Es ist schon komisch – wenn es bei uns 20° hat, finden wir das angenehm warm, hier schnattert man …
Laut örtlicher Zeitung liegen die Tagestemperaturen in Luang Prabang derzeit auf diesem Niveau, nachts sinken sie bis auf 12°. Am Tag nach der Rückkehr aus Nong Khiaw blieb es morgens größtenteils trüb, erst am Nachmittag ließ die Sonne sich blicken.
Das hinderte uns aber nicht an Streifzügen durch das kleine Städtchen und auch mal auf die andere Seite des Nam Kham Flusses.
Über eine ziemlich wackelige und reichlich löcherige Bambus-Brücke ging’s auf die andere Seite, nachdem wir vorher 5000 Kip (knapp 0,50 Euro) Brückenzoll entrichtet hatten. Die Gebühr wird deshalb erhoben, weil die Brücke jedes Jahr in der Regenzeit vom Hochwasser weggeschwemmt wird und neu errichtet werden muss. Da es keine öffentliche Brücke ist, sondern von den Anliegern gebaut, müssen diese für den Bambus und den Bau selbst aufkommen.
Auf der anderen Seite führt eine sehr steile Holztreppe das Ufer hoch. Selbst die Einheimischen haben offenbar so ihre Schwierigkeiten mit den steilen Stufen….
Oben angekommen landen wir in einer richtig dörflichen Umgebung. Viel zu sehen gibt es nicht, es ist ruhig und friedlich, die Häuser gepflegt, oft mit üppigem Blumenschmuck.
Mönche ziehen des Weges – auch am “Rive Droite”, wie diese Seite heißt, gibt es wieder reichlich Tempel mit Klöstern.
Verblüfft lesen wir ein Schild am Straßenrand, das auf eine deutsch-laotische Metzgerei hinweist.
Allerdings wird das Anwesen aber von einer riesigen schwarzen Dogge bewacht.
Deshalb wagen wir uns nicht sehr weit auf das Grundstück und konnten deshalb auch nicht feststellen, was hier genau produziert wird.
Wieder zurück im Städtchen streifen wir durch Gassen und Tempel (es gibt dieses Jahr aber fast keine Tempel-Fotos, denn die hatte ich letztes Jahr sehr extensiv fotografiert – siehe Luang Prabang 2013 – und man will ja nicht immer die selben Bilder im Blog haben).
Mönche flitzten in ihre “Mensa” zum Essen – dort herrschte allerdings Fotografier-Verbot.
Würste trocknen am Straßenrand – mich wundert, dass sich keiner der hier ziemlich zahlreichen Hunde daran vergreift, aber vielleicht sind sie zu scharf gewürzt.
Wir zogen jedenfalls die Leckereien der Scandinavian Bakery vor!
Am folgenden Tag gab es endlich mal wieder Sonne satt, mit entsprechenden Temperaturen! Ein Frühstück in der Sonne macht den Tagesbeginn gleich um einiges freundlicher – ich startete außerdem mit einer richtig guten Nudelsuppe. Eine große Schüssel mit würziger Brühe und etwas Hähnchenbrust, dazu einTeller mit Sojasprossen und verschiedenen Kräutern, die man der Suppe hinzufügen konnte. Und ein Schüsselchen mit Nam Prik – Fischsoße mit klein geschnittenen Chillis.
Auch davon landete etwas in meiner Suppe – mit der Folge, dass ich auf eines der höllisch scharfen Chilli-Stücke biss, mein Mund förmlich in Brand geriet und mir der Schweiß aus allen Poren trat. Wir essen gerne und oft recht scharf – aber auf diese Schärfe war ich dann doch nicht gefasst! Zumindest war mir anschließend gut warm – obwohl das heute nicht nötig gewesen wäre.
Wir mussten heute das Zimmer wechseln, das teurere Zimmer war ja nur eine Übergangslösung wegen unserer verfrühten Rückkehr aus Nong Khiaw.
Also musste gepackt werden, aber dann durchstreiften wir wieder den Ort.
Gerieten in ein offenbar wichtiges Fußballspiel an der örtlichen Schule, wo auch die Zaungäste lebhaft Anteil nahmen.
Dann runter zum Mekong.
Mönche wurden en gros auf dem Laster transportiert …
… ihre Kollegen blieben gelassen.
Abends nahmen wir Abschied von Margot und Max, mit denen wir die letzten Tage immer wieder zusammengetroffen waren. Wir entdeckten die kleine Ufer-Kneipe “Voulez Vous”, wo es Leckeres vom Holzkohlen-Grill gab – Chickenwings, Spareribs, Hähnchenschlegel, alles toll gewürzt. Zur Abwechslung war “Western Food” mal wieder ganz nett…
Margot und Max wollten am folgenden Morgen nach Pakse weiter reisen, und dort Champasak und die 4000 Inseln besuchen. Sie mussten früh raus, deshalb sollte es nicht allzu spät werden. Aber dann wurde auf dem Heimweg noch eine Flasche Rotwein gekauft und wir saßen noch bis kurz vor Mitternacht zusammen – der Gesprächsstoff ging uns nie aus!
Am nächsten Morgen war es bereits so warm, dass wir direkt am Fluss frühstückten, mit Blick auf das “Rive Droite”.
Noch immer rätseln wir, was uns das Schild an einer Palme direkt neben unserem Frühstücksplatz sagen will ….
Man darf oft nicht so genau hinsehen in Luang Prabang – die netten Terrassen-Restaurants, die oft ziemlich waghalsig am Abgrund kleben, nehmen es mit der Mülltrennung nicht so genau…
Auch sind nicht alle kleinen Gässchen so adrett, wie das neben dem Apsara …
Oder dieses hier.
Noch eine grandiose Massage mit heißen Kräuterstempeln, die immer nur kurz auf die Haut getupft werden – am Ende fühlt man sich einfach total entspannt…
Generell ist Luang Prabang ein Ort mit hohem Suchtfaktor. Wir sind jetzt schon zum 4. Mal da und fühlen uns einfach nur wohl zwischen Buddha-Statuen und kleinen Handwerksbetrieben wie den Papiermanufakturen.
Zwischen Mönchen beim Abendgebet und grandioser Natur.
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