17. Juli – Sonniges Salzburg

Von wegen Schnürlregen – Sonne satt gab es bei unserem heutigen Besuch in Salzburg!

Und das, obwohl wir den Besuch der Stadt deswegen vorgezogen hatten, weil es heute morgen sehr heftig geregnet hatte – für eine Bergwanderung waren das keine optimalen Voraussetzungen, für einen Stadtbesuch schon eher.

Die Anreise war etwas mühsam – das Navi war mit den zahlreichen Baustellen und Umleitungen in der Stadt offenbar überfordert, Stadtplan hatten wir keinen – wir fuhren also mehr oder weniger nach Gefühl. Unser Gefühl führte uns schließlich zum Parkhaus Mirabell, direkt gegenüber vom Schloss Mirabell. Da auf dem Parkplatz über der Tiefgarage heute Markt war, mussten wir nach unten, wo das Parken – wie in fast allen österreichischen Städten – horrend teuer ist!

Dass der teure Parkplatz letztlich doch sein Geld wert war, merkten wir schnell – mit wenigen Schritten waren wir an der Salzach und auf der anderen Seite wartete bereits die Altstadt mit all ihren Highlights.

Unterwegs machte ich den Versuch, eine schöne Barockkirche zu fotografieren – Nahaufnahmen sind in Salzburg allerdings häufig fast unmöglich, weil Ober- und Stromleitungen derart den Luftraum beherrschen, dass freie Sicht auf historische Gebäude mehr als schwierig ist …


Aber wen stören schon Oberleitungen, wenn man durch Arkadengassen bummeln kann, über fantasievolle Firmenschilder staunt und sich fast wie in Italien fühlt …

Jenseits der Brücke herrschte ziemliches Gedränge – die halbe Welt schien sich Salzburg als Ziel auserkoren zu haben und drängelte sich in den engen Gassen. Da half nur erneut der Blick nach oben – auf die Fassaden und unzähligen Zunft- und Firmenschilder über schmucken alten Läden.

Zwischen Getreidegasse – die es übrigens bereits seit 1150 gibt! – und Universitätsplatz stehen zahlreiche “Durchhäuser” – schmale Häuser mit Durchgängen zwischen Gasse und Platz und Innenhöfen. Etliche davon haben schon einige Jahren auf dem Buckel bzw. dem Dach …

 


Die imposant-barocke Kollegienkirche auf dem Universitätsplatz war leider wegen Renovierung geschlossen.

Aber quasi um die Ecke befindet sich ein weiteres barockes Kleinod – die St. Peterskirche. Sie gehört zur Erzabtei St. Peter, dem ältesten Kloster im deutschsprachigen Raum, in dem schon seit 696 Mönche leben und arbeiten. Auch die Kirch ist alt, sie wurde bereits im 12. Jh. erbaut, aber immer wieder umgestaltet. Uns beeindruckte vor allem die üppig verzierte Kuppeln, durch die viel Licht in den Innenraum strömt.

Ein paar Schritte weiter ging es dann wieder weltlicher zu – vor dem Domquartier warteten Fiaker auf Kundschaft.

Vorbei an kunstvoll beschlagenen Toren und durch Torbögen mit filigranen schmiedeeisernen Gittern ging’s auf den Residenzplatz, der vom Salzburg Museum mit seinem Glockenspielturm beherrscht wird.

Man war aber nicht in Salzburg, wenn man nicht oben auf der Burgfeste war. Zuerst ein Blick von unten nach oben …

… dann ging’s mit der Bergbahn (deren Gleise rechts im Bild oben sichtbar sind) auf die Burg, wo man mit fantastischen Rundblicken verwöhnt wird!


Wie grün Salzburg ist und wie idyllisch es zwischen Salzach, Bergen und Wiesen liegt, sieht man auf dem  Panorama-Foto.

Im Museum bestaunten wir vielseitig verwendbare zeitgenössische Sitzmöbel … 😉

Und nein – das ist nicht ein Dorfplatz irgendwo in Italien, sondern nach wie vor oben auf der Burg! Das Ensemble mutet allerdings wirklich wie ein kleines Dorf an – man braucht nicht viel Fantasie, um sich das Leben und Treiben in früheren Zeiten hier vorzustellen!

Man kann hier problemlos einen halben Tag verbringen – es gibt unendlich viel zu sehen und zu entdecken! Aber irgendwann will man doch wieder runter, wieder mit der Bahn, und dann ging’s zurück über den Fluss Richtung Parkhaus – nach einer Kaffeepause!
MozartkugelUnd dem Erwerb von Original Mozart-Kugeln!
Diese wirklich ganz echten, ursprünglichen Kugeln sind nicht – wie das, was es meist überall als “echte Salzburger Mozartkugeln” zu kaufen gibt – in rot-goldenes Staniolpapier gehüllt, sondern in blau-silbernes! Und sie werden in der Konditorei Fürst, wo sie 1890 erfunden wurden, bis heute von Hand hergestellt.

Bevor es zurück zum Auto ging, machten wir noch einen Schlenker zum Schloss Mirabell, das pikanterweise 1606 von einem Erzbischof für dessen Geliebte erbaut wurde. Die Lady brauchte ein großes Haus – denn sie gebar dem Bischof 15 Kinder, von denen immerhin 10 erwachsen wurden …


Vom Mirabell-Garten aus hat man einen Traumblick auf die Burg – leider etwas beeinträchtigt durch hässliche Neubauten auf der linken Seite.

Noch mal kurz an den betörend duftenden Rosen schnuppern …

… dann machten wir uns auf die Suche nach unserem Auto – was gar nicht so einfach war, denn wir fanden den Zugang vom Platz zur Tiefgarage nicht mehr. Schließlich pilgerten wir zum Kassenhäuschen, wo es ebenfalls eine Treppe gab – und mussten wegen der ewig langen Herum-Irrerei letztlich noch eine zusätzliche Stunde bezahlen, weil wir nun 3 Minuten zu spät dran waren!

Aber was soll’s – Salzburg war es allemal wert und es war mal wieder einfach nur schön gewesen!

Unsere frohe Stimmung hielt leider nicht lange an – denn wenig später erfuhren wir vom Absturz der Malaysia Airlines Maschine MH 17. Noch nie hat uns ein Flugzeugabsturz so sehr berührt – nicht nur wegen der grauenhaften Umstände, sondern auch, weil wir schon sehr oft mit MAS geflogen sind – und vermutlich immer über diese Gegend. Und zudem hatten wir ja nur einen Tag vor der Abfahrt nach Österreich unsere Tickets für die Flüge nach Australien und Neuseeland bei MAS gebucht ….

Unsere Gedanken und Gespräche an diesem und auch den folgenden Tagen drehten sich immer wieder um den Absturz – zum Blog schreiben fehlte mir erst mal die Lust gänzlich …

2 Kommentare zu “17. Juli – Sonniges Salzburg

  1. Salzburg, Schloß Mirabell und überhaupt Österreich erwecken auch in mir schöne Kindheitserinnerungen an Ferien mit den Eltern. Ob wir damals auch schon die Original Mozart-Kugeln probiert haben? Ich bezweifle es. Wie schmecken die denn? Deutlich besser als die rot-goldenen?

    • Leider hab ich sie nur als Mitbringsel gekauft, für mich selbst dummerweise schon vorher die rot-goldenen – und allzu viele Kaloriensünden wollte ich dann doch nicht mitbringen 😉

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