20. Februar – Halfway to Paradise

2015-02-20 20.02. - Queenstown 022Bergriesen spiegeln sich im unbewegten Lake Wakatipu. Gebirgsflüsse zwängen sich schäumend durch enge Schluchten. Bergwiesen, so kitschig-alpin, dass hier unter anderem die Milka-Werbung mit der lila Kuh gedreht wurde. Hier sieht es mehr nach Alpen aus als im europäischen Original.

Dazu ein tiefblauer Himmel, sommerliche Temperaturen – die Sommerfrische-Idylle ist absolut perfekt! 

Weitere Zutaten: Ein Ausflug in die Umgebung.

Zuerst nach Arrowtown. Viele Häuser der 150 Jahre alten malerischen Goldgräberstadt sind liebevoll restauriert, gleich am Ortseingang wird man allerdings mit der weniger glanzvollen Vergangenheit konfrontiert: Dem chinesischen Goldgräberdorf. Oder dem, was davon übrig ist – und das sind einige wenige erbärmlich kleine und schäbige Hütten, direkt unterhalb des Städtchens am Arrow River.

(Hier wurden übrigens einige Szenen von “Herr der Ringe” gedreht – am Arrow River ist die Furt von Bruinen (Rivendell / Bruchtal), wo Arwen den verängstigten Frodo auf der Stute Asfaloth vor den auf ihren Pferden heranpreschenden Nazgûl sicher über den Fluss befördert …)

Der ehemalige Laden wirkt noch richtig wohlhabend …
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…während die Hütten einen schaudern lassen. Kaum vorstellbar, dass hier einmal Menschen gewohnt haben – ohne jegliche Heiz-Möglichkeit (und hier wird es verdammt kalt im Winter!!!), ohne Wasser, ohne Fenster.
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Mit den Chinesen war es damals ähnlich wie bei uns mit den Gastarbeitern –  man brauchte sie, sie waren unglaublich fleißig und genügsam, aber man mochte sie nicht wirklich und hoffte, dass sie, wenn man sie nicht mehr brauchte, wieder in ihre Heimat zurück gehen würden. Nachdem der erste Goldrausch vorbei war, das Gold schwieriger zu gewinnen und die meisten Europäer sich zu ergiebigeren Feldern aufgemacht hatte, holte die Regierung 1865 chinesische Arbeiter hierher – sie blieben bis Ende der 1920er Jahre.

Wesentlich hübscher sind die gut erhaltenen Häuser oben in der Stadt.
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Und am Ortsausgang der Traum jedes Postzustellers – eine Galerie von Briefkästen, das ganze Viertel holt hier seine Post ab!
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Der Fantasie bei der Gestaltung des Briefkastens sind hier offenbar keine Grenzen gesetzt.

Das waren jetzt eher biedere Sehenswürdigkeiten – mehr Adrenalin wurde bei den Jetboot-Fahrten frei gesetzt- Boote, die in einem unglaublichen Tempo durch die Schlucht des Shotover Rivers zischten, nur Zentimeter an den schroffen Felsen vorbei.
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Nicht wirklich was für uns …

Stattdessen zog es uns ins Paradies, nach “Paradise”, ganz am Ende des Lake Wakatipu, hinter Glenorchy. Dort, so heißt es, ist es so unwirklich schön, dass man glaubt, im Paradies angekommen zu sein. Um hin zu kommen, muss man den “River Jordan” überqueren und durch “Heavens Gate”, vorbei am “Rock of Eden”.
Paradise
Aber selbst der Weg ins Paradies muss erst mal begonnen werden – hier ist er allerdings wunderschön! Entlang der “Stuhllehne” des Sees (hier mal eine Karte ) läuft die Queenstown-Glenorchy-Road permanent am Wasser entlang – mit schon fast paradiesischen Ausblicken!
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Am Ende des Sees angekommen – da, wo unzählige kleine Bäche und Flüsse in einem fast unüberschaubaren Gewirr in den See fließen – landen wir in Glenorchy.

Ein paar kleine Cafés, eine Tankstelle, einige Unterkünfte, ein kleiner Laden mit der Poststelle. Ansonsten nur Ruhe und Einsamkeit. Fast – denn ein paar Touristen außer uns sind schon da …

Mit denen teilen wir uns den Garten und einen Tisch unter den schattigen Bäumen des Trading Post Cafés.
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Der Blick geht nach oben, zu den Gipfeln.
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… über den See …
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… und die Wiesen.P1110103
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Dann versuchen wir, uns näher ans Paradies heranzutasten – und scheitern nach einer Weile ganz banal an der Straße. Die wurde nämlich von einer Teer- zur Schotterstraße und dann zu einer Sandpiste – und das trauten wir unserem Mietwagen dann doch nicht zu.

Also blieb es beim halben Weg ins Paradies – aber auch der war schon himmlisch!

Hier der Weg …. Halfway to Paradise…

3 Kommentare zu “20. Februar – Halfway to Paradise

  1. Gestern spektakuläre Wasserfälle, heute herrliche Bergseen – es kann doch nicht ständig so weitergehen, daß sich ein landschaftliches highlight ans nächste reiht, oder? Jedenfalls ein wunderschönes Land, das ihr da bereist. Hoffentlich bleibt euch das Wetterglück treu

  2. In Arrowtown waren wir auch. Die Briefkästen haben wir verpasst, was ich jetzt im Nachhinein sehr schade finde. Schön aber, es hier dann doch sehen zu können.

  3. Die Briefkästen sind ganz zauberhaft und wirklich sehr originell! Meiner wäre der mit der ausgedienten Espresso-Maschine. So schön und so praktisch kann Recycling sein!

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