21. Januar – Bis Melbourne: The long and winding Road

2015-01-21 11.47.45Manche sagen, die Great Ocean Road sei die schönste Straße der Welt.

Selbst wenn das nicht so sein sollte – sie ist sicherlich EINE der schönsten Straßen der Welt! Die man mit Genuss befahren sollte, mit viiiiel Zeit.

Immer wieder anhalten, vor oder zurück schauen, die intensiven Blau-Schattierungen von Himmel und Meer aufsaugen, das Weiß der Sandstrände, die Eukalyptus-Meersalz Mischung inhalieren …

Vor der Abfahrt kam aber das Frühstück – und erstmalig der morgendliche Gang zum Bäcker. Die örtliche “Bakery” hatte zwar wenig gemeinsam mit einer deutschen Bäckerei – Brot und Brötchen werden bereits verpackt in Plastikbeuteln feilgeboten – aber immerhin gab es nicht nur labberiges Toastbrot oder Laibe ohne Kruste, sondern leidlich knusprige Brötchen, 2 Stück in einer Plastiktüte.

Damit (und der Bio-Marmelade und Butter, die wir nun schon seit 10 Tagen mit uns herumschleppen, sowie dem guten Schinken, den ich in Port Fairy erstanden hatte, dem restlichen Orangensaft, Kaffee und Tee vom Motel) hatten wir ein ziemlich gutes Frühstück.

Und gute Laune sowieso! Der Himmel strahlte in allertiefstem Blau, es war warm, die Luft war klar.
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Wir verließen unser Motel und sahen uns erst mal noch im Ort um, bevor wir weiter reisten. Apollo Bay liegt sehr reizvoll zwischen Hügeln (fast wie im Allgäu), Fluss und Meer.
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Im kleinen, geschäftigen Hafen, wo Fischerboote neben Yachten schläfrig in der Sonne dümpelten,werden  jede Menge Köstlichkeiten aus dem Meer gefischt und vor Ort verkauft.
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Und man hat einen tollen Blick zurück über die Bucht auf das Ferien-Örtchen Apollo Bay.
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Noch ein letzter Blick auf einen Christmas Tree mit knallroten Blüten an einer Kreuzung …
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… dann ging’s “on the road”.

Und hier jagte nicht nur ein landschaftliches Highlight das andere, sondern auch ein Bus den anderen. Uns kamen (gefühlt) rund 100 Busse entgegen, die ihren Passagieren alle “The Great Ocean Road in one Day”  versprochen hatten.

Wofür wir – oneway! – zwei volle Tage investiert hatten (und wirklich genussvoll viel gesehen haben!), wird hier ab Melbourne (und am selben Tag wieder zurück!!!), in einem Tag durchgehechelt. Es wunderte uns dann aber nur wenig, dass aus den meisten Bussen, die wir bei einem Stopp trafen, asiatische Passagiere ausstiegen…

Während die Busse – wenn überhaupt – nur an wenigen bekannten Highlights mit genug Parkraum anhielten, genossen wir (fast) jede Aussichtsmöglichkeit. Und fotografierten. Und filmten. Und waren total begeistert …

Die Küste ist ab Cape Otway eine völlig andere – keine bedrohlich-malerischen Klippen mehr, sondern Sandstrände en masse. Deshalb heißt die Küste ab hier auch “Surfcoast” – es wird aber nicht nur gesurft, sondern auch rege gebadet (obwohl das Wasser für unseren Geschmack entschieden zu kalt ist – die meisten haben deshalb auch Neopren-Anzüge an).

Damit es denen, die nicht so sehr auf Landschaftsfotos stehen, nicht zu viel wird, hab ich die Fotos in eine Galerie eingestellt – wenn man auf ein Foto klickt, wird es größer…

Die Straße schlängelt sich fast die ganze Strecke über fast direkt an der Küste entlang. Fast zu schnell waren wir am Split Leuchtturm, der schneeweiß und mit rotem Kopf über dem Meer thront.
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Nur ein paar Schritte unterhalb des Turms kann man erneut tolle Blicke.
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Leider war’s das dann auch mit der Great Ocean Road – ab Anglesea verläuft die Straße landeinwärts und strebt zügig auf Melbourne zu. Dort wollten wir ja auch hin, also folgten wir den Ratschlägen von Routi, dem Navi, der uns sehr geduldig nach Melbourne Nord zu unserer Unterkunft lotste.

Dass das nicht so klappte, wie Routi das wollte, lag einmal daran, dass wir unbedingt noch volltanken mussten, bevor wir AVIS das Auto zurück brachten, zum anderen an dem doch ziemlich starken Verkehr in der Stadt, der manche Abbiege-Versuche nicht zuließ.

Aber wir schafften es pünktlich zur vereinbarten Zeit zu Lucy, unserer Airbnb-Gastgeberin. Unsere dortige Unterkunft löste sehr gemischte Gefühle bei uns aus – die Lage ist super, nur ca. 200 m bis zur (kostenlosen!!!) Straßenbahn und sehr ruhig.

Das Zimmer ist auch ok, sauber, bequemes Bett und auch von der Größer her ok. Dass das Bad winzig ist, wussten wir schon vorher. Leichte Probleme haben wir mit dem Rest des Hauses. Unsere Gastgeberin scheint wenig Zeit zu haben, um zu putzen und/oder mal aufzuräumen …
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Aber da wir den oberen Stock mehr oder weniger für uns haben und eine große, sonnige Dach-Terrasse alleine nutzen, ignorieren wir das Erdgeschoss-Chaos einfach. Wir sind hier ohnehin nur für zwei Tage – und verglichen mit dem, was derzeit (es laufen gerade die Australian Open) ein Hotel in Melbourne kostet, zahlen wir hier fast nichts …

Kaum waren wir da, waren wir auch schon wieder weg – wir mussten ja unseren Wagen zurück geben. Zwar eigentlich erst morgen – aber dann hätten wir für den restlichen Tag und die Nacht heftige Parkgebühren bezahlen müssen. Und nutzen konnten/wollten wir das Auto in der Stadt ohnehin nicht.

Die Rückgabe verlief australisch flott – Schlüssel über den Tresen gereicht, Tachostand mitgeteilt, fertig … Da es auch am späten Nachmittag noch 34°C hatte und wir getränkemäßig blank waren, musste Nachschub her. Und wo kriegt man das günstiger als bei … ALDI!!! Ja – den gibt es auch in Australien und wir wussten noch vom letzten Mal, dass einer direkt neben AVIS war.

Mit zwei 1 1/2 l Flaschen Wasser bewaffnet (kleinere gibt es hier selten) trotten wir zurück in die Barry Street und packten kurz ein bisschen aus, bevor es richtig los ging.

Melbourne hat eine Menge zu bieten. Und Lucy, unsere Gastgeberin, hatte uns etliche Tipps gegeben.

Erst mal freuten wir uns sehr über eine Neuerung bei den Melbourner Verkehrsbetrieben: Seit 1. Januar 2015 sind sämtliche Straßenbahnen im Innenstadtbereich, der “Free Tram Zone”  kostenlos!

Und die nächste Haltestelle ist nur ca. 200 m weit weg! Also rein in die Straßenbahn, runter zur Flinders Street und von dort nur noch ein paar Meter bis zum malerischen Bahnhof.
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Gegenüber ein bunter Mix von alten und modernen Gebäuden …
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… alten und neuen Transportmitteln.
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Und dann wurden wir mit dem zur Zeit vorherrschenden Thema in Melbourne konfrontiert:
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Public Viewing am Federation Square – total entspannt im Liegestuhl oder im Knautsch-Sack. Wir ließen uns von der locker-fröhlichen Stimmung anstecken, unser Durst trieb uns allerdings bald zu den kleinen Kneipen unten am Fluss.
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Kühles Bier an einem lauen Sommerabend mit Blick auf den Yarra River – einfach nur schön!
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Aber noch war der Abend jung – und wir hatten was von einem Nachtmarkt im Queen Victoria Markt gehört. Das lag ohnehin auf unserem Heimweg, also gingen wir von der Straßenbahn aus nach links statt rechts – und landeten mitten in einem riesigen Rummel.

Hunderte von Essenständen waren aufgebaut, es wurde gebrutzelt und gegart, was das Zeug hielt, betörende und gewöhnungsbedürftige Aromen lagen in der Luft, Akrobaten zeigten ihre Künste, Straßenmusikanten und richtige Bands machten Musik – und ganz Melbourne schien hier zu sein, es war unglaublich voll!






Man konnte sich hier praktisch einmal um die Welt schlemmen … oder auch nicht  (wir waren bereits satt). Jedenfalls hat Melbourne uns heute erneut bezaubert. Und morgen ist ein neuer Melbourne Tag!!!

So sind wir heute gefahren:

Ein Kommentar zu “21. Januar – Bis Melbourne: The long and winding Road

  1. Was für ein herrlicher Tag – zuerst die wunderschönen Landschaften am Meer (also ich stehe auf solche Landschaften :-)), und dann die offenbar ebenfalls sehr schöne Stadt, wobei mir vor allem die entspannte Atmosphäre gefallen hätte – und die Temperaturen! Bei uns hat es heute geschneit, es ist zwar mittlerweile fast alles wieder weggetaut, aber dennoch: wie gerne würde ich mit euch tauschen!

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