Die Tage in der Stadt sind vorbei – jetzt wird es wieder ländlich!
Und außerdem geht es ans Meer!
Mein Reisepartner, der nichts mehr liebt als Meer und Möwen, Leuchttürme und Schiffe (ok – evtl. noch Warane, Pelikane und ein paar andere Tiere … und evtl. auch noch seine Frau … 😉 ), scharrte schon hörbar mit den Hufen.
Heute ist Sonntag und morgen ist Australian Day, Nationalfeiertag. Ob da auf dem Land die Läden auf haben??? Vorsichtshalber deckten wir uns noch in Hobart mit dem Nötigsten für die nächsten Tage ein, denn Frühstück findet ab jetzt wieder vorwiegend auf Selbstversorger-Basis statt. Dann ging’s aber zügig raus aus der Stadt, und schon bald waren wir fast nur noch von Kühen und Schafen umgeben, von Obstfarmen, wo frühe Aprikosen und späte Kirschen geerntet wurden und von Weinfeldern, wo die Trauben ihrer Reife entgegen gingen.
Richmond war unser erster kurzer Stopp, dort gibt es eine der ältesten Brücken Australiens, und auch eine alte Kirche. Unversehens fühlten wir uns nach Good Old England versetzt …
Eine zweite Brücke sahen wir eine Weile später direkt neben der Straße – die Spiky Bridge, Teil der alten Straße entlang der Ostküste. Brücke und Straße wurden von Sträflingen gebaut, die damals häufig für den Straßenbau in Tasmanien eingesetzt wurden. Mehr als seltsam waren die “Spikes” auf dem Brückengeländer – aber offenbar weiß kein Mensch, warum die damals angebracht wurden, auch das Info-Schild neben der Brücke ließ das im Dunkeln.
Wenig später tauchte das Meer auf – und zunächst sah es aus, als könne sich das Wetter nicht so richtig entscheiden.
Links schien die Sonne, rechts goss es … Also fuhren wir nach links!
In Bicheno erwartete uns ein nettes kleines Motel, das Wintersun Gardens, mit grandiosem Rosengarten, der ganze Stolz der Rezeptionistin. Das Zimmer eher nüchtern, zweckmäßig und sauber, das Bad frisch renoviert – bei unserer Wahl war mehr der Preis als Glamour ausschlaggebend. Wenn man fast drei Monate unterwegs ist, sind Sterne-Hotels nicht drin.
Bicheno ist ein hübscher kleiner Ferienort, der einiges bietet. Dramatische Felsen nach links . . .
Sehen die nicht aus, wie ein altes Paar???
Sandstrand zur Rechten …
Auf der anderen Seite der Halbinsel noch mehr Felsen, hier mit roten Flechten bewachsen, so dass sie aussahen, wie geschminkt. Das alles garniert von dramatischen Wolkenformationen.
Und schließlich noch ein Blowhole, aus dem meterhohe Fontänen spritzen.
Nur wenige 100 m weiter der kleine Fischereihafen, davor ein Vogelparadies! Eine kleine Insel, auf der zigtausende von Vögeln nisteten (die einen Höllenlärm veranstalteten!).
Abends gab’s dann Essen mit Aussicht …
Was da lecker garniert auf dem Teller liegt, ist oben ein „Striped Trumpeter“ nebst gebackener Kartoffel und Gemüse und einem Glas tasmanischem Sauvignon Blanc, unten tasmanischer Lachs mit Chat Potatoes, einer senfigen Zitronensoße und dem hiesigen Bier …
Während wir aßen, ging draußen ein Gewitter nieder und bescherte uns einen hübschen Regenbogen.
Aber schon wenig später war der Spuk vorbei und der Himmel zeigte rosige Aussichten!
Die heutige Strecke:
Die Felsen mit den leuchtend roten Flechten, der dramatische Wolkenhimmel und das blowhole – wunderschön!