15. Januar – Bangkok, mal gar nicht heiß

P1010279Aufwachen zum Pfeifen der Expressboot-Rangierer – nee, leider nicht –  geweckt werden wir von irgendwelchen Rammen, direkt neben dem Hotel ist eine Baustelle.

Stört nicht wirklich, weil man ja irgendwann aus dem bequemen Bett muss und tagsüber ohnehin nicht da ist – einen Wecker brauchen wir aber nicht, gegen 8 Uhr ging’s los.

Mal abgesehen von der Baustelle ist es im Chatrium fast genauso wie vor einem Jahr …

Es gibt also keine neuen Fotos, die Zimmer sind mehr oder weniger identisch. Wen’s interessiert, der kann ja bei Bangkok 2013 nachsehen.

Fast deshalb, weil wir dieses Mal a) den Blick in die andere Richtung haben und b) Frühstück im Zimmerpreis mit drin ist. Deshalb schlemmen wir uns jetzt morgens durch’s üppige Frühstücksbüffet auf der Terrasse am Fluss – obwohl unser selbstgestricktes Frühstück auf dem eigenen Balkon letztes Jahr auch was hatte ….  Aber hier oben (22. Stock) wäre es morgens ohnehin zu kühl!

Dass man in Bangkok auch mal frieren – naja, frösteln – kann, hätten wir uns nie vorstellen können! Rund 20 Mal waren wir schon hier, auch Anfang Januar, immer waren die Temperaturen tagsüber um die 30°, abends immer noch in den 20ern. Aber derzeit sind es am Tag kaum mehr als 25°, abends und nachts geht es runter, angeblich bis 11° in der Nacht, aber da sind wir schon lange im Bett…  Jedenfalls kann man abends nicht im Freien essen, ohne eine dickere Jacke – wir haben sogar schon Thais mit Daunen-Jacken gesehen! Aber alles hat auch seine guten Seiten – tagsüber ist es richtig angenehm, durch die Stadt zu streifen, weil man nicht  schwitzt.

Heute haben wir uns erst mal einfach ins Express-Boot gesetzt und sind mehr oder weniger ziellos losgefahren. Ausgestiegen wurde am Wanglang Pier. In der Nähe liegt das kleine Baan Wanglang Hotel, wo wir eigentlich vom 1-4. Februar übernachten wollten. Wegen der Wahlen am 2. Februar und möglichen Unruhen haben wir unsere Pläne jedoch geändert, das Hotel wollten wir trotzdem mal ansehen.

Direkt hinter dem Pier beginnt ein richtig uriger lokaler Markt, der sich über zahlreiche Gebäude erstreckt, alle durch schmale Gässchen verbunden und “Langnasen” werden eher selten gesehen, entsprechend viel Aufmerksamkeit bekamen wir. Wir wanderten durch die engen Markt-Gässchen, ich konnte den Angeboten kaum widerstehen – spottbillige Schuhe, T-Shirts und alles, was man im Haushalt benötigt.

Außerdem an jedem zweiten Stand was zu essen. Und natürlich auch jede Menge Fotos der königlichen Familie.


Das Baan Wanglang überzeugte uns nicht wirklich – Webseiten beschönigen doch so einiges! Aber die ruhige Umgebung, ohne jeden Touristenrummel, hat was. In der Nähe war ein Wat, der uns mal wieder zeigte, wie skurril es hier zum Teil im religiösen Bereich zugeht.

Um den Tempel Hasen und Rehe … auf der Zufahrt Papageien …

Aber es wurde natürlich auch ernsthaft gebetet bzw. meditiert.

Schön waren auch die stillen Sträßchen rings um den Tempel.

Weiter bzw. zurück über den Fluss ging es mit einer der Fähren, die hier die Brücken ersetzen.

Für 3 Baht (= ca. 0,10 €) setzten wir über und landeten im Viertel der Amulett-Verkäufer. Hier kann man Schutz vor und gegen praktisch allem und alles günstig erwerben, gelegentlich werden die Anhänger und sonstige Devotionalien auch gut bewacht von mehr oder weniger wilden Tieren.


Einem kleinen Wat statteten wir einen kurzen Besuch ab. In einem der Tempelgebäude fand eine Zeremonie statt, offenbar eine Trauerfeier, denn die meisten Anwesenden (überwiegend Frauen) waren weiß gekleidet. Mönche intonierten monotone Gebete, die offenbar ziemlich einschläfernd wirkten.

Wir wanderten weiter durch schattige Straßen und staunten über das vielfältige Angebot des Amulett-Marktes. Wenn gerade mal kein Käufer in Sicht war, nutzten die Verkäuferinnen die Zeit für eine schnelle Dauerwelle.


Auch Mönche sind hier käuflich – unglaublich lebensecht wirkende Mönchsfiguren wurden hier angeboten!
Das Baby war allerdings unverkäuflich!

Der Amulett-Markt ist nicht weit vom Königspalast und vom Wat Po entfernt. Da wir den großen liegenden Buddha im Wat Po schon länger nicht mehr besucht hatten (und er beim letzten Besuch eingerüstet war), entschlossen wir uns spontan zu einem erneuten Besuch.

Dass die Entscheidung goldrichtig war, merkten wir schnell – geruhsame Leere und Stille herrschten auf dem Tempelgelände – es waren kaum Touristen unterwegs. Zeit, sich den riesigen Buddha in aller Ruhe von Kopf bis zu den gigantischen Füßen – die Sohlen sind mit Perlmuttarbeiten verziert – anzusehen.

Auf dem geräumigen Tempelareal gibt es aber auch sonst noch eine Menge zu sehen – streng dreinblickende Wächter an den Toren zwischen den verschiedenen Bereichen …

… prachtvolle Mosaik-Verzierungen …

und glänzendes Gold.

Irgendwann hatten wir uns satt gesehen, es ging im heillos überfüllten Boot zurück zum Hotel – nur für einen kurzen Zwischenstopp, schon am frühen Abend waren wir wieder unterwegs mit dem Boot.
Ich wollte heute unbedingt zum Asiatique, einer vor allem bei jungen Thais sehr beliebten Mischung aus Einkaufsmeile und Foodcourt. Zwar hat das Ganze bei weitem nicht den Charme des früheren Suam Lum Bazar, den es eigentlich ersetzen soll, aber bei den Thais kommt es trotzdem gut an. Es gibt unzählige kleine Geschäfte mit oft richtig gutem Angebot und eine unendliche Vielzahl von kleinen Essensständen, aber auch höherpreisige Restaurants.

Mich zog es dorthin, weil ich beim letzten Besuch eine tolle Tasche gekauft hatte, die von einer kleinen Manufaktur handgenäht war. Davon wollte ich noch mehr kaufen – allerdings erst, wenn wir auf der Heimreise sind – und wollte mich überzeugen, dass das Geschäft noch da war. Den kleinen Stand gibt es noch, also konnten wir uns in aller Ruhe der Auswahl eines Essensstandes widmen.

Dass das Essen prima war, muss in Thailand eigentlich nicht extra erwähnt werden ….

2 Kommentare zu “15. Januar – Bangkok, mal gar nicht heiß

  1. Zur Zeit scheint es überall in Thailand etwas kühl zu sein. Bekannte, die gerade im Norden unterwegs sind, scheinen tatsächlich richtig gefroren zu haben. Und alle, mit denen Suchat telefoniert (Bruder, Mutter, Schwester) sagen, es sei zu kalt. Ich selbst habe allerdings auch schon vor Jahren kalte Tage in Bangkok erlebt.
    Weiterhin gute Reise, Paul

  2. Falls es Euch zu kalt wird und Ihr lieber in Gebäuden etwas angucken wollt und “gruselfest” seid: Das Forensisch-Medizinische Museum Siriraj ist einen Besuch wert, auch wenn es dort kaum Englische Erläuterungen gibt und Vormittags von Schulkindern nur so wimmelt. Adresse: Siriraj Hospital, 2 Prannok Rd. (Link: http://www.si.mahidol.ac.th/en/)

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