen durch die Fluten, abends kommen die mit funkelnden Lichterketten geschmückten Dinner-Boote dazu.

Aber er war einsichtig, denn wir mussten noch ein bisschen einkaufen – nein, nicht shoppen, sondern den riesigen Kühlschrank füllen, denn Frühstück war im Schnäppchenpreis leider nicht drin. Aber da ein kleiner Supermarkt direkt neben dem Hotel war und unten in der Lobby ein Stand mit Kuchen, Brot und Brötchen und Kaffee und Tee außerdem zur Zimmerausstattung gehörten, war das überhaupt kein Problem. Klar, wir hätten natürlich auch morgens zum Frühstücksbüffet gehen können, aber uns reizte die Vorstellung, auf dem eigenen Balkon zu frühstücken.

Nachdem Saft und Butter, Yoghurt und Marmelade sowie Chang Bier im Kühlschrank waren, war es Zeit fürs Abendessen und wir zogen mit dem Hotelboot los bis zum Taksin-Pier. Dort nahmen wir das Boot des Millenium Hilton Hotels und fuhren mit diesem weiter zum Hilton. Direkt daneben ist eine kleine Gartenkneipe, Be My Guest, wo man mit Blick auf den Fluss nett sitzt und es eine wirklich gute Tom Yam Gung gibt.

Und später genossen wir den Blick vom Balkon auf den nächtlichen Fluss …

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