13. /14. Februar – Kaikoura: Against the Wind …

… oder „The Wind against us“!!!

Kein Lüftchen regte sich morgens in unserem Cottage-Garten, es war sonnig und warm. Ein ausgedehntes Frühstück in der Morgensonne, unsere Whale Watching Cruise sollte erst um 12:15 starten.

Nachdem wir jedoch unser geschütztes Gärtchen verlassen hatten, pfiff uns ein ziemlich scharfer Wind um die Ohren … Das sah nicht wirklich gut aus!

Noch waren wir hoffnungsfroh und pilgerten erwartungsvoll so gegen 11 Uhr zum Whale Watching Center. Dort hieß es erst mal, man müsse abwarten – es sehe aber eher schlecht aus. So gegen 12 Uhr wisse man mehr.

Wir vertrieben uns die Zeit mit nem Strandspaziergang am vulkanisch-grauen Kieselstrand, wo der Hubschrauber vergeblich auf einen Einsatz wartete…

studierten fasziniert die Toilettenschilder auf Maori …

… um schließlich kurz nach 12 Uhr die Gewissheit zu erhalten, dass sämtliche Fahrten für heute abgesagt waren! Dabei kam uns der Wind eigentlich gar nicht sooo stark vor.

Also mussten wir uns anderweitig beschäftigen.

Das hieß – mal die Stadt von oben ansehen. Als wir auf dem Hügel waren, hatte der Wind fast Orkanstärke erreicht und wir hatten größte Mühe, uns auf den Beinen zu halten! Aber die Aussicht war toll.

Kaikoura liegt auf einer Halbinsel – rechts in der eher geschützten Bucht die Stadt.



… links eine unbebaute wunderschöne Bucht.

Die Berge waren unsichtbar, hatten sich in Wolken gehüllt.

Auf der anderen Seite, zu der wir hinunter gingen, blies der Wind dann mit voller Stärke. So langsam wurde uns klar, was uns erspart geblieben war. Trotzdem schauten wir uns etwas länger um, denn schön war es hier schon – und so gegen den Wind anzulaufen, hat ja auch was!
Graue Kiesel, in die sich sogar die Möwen vor dem Wind duckten.


Die Whale Watch Flotte lag fest vertäut am Pier …

Wir entdeckten einen Wanderweg, der sich am Hügel nach oben wand. Trotz des Windes war es recht warm – wir wollten ein Stück gehen.

Der Pfad führt über Maori-Land, der Zugang wird von einer Skulptur bewacht, die offenbar einen Geist mit einem Fisch besänftigt.

Ein Stückchen weiter dann noch ein Wal-Reiter (dabei erinnerten wir uns an den wunderbar märchenhaften Film “Whale Rider” über die junge Maori Paikea, die als erstes Mädchen ihres Stammes den Wal reitet).

Abends gingen wir ins beste Lokal der Stadt, das “Green Dolphin”, wo beste regionale Küche serviert wird. Immerhin mussten wir zum einen unsere Enttäuschung über die geplatzte Wal-Tour irgendwie kompensieren, zum anderen stellten wir entsetzt fest, dass wir schon Halbzeit haben, was unsere Reisezeit angeht! Diese 6 Wochen waren vergangen wie im Flug …

Da musste Trost her – in Form einer großen Schüssel Greenlip-Mussels (die riesigen, fetten neuseeländischen Muscheln) mit Ingwer, Chili und Koriander für Dieter, für mich den Fisch des Tages, gegrillt, mit geröstetem Gemüse – eine echte Aroma-Bombe! Muss ich unbedingt daheim mal probieren.

Und auf dem Heimweg noch ein letzter Hauch von Sonne auf dem Meer.

Und dann legten wir uns genauso schlafen wie der Seehund … Allerdings nicht im Seegras 😉


14. Februar – On the Road Again: Zurück nach Christchurch

Auch heute hätten wir keine Chance auf Wale gehabt – erstmalig hatten wir richtig düsteres Wetter in Neuseeland, sogar ein bisschen Regen. Weil heute sowieso die Rückfahrt nach Christchurch anstand, nahmen wir’s eher gelassen.

Statt an der Küste entlang fuhren wir den “Scenic Inland Drive”, der auch einiges an landschaftlichen Highlights bot.



Am Weka Pass haben Wind und Wetter die Kalkfelsen skurril geformt. Sieht ein bisschen aus wie ein riesiges Gebiss …

Zurück in Christchurch zogen wir wieder im Admirals Motel ein – und ich nutzte die billige Waschgelegenheit dort, um einen Sack Wäsche in die Maschine zu packen.

Neuseeländische Waschmaschinen erledigen – wie die australischen – schon in ca. 35 Minuten ihre Arbeit (und die Wäsche ist tatsächlich sauber!) und auch die Wäschetrockner brauchen selten mehr als 25 Minuten, um alles trocken zu kriegen. So hat man nach einer Stunde wieder frische Klamotten und kann sich danach in die Stadt zum Sightseeing aufmachen. Denn das war beim letzten Aufenthalt etwas kurz geraten.

Die Papier-Kathedrale wollten wir sehen. Da beim Beben 2011 die Kathedrale zerstört wurde, hatte der japanische Architekt Shigeru Ban Ersatz geschaffen: Eine Kathedrale aus 86 Papp-Röhren, die als schlichtes A erstellt wurde.

Nur wenige Schritte davon entfernt ist eine ungewöhnliche Installation, die an die Todesopfer der Erdbeben erinnern soll: 185 leere weiße Stühle, vom Baby-Tragekörbchen bis zum Rollstuhl.

Direkt daneben eine der Brachen, die wie Wunden mitten in der Stadt wirken.

Ein Stückchen weiter versucht man es mit Hoffnung – hier ist auf einem Trümmergrundstück eine kleine Gedenkanlage entstanden – und im Hintergrund ist eine Hauswand mit Graffiti belebt.

Auch an anderen Hauswänden beleben Graffiti das teils ziemlich triste Stadtbild.

Eine viktorianische Häuserzeile blieb unzerstört. Hier platzten wir mitten in ein Hochzeits-Fotoshooting …

Und auch die alte Straßenbahn fährt wieder.

Wo nichts mehr stehen geblieben war, hat sich die Re:Start Mall in alten Schiffscontainern angesiedelt – kleine Läden und Cafés.


Christchurch kämpft sich wieder empor – aber es wird wohl noch ein langer Weg werden …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.