22. März – Und ich kann über’s Wasser geh’n ….!

2015-03-22 22.03. - Margaret River 078Quizfrage: Wer kann/wo kann man fast zwei Kilometer weit auf’s Meer rausgehen – zu Fuß, wohlgemerkt – ohne dass man nasse Füße kriegt?

Nee – nicht bei Ebbe im Watt oder so was, sondern richtig über meterhohes Wasser????

Auflösung: In Busselton/West Australien!!! Hätt’s jemand gewußt?

Kein Grund zum Schämen – ich hab’s auch nicht gewusst – aber getan! Über’s Wasser gegangen. 1.837 m weit ins Meer hinaus. Auf dem längsten Pier der südlichen Hemisphäre und einem der längsten Holz-Piers (Piere???) der Welt, dem Busselton Jetty. Und was soll ich sagen – es war toll!

In der Frühstücksrunde im Vintners Retreat wurden wieder Ausflugstipps ausgetauscht – und heute waren wir die absoluten Profis und alten Hasen, denn a) waren wir ja schon seit drei Tagen hier und b) waren wir vor fast genau einem Jahr schon mal hier gewesen!!! Die Nachbarn zur Linken versorgten wir also mit Tipps zum Stachelrochen-Gucken (die ÄUSSERST skeptisch zur Kenntnis genommen wurde – Ungläubigkeit stand dem Paar ins Gesicht geschrieben. Aber abends berichteten sie fast fassungslos von ihren Erlebnissen …), die zur Rechten konnten wir in unserer Muttersprache mit Tipps versorgen – Tochter hatte 6 Monate Au Pair in Perth hinter sich und reiste mit Mutter vor der Rückkehr ins kühle Deutschland noch ein bisschen durch West Australien. Und Tochter revanchierte sich dann mit dem Tipp vom Busselton-Pier – den hatten wir zwar ohnehin auf unserer To-Do-Liste, allerdings eigentlich nur als kurzen Sidetrip auf der morgigen Weiter-Reise nach Fremantle.

Aber nach den begeisterten Schilderungen, und weil wir auch nicht wirklich was besseres vor hatten, fuhren wir heute nach Busselton. Und zum Pier. Und da gab es absolut und überhaupt keine Parkplätze irgendwo in der Nähe des Piers, denn es war Sonntag und Markttag. Und der Markt fand so ziemlich genau vor dem Pier statt.

Aber wir laufen ja gerne – also war ein Parkplatz ca. 500 m vor dem Pier kein Problem für uns … hüstel … Zumindest einen Vorteil hatte das – man konnte von hier aus den Pier in seiner ganzen Länge sehen! Fast – denn den Anfang sah man nicht – da waren Bäume davor…

Der Blick zur anderen Seite war übrigens nur marginal schlechter – und schlechter eigentlich auch nur deshalb, weil sich dort ein paar ungemütlich aussehende Wolken am Himmel herum trieben.

Trotzdem – es war nämlich ziemlich warm – blieben die Regenjacken im Auto. Auch die Schirme, denn es war ganz schön windig, auch wenn man das bei dem scheinbar ruhigen Meer nicht glaubt – ablandiger Wind!

Wir pilgerten vor bis zum Beginn des Piers – vorbei an einem Freibad! Hier wurde direkt ins Meer eine sichere (= sicher vor Haien!) Bademöglichkeit geschaffen. Komplett mit Einstiegsleitern! Hätte ich doch meinen Badeanzug mit genommen – das Wasser sah soooo verlockend aus und warm genug war es allemal!


Wer nicht ins Wasser konnte/wollte, setzte sich eben in, auf, neben den Sand und schaute drauf…


Oder entschied sich – wie wir – über’s Wasser zu gehen. Dazu mussten wir aber erst mal Eintritt bezahlen – ok, so ein Pier muss ja auch instand gehalten werden und das kostet … Leider gab’s auch hier wieder keinen Senioren-Rabatt – in Australien werden nur die Landeskinder … ähm … Landes-Senioren bevorzugt behandelt. Aber 3$ waren jetzt auch nicht wirklich viel für sooo einen langen Pier!

Wir stiefelten los. Das heißt – ich stiefelte und Dieter beschäftigte sich erst mal video-mäßig mit dem Zug. Denn natürlich muss man die 1.837 m nicht unbedingt per pedes zurück legen, sondern kann auch ganz gepflegt und entspannt mit dem Zug fahren! Der Pier diente früher nicht zum Lustwandeln, sondern ermöglichte Fracht- und Passagier-Schiffen, in der sehr seichten Geography Bay anzulegen und Waren (vor allem Holz) aufzunehmen oder zu löschen oder Einwanderer abzusetzen. Und weil der Weg bis zum Ufer so verflixt lang war und man dicke Baumstämme nur schwer über so eine Strecke tragen kann, wurden eben Schienen verlegt und ein Zug installiert. Und der transportiert heute eben Touristen statt Baumstämme …

Irgendwann stiefelten wir dann aber doch gemeinsam übers Wasser. Erst mal laaange immer geradeaus …

Und dann machte der Steg eine Biegung – warum eigentlich???

Weiter ging’s … Am Ende gibt es ein kleines Häuschen, davor die Endstation der Bahn und darunter ein Unterwasser-Aquarium.

Wir blieben über Wasser, liefen bis zum allerletzten Meter des hölzernen Steges und staunten über verrostete Anker, Poller (war eigentlich für die Rost-Parade gedacht – hatte aber dann doch keine Zeit für den “Rost”-Beitrag …) und die Unendlichkeit des Meeres …

So – und jetzt einfach das Ganze anders herum … war aber immer noch einfach toll!

Auf dem Markt waren wir auch noch kurz – da wurde aber schon heftigst zusammengepackt, also zogen wir weiter. Nach einem kurzen Schlenker in den Ort – wir hatten  keinen einzigen australischen Dollar mehr!!! – zum ATM, Geld fassen, ging es dorthin, wo es gestern schon so schön war und der Kuchen sooo lecker – noch mal kurz zum Bunkers Bay Café

WANN erfindet endlich mal jemand den kalorienfreien Kuchen, der auch noch gut schmeckt … seufz …??? Der im Bunkers war jedenfalls zum Niederknien lecker – und seeehr kalorienhaltig! Aber wir waren ja schon – Moment mal: 2×1.837 m Pier plus 2 x ca. 500 m bis zum Pier plus durch den Ort zum ATM, also mindestens noch mal 300 m – macht rund 5 km … oder so…

Jedenfalls wurde der Kuchen bis zum letzten Krümel verputzt, aber sicherheitshalber anschließend noch ein Strand-Spaziergang absolviert.

Da gab’s den alten Mann und das Meer …

… junge Menschen und Meer …

… Felsen und Meer …

… Bäume und Meer …

… Möwe und Meer…

Und wir waren dieses Mal noch überhaupt nicht in Prevelly gewesen! Dem Surferparadies schlechthin, quasi vor unserer Haustür. Also auch noch einen Abstecher dort hin.

Dort gibt es gigantische Dünen und steile Riffe.  Dort tobt der Wind, bringt das Meer zum Kochen. Dort ist es wild und wunderschön…




Da ist nichts lieblich und sanft – aber wenn die Sonne langsam immer tiefer sinkt, sich das Wasser gold-silbern färbt und die Schatten immer länger werden, dann kehrt auch hier so was wie Ruhe und Frieden ein.



Und dann ist es hier einfach nur noch schööön!

2 Kommentare zu “22. März – Und ich kann über’s Wasser geh’n ….!

  1. Ja, das finde ich auch: einfach traumhaft… An diesem unglaublich schönen Meer wäre ich jetzt gar zu gerne. Deine Serie „… und Meer“ ist übrigens wirklich gut gelungen 🙂

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