Auf den Wetter-bericht des BBC ist Verlass – jedenfalls sind bisher sämtliche Vorhersagen immer fast minuten-genau eingetroffen.
Entsprechend locker registrierten wir, dass es heute zwar den ganzen Tag regnen würde – ab morgen soll es aber wieder deutlich besser sein. Wenn man weiß, dass es nur ein kurzes nasses Intervall ist, nimmt man es doch deutlich gelassener!
Trotzdem wollten wir irgendwo hin – am besten ins Trockene.
Zwei Alternativen boten sich an – das Eden Project mit gigantischen Biomen, in denen diverse Zonen der Erde simuliert werden, oder Lanhydrock, ein eindrucksvolles Herrenhaus aus dem 17. Jh. in einer wunderbaren Gartenanlage. Wir entschieden uns für Lanhydrock, dort waren wir zwar im letzten Jahr schon gewesen, aber damals war das Haus geschlossen, wir konnten uns lediglich den Garten ansehen. Das Eden Project hatten wir schon vor einigen Jahren ausführlich besichtigt.
Begleitet von heftigen Regenschauern wanderten wir also kurz vor 12 Uhr die ca. 1 km lange Einfahrt zum Lanhydrock House hinunter. Vor dem Eingang stand bereits eine Schlange, es dauerte aber nicht lange, bis wir im Haus waren. Hier zeigte sich, dass die Briten im Umgang mit Nässe einige Übung haben – unsere Schirme wurden flugs in Plastikhüllen gesteckt, damit Möbel und Teppich in den Räumen keine Wasserflecke bekommen.
Und fürsorglich wurde ich auch gefragt, ob ich mich nicht von meiner Regenjacke und meinem Rucksack trennen wollte … “We keep it in the cloakroom, my dear”.
Schirme und Rucksack wanderten also ins Regal des Cloakrooms, und wir traten deutlich erleichtert unseren Rundgang durchs Haus an.
Der begann im Esszimmer, wo die Tafel für ein kleines Abendessen mit einem Dutzend Gästen gedeckt war. An jedem Platz stand eine kleine handgeschriebene Menükarte.
Die erlesenen Speisen wurden in einer gigantischen Küche zubereitet …
… in deren Zentrum ein riesiger Arbeitstisch steht. Eindrucksvoll waren die Messer …
… und natürlich der gigantische Grill!
Etwas befremdlich wirkte auf uns die Vorratskammer, wo Hasen und Fasane hingen …
Es gab unendlich viel zu sehen – richtig begeistert haben mich auch die Kinderzimmer. Die Puppen auf der Kommode …
… die vielen Spielsachen – Schaukelpferd, Puppenhaus, Brettspiele …
… die Kinderbettchen ordentlich aufgereiht im Schlafzimmer (die Familie hatte insgesamt 9 Kinder) …
.. die winzigen Schuhe ordentlich nebeneinander gestellt.
Und im Damenzimmer schien man gerade auf den Butler zu warten, der den Tee servieren sollte – der Kuchen stand schon bereit 😉
Wir streiften eine gefühlte Ewigkeit durch das Haus – aber irgendwann brauchten wir frische Luft, und der Garten hat auch im Regen seinen Reiz.
(Fotos vom übrigen Garten und dem Haus findet ihr hier: Lanhydrock 2012.)
Gegen 16 Uhr kehrten wir – immer noch im Regen – zurück nach Mevagissey und nutzten die Zeit, mal blogmäßig wieder auf’s Laufende zu kommen und Karten zu schreiben (die vermutlich erst nach uns ankommen werden …) Abends kam dann tatsächlich die Sonne heraus, noch mal Gelegenheit für ein paar stimmungsvolle Fotos im Hafen.
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