Die Strecke Melbourne-Sydney hatten wir um 2 Tage gekürzt, um mehr Zeit in Neuseeland zu haben.
Hätten wir auch nur im entferntesten geahnt, wie unglaublich schön es hier ist, hätten wir uns deutlich mehr Zeit für diese Route genommen!
Jeder der unzähligen Küstenorte ist malerisch und ein paar Tage Aufenthalt wert – und die Sapphire Coast selbst ist einfach ein Traum!
Zum wiederholten Mal verlor Routi den Kampf um die Streckenführung – er war für den schnellen Highway, wir wählten den “Scenic Tourist Drive”, immer schön an der Küste entlang. Und das lohnte sich: Entschleunigung war heute angesagt! Die Sapphire Coast macht ihrem Namen alle Ehre – ein so unglaublich tiefes Blau, gepaart mit ebenso unglaublich weißen Stränden, hatten wir noch nie gesehen.
Wie eine Perlenkette reihten sich Orte aneinander, die wir allein schon wegen ihrer unglaublichen Namen besuchen mussten: Merimbula – sehr schick, mit jeder Menge Yachten im geschützten Lagunen-Hafen, Tathra, wo auf der einen Seite das Meer an die Felsen donnert, auf der anderen ein endloser Sandstrand lockt.
Und wo die männliche Bevölkerung entweder am Pier die Angel ins Wasser hielt oder im Pub daneben ein Bierglas in den Händen.
Hinter Tathra durchquerten wir den Mimosa Rocks Nationalpark, dann folgte eine Landschaft zum Träumen, mit lichten Pinienwäldern … allein der Duft!
Bermagui – wer Badeferien machen will, ist hier genau richtig. Schon kilometerweit vor dem Ort gibt es sandige Flußmündungen mit glasklarem Wasser, in denen Kinder plantschten oder geangelt wurde.
Dann wieder eine Strecke durch grünes Farmland, durch kleine Wäldchen, wo schilfbestandene moorige Tümpel in der Sonne glitzerten und Pferde und Kühe auf den Weiden standen.
Flüsse und Seen, genauso blau wie das Meer (und der Himmel). Inzwischen hielt Dieter aber nicht mehr jedes Mal an, wenn ich entzückt aufschrie – wir wollten ja auch mal ankommen, deshalb sind viele Fotos aus dem fahrenden Auto gemacht und qualitativ nicht so doll.
Ulladulla, Mollymook – dort gab es eine Kaffeepause mit Strandblick …
Bevor wir unser Etappenziel, Vincentia, ansteuerten, gab es noch einen kleinen Abstecher zu einem der schönsten Strände der Welt: Dem Hyams Beach an der Jervis Bay mit – laut Guiness Buch, wie mir später unser sehr mitteilungs-freudiger Wirt erzählte – dem weißesten Sand der Welt.
Es war inzwischen allerdings schon ziemlich spät geworden, kein optimales Foto-Licht mehr :/ Aber einen kleinen Eindruck bekommt ihr hoffentlich doch:
Dann wird es aber echt Zeit, unser Motel aufzusuchen. Andy, der umtriebige Manager des Dolphin Shore Motels, erzählte uns erst mal von seiner ruhmreichen beruflichen Vergangenheit als Marinekapitän, deutete an, er habe auch geheimdienstliche Aufträge erfüllt, erklärte, sein Motel sei regelmäßig Treffpunkt von Nationalpark-Direktoren aus aller Welt (was uns angesichts des bescheidenen Standards etwas wunderte …)
Es war nicht ganz einfach, zu unterscheiden, wo die Wahrheit aufhörte und die Dichtung begann … 😎
Zu recht schwärmte er jedoch von der unglaublichen Schönheit des Jervis Bay Nationalparks, der eine einzigartige Fauna und Flora besitzt, einige der schönsten Strände der Welt, wo Delphine bis zum Strand kommen und der in den Wintermonaten (zwischen Mai – November) von eine ganzen Reihe verschiedener Wal-Arten besucht wird.
Ein paar handfester Infos gab es zum Schluss dann auch noch – z.B., wo man gut isst. Und den Tipp nahmen wir gleich auf und fuhren in den Nachbarort Huskisson ins “Huskys”.
Auf der etwas windgeschützten Terrasse mit Blick aufs Meer (wo es inzwischen kräftig stürmte) gab es Seafood Linguine (Muscheln, Tintenfisch, Jakobsmuscheln, Fisch und Prawns) für mich und Fish ’n Chips für Dieter. Unnötig, zu betonen, dass es unglaublich gut war!!
So sind wir heute gefahren:
Hallo Renate,
die Kämpfe, die ihr mit eurem GPS ausfechtet, amüsieren mich immer sehr! 🙂
Im übrigen ist dein Reisebericht eine unbezahlbare Hilfe für jeden, der auf euren Spuren wandeln möchte. Allerdings ist alles, was du uns zeigt, derart schön, zB. heute die Sapphire Coast, daß man eigentlich eure ja nicht gerade kurze Reisezeit nochmals verlängern müßte, um jedem Ort und jeder Landschaft gerecht zu werden…
Die sandigen Flußmündungen von Bermagui etwa verkörpern für mich das Paradies auf Erden, da würde ich gerne länger verweilen. Kann man dort bedenkenlos baden? Keine Krokodile oder anderen gefährlichen Viecher, die einem die Badefreuden in Australien so oft vermiesen? Die Frage gilt natürlich auch für den bildschönen Hyams Beach.