Australien ist teuer, das weiß jeder.
Mobil telefonieren ist auch nicht gerade billig – Platzhirsche wie Telstra und Vodafone nehmen bei Prepaid-Karten hohe Verbindungsgebühren (“Flagfall Fees”) und langen auch ansonsten ziemlich hin.
ABER – im Internet hatte ich eine Billig-Karte von Amaysim gefunden! Nur musste die erst mal gekauft, eingerichtet und aktiviert werden …
Und da kommt Shakespeare ins Spiel!
Dank heftigem Rückenwind waren wir gestern früher als erwartet in Adelaide gelandet – in einem gähnend leeren Flughafen!
15 Minuten Taxifahrt im strömenden Regen zum Rendezvous Hotel – keine Luxusherberge, aber gut gelegen, ruhig und günstig – dann orientierten wir uns erst mal.
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Suchten nach einem Laden, wo es Simcards gab und wurden schnell fündig: Die Adelaide Shakespeare Backpackers, ein einfaches Hostel, nur ein paar Schritte vom Rendezvous entfernt, verkaufen die Amaysim! Als der Regen am frühen Nachmittag endlich nachgelassen hatte, tigerten wir dort hin.
Das war eine gute Entscheidung! Ohne Danny, den unglaublich freundlichen und geduldigen “General Manager” von Shakespeare, hätten wir sicher nicht so schnell die super-günstige Simcard erstanden – mit doppelt so viel Guthaben drauf, wie wir bezahlen mussten und einem großzügigen Datentarif!
Und als er merkte, dass wir technisch nicht sonderlich bewandert waren, richtete er auf dem Smartphone alles komplett ein und aktivierte die Karte auch noch (was eine ziemlich umständliche Prozedur mit Angabe von Passnummern usw. war, die mindestens 20 Minuten dauerte) – ohne einen Cent dafür haben zu wollen!
Nicht mal das Angebot, was für die Kaffeekasse zu spenden, nahm er an! Und das, obwohl wir das übliche Backpacker-Alter deutlich überschritten hatten und erkennbar nicht zu seiner normalen Klientel gehörten!
Deshalb ist das heutige Posting den Shakespeare Backpackers und deren super-nettem Manager Danny gewidmet.
Nachdem das bewältigt war, ging’s in die Stadt. Adelaide ist quadratisch-praktisch und leicht zu erkunden, der engere Stadtkern sehr übersichtlich.
Nichts wirklich herausragendes – ein paar schöne alte Gebäude, eingezwängt zwischen Neubauten, wie in vielen australischen Städte. Ein süßes Highlight ist die Schokoladenfabrik – wieder in indisch inspirierter Kolonial-Architektur.
Malerisch die Adelaide Arcade in der Flanierstraße Rundle Mall …
… wo ich bei den Adelaide Hatters – dem angeblich größten Hutladen Australiens – einen Sonnenhut erstand (der aber leider derzeit nicht benötigt wird).
Leicht erstaunt waren wir über das Plakat im Schaufenster eines Reisebüros, das Frankfurt kurzerhand in die Alpen verlegt hatte.
Damit hatten wir die wichtigsten Ecken schon fast abgehakt.
Inzwischen war die Sonne da, es wurde warm – nicht heiß, aber so um die 22-24° waren es schon. Was lag da näher, als sich in der Vorabend-Sonne ein kühles Bier in einem Straßen-Biergarten zu genehmigen. Überrascht waren wir, dass es hier nur halb so teuer war wie in West Australien. Zwar lag das primär an der Happy Hour – aber immerhin…
Auch zum Essen blieben wir in einem Straßencafé, räkelten uns in der wärmenden Sonne … für morgen und das Wochenende ist nämlich durchgehend heftiger Regen angekündigt!
Der ließ allerdings am nächsten Morgen noch auf sich warten, und die Wetter-App signalisierte sogar für Adelaide Regen erst ab dem späten Nachmittag! Also raus aus dem Haus und zum Bahnhof – Dieter hatte rausgefunden, dass der legendäre “Ghan“ heute um 11:30 in Adelaide ankommt.
Und den wollte er sehen! Die Dame am Infoschalter im (noch immer weihnachtlich geschmückten) Bahnhof lächelte aber nur mild, als wir nachfragten – selbstverständlich kommt so ein Edelzug nicht an einem normalen Bahnhof an, sondern hat eine eigene Station, die für uns aber zu weit weg war.
Also lösten wir nur ein Ticket nach Port Adelaide und Outer Harbor – in der Hoffnung auf Strand, Meer und ein malerisches historisches Hafenstädtchen. Erst mal ging’s durch endlose Vororte, so nach und nach stiegen alle Leute aus – und als wir schließlich in Outer Harbour ankamen, waren nur noch zwei deutsche Backpacker-Mädels und wir übrig geblieben.
Beim Aussteigen nickten wir uns freundlich zu und marschierten los in entgegengesetzte Richtungen. Schnell wurde uns klar, dass wir hier nicht in einem idyllischen Hafen, sondern am Frachthafen von Adelaide gelandet waren! Ans Meer kam man nicht, zum Hafen auch nicht, alles war hermetisch mit Stacheldraht-Zäunen abgeschirmt.
Deshalb trafen wir schon 20 Minuten später die beiden Mädels – die von ihrer Richtung genauso frustriert waren – am Bahnhof wieder und fuhren nach Port Adelaide. Auch hier wurden unsere Erwartungen absolut nicht erfüllt – das Städtchen war nahezu ausgestorben, am Kai nix los, der rote Leuchtturm stand eher trübsinnig am Hafen herum…
Mit dem Bus ging’s zurück nach Adelaide, wo es schon bald zu regnen anfing. Immerhin hörte es gegen Abend mal kurz auf, lang genug, dass wir trockenen Fußes zu einem Pub an der North Terrasse kamen, wo wir unter einer Überdachung dann doch noch im Freien essen konnten.
Aber dann fing der Regen wieder an …
In den Nachrichten wird fürs Wochenende vor den schwersten Regenfällen seit 30 Jahren gewarnt, Überschwemmungen und Erdrutsche befürchtet, und das alles quasi bei uns um die Ecke.
Da sind wir mal gespannt, wie das Wochenende verlaufen wird, denn ab morgen sind wir mit dem Auto unterwegs in der Umgebung.
Ach so, also dieser Shakespeare ist gemeint! Der heutige Titel hatte mich neugierig gemacht… Ein wirklich geistreicher Einfall von dir 🙂
Im übrigen drücke ich die Daumen, daß das Wetter sich bessert.