So nett Bicheno ist – wir waren nicht seinetwegen gerade hierher gereist, sondern wegen seiner Nachbarschaft. Bicheno liegt nämlich ganz in der Nähe des Freycinet Nationalparks.
Wer dabei an Schaumwein denkt, liegt fast richtig – hier befindet sich eines der großen Highlights Tasmaniens: Die Wineglass Bay.
Genau dort wollten wir heute hin und waren glücklich über den blauen Himmel, der gute Sicht versprach.
Es war warm, aber nicht heiß, ein leichtes Lüftchen – also ideal, um im Frühtau zu Berge zu ziehen! Und noch glücklicher waren wir dann auch, dass wir halbwegs früh aufgebrochen waren!
Wir kauften einen Park-Pass, fuhren zum Parkplatz, wo der Pfad hoch zum Aussichtspunkt losging, und ergatterten einen der letzten Parkplätze. (Bei unserer Rückkehr sahen wir, dass die Autos bis zu einem Kilometer entlang der Straße geparkt waren – was den Anmarsch zum Startpunkt erheblich verlängerte…) Heute war Australia Day, Nationalfeiertag, vermutlich deshalb der große Andrang.
Der Rundweg bis zu dem Punkt, von wo aus man einen guten Blick auf die Bay hat, sollte ca. 1 1/2 Stunden dauern. Dass wir länger brauchten, lag einfach daran, dass der Weg so schön und die Aussichten grandios waren.
Die tiefblaue Coles Bay zur Rechten –
… faszinierende Felsen zur Linken (die teilweise einen ziemlich gefräßigen Eindruck machten).
Ein paar etwas windschiefe Bänke luden unterwegs zum Rasten ein …
Und dann war’s geschafft, und wir wurden mit einem Weltklasse-Blick auf eine der schönsten Buchten der Welt belohnt: Die Wineglass Bay lag als makelloser Halbkreis vor uns!
Natürlich waren wir nicht alleine dort oben, und man musste geduldig sein, um mal ein Bild ohne irgendwelche Leute im Vordergrund machen zu können oder ohne eines der gräßlichen Selfie-Teleskope ins Bild zu kriegen.
Der Rückweg verlief über einen anderen Pfad – man rechnet hier offenbar mit größerem Andrang und hat ein Einbahnstraßen-System entwickelt. Zwar gab es weniger spektakuläre Ausblicke, aber dafür war der Weg an sich wunderschön. Auch hier wieder tolle Felsen, zwischen denen sich der Pfad hindurch schlängelte …
Zwei Stunden später waren wir wieder unten und fuhren gemächlich zurück über die Coles Bay, die neben einem fast endlosen Sandstrand auch eine Menge verschwiegene kleine und größere Buchten hat. Hier die “Honeymoon Bay”.
Coles selbst ist ein winziger Ort, der überwiegend vom Tourismus lebt. Viel zu sehen gibt es im Ort nicht – aber auch hier gibt es wieder ein paar malerische Buchten, die teils auch zum Schwimmen geeignet waren.
Wieder daheim legten wir eine kurze Kaffee-Pause zwischen den Rosenbüschen ein …
Und am frühen Abend gab es dann erneut ein Essen mit Ausblick –
und interessierten Zuschauern (die alle darauf hofften, dass irgendwas runterfallen würde)
Eigentlich sollten auf den Tellern frische Prawns liegen – wir hatten Tisch und Bänke mittags entdeckt und uns spontan zu einem Picknick entschlossen. Frisch gekochte Tigerprawns aus New South Wales wollten wir kurz vorher im Fish Shop holen und dann Seafood mit Aussicht genießen.
Aber der Fish Shop am Hafen, wo man uns mittags hoch und heilig versprochen hatte, man sei bis mindestens 18 Uhr da und offen, hatte unverschämterweise doch schon gegen 17 Uhr zugemacht. Also blieb uns (heute waren alle Restaurants wegen des Feiertags rappelvoll und alle Läden hatten zu) mal wieder nur Fish und Chips … Aber die waren recht gut – und der Blick sowieso!!!!
Übrigens – so warm und sonnig es tagsüber ist, nachts wird es empfindlich kalt, so um die 10° oder noch weniger. Deshalb sind wir ziemlich froh, dass wir keinen Camper gemietet haben, sondern in Motels, Guesthouses und Bed&Breakfasts übernachten.
Nicht nur, dass man so immer saubere Handtücher und Bettwäsche hat, ohne viel Zeit fürs Waschen und Trocknen investieren zu müssen, man genießt auch ein paar australische Besonderheiten ganz besonders, wenn es mal kühler ist:
- In den Bädern vieler Unterkünfte gibt es Wärmelampen an der Decke, also kein morgendliches Bibbern im eisigen Bad.
- Oft gibt es elektrische Heizungen, die den Raum sehr schnell auf angenehme Temperatur bringen.
- Fast immer haben die Betten ein beheizbares Unterbett – 5 Minuten vor dem Reinschlüpfen anschalten und man hat ein mollig warmes gemütliches Bett.
Und dann kann man es ausschalten oder runterdrehen, ganz wie man will … jedenfalls ist der Nachtschlaf ohne kalte Füße gesichert!
Unsere heutige Strecke:
Lauter Traumbuchten heute… Als Wasserratte könnte mich nichts davon abhalten, mal kurz reinzuhüpfen. Aber da ich sonst niemanden im Wasser sehe, dürfte es wohl sehr kalt sein. Hast du mal probehalber die Hand reingehalten?