Eine Stadt, die sich über unzählige Hügel verteilt, ist nicht leicht zu besichtigen. Denkt man. Und stellt dann fest, dass es doch recht einfach ist. Zum einen ist die eigentliche Innenstadt ziemlich kompakt, zum andern gibt es eine Bergbahn, die einen in die Höhe bringt.
Allerdings mussten wir morgens erst mal eine Weile mit unserer Besichtigungstour warten – der Regen von gestern Abend hatte sich noch nicht vollständig verabschiedet, es gab immer wieder heftige Schauer. Kühl und windig war es auch.
Mit Schirm und Regenjacke ausgerüstet machten wir uns auf den Weg – erst mal durch die Cuba Street, die allerdings im trüb-regnerischen Vormittags-Licht nicht mehr so bunt und lebhaft wirkte wie gestern Abend.
Erstaunlich, was man aus ausgedienten Skateboards so alles machen kann …
Wir schlendern Richtung Wasser, vorbei an der ehrwürdigen Townhall, die auch heute noch als Rathaus fungiert.
Direkt hinter dem Rathaus ein riesiger Spielplatz – das möchte ich mal in Deutschland erleben! – und dann geht es vorbei an viel Kunst Richtung Wasser.
Nach der Waterkant kam die Stadt dran. Viele schöne alte Gebäude, allerdings oft erbarmungslos eingezwängt zwischen Hochhäusern. Und umzingelt von Oberleitungen …
Unzählige Cafés – jeder zweite hat hier einen Kaffee-Becher oder ein kühles Getränk in der Hand. Aber genauso gerne sitzt man auch in einem Café oder in einer der Einkaufsarkaden.
Wir ließen uns vom Kaffeedurst (vorerst) nicht anstecken, sondern strebten nach oben. Mit der Cable Car ging es den Berg hinauf, zum Botanischen Garten. Die Bergbahn gibt es schon seit 113 Jahren, mit ihr wurde ein auf dem Hügel liegender Stadtteil erschlossen. Über eine Strecke von knapp 800 m steigt sie gemächlich auf 119 m Höhe.
Inzwischen hatte sich das Wetter kräftig gemausert – nach dem Botanischen Garten (der eine gute Kondition erfordert, er liegt rund um den Gipfel eines Hügels und es geht stetig bergauf und –ab) zog es uns wieder Richtung Wasser.
Jetzt nahmen wir das Auto, wir wollten noch Mal nach oben, zum Aussichtspunkt auf dem Mount Victoria. Und der ist ein gutes Stück weiter weg.
Der Weg führte vorbei am Stadtstrand …
… an hübschen alten Häusern.
Am Yachthafen – wo man die landenden Flugzeuge des nahen Flughafens fast mit Händen greifen kann.
Da Wellington extrem hügelig ist, wurde der Flughafen auf die einzige eben Fläche gesetzt, die es hier überhaupt gibt – in eine Senke zwischen zwei Hügeln. Viel Platz war da nicht – die Landebahn ist weniger als 2 km lang.
Das, und die Tatsache, dass Wellington im Einflussbereich der “Roaring Fourties” liegt, mit oft heftigen und unberechenbaren Winden, macht den Flughafen zu einem der schwierigsten der Welt.
Oben auf dem Mount Victoria angekommen, bekamen wir es schriftlich – Wellington ist recht windig. Das spürten wir allerdings inzwischen auch selbst, unsere Kappen hatten sich bereits mehrfach selbständig gemacht …
Der Blick von hier oben ist sagenhaft – allerdings, je nach Blickrichtung, sehr durch Dunst beeinträchtigt.
Der Weg zurück in die Stadt war ein Albtraum – wir gerieten in die Rushhour und standen, standen, standen …
Dieser Stress wurde konnte nur mit einem guten Essen in der Cuba Street bekämpft werden – und das war’s dann auch schon mit Wellington. Morgen geht es an die Ostküste, nach Napier!
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