Schottland ist kein flaches Land. Sogar wenn man es mit dem Boot auf Flüssen und Kanälen durchqueren will, muss man rauf oder runter. Und weil das mit einem Boot nicht so einfach ist, gibt es Schleusen.
Seit Jahrhunderten bewährt – aber bei größeren Höhendifferenzen ziemlich zeitraubend.
Und deshalb gibt es seit einigen Jahren in Falkirk eine Art Riesenrad oder Schaukel für Schiffe, die diese je nach Bedarf in 15 Minuten mehr als 35 m nach oben oder unten befördert – das Falkirk Wheel.
Das wollten wir uns unbedingt ansehen, es lag ja praktisch auf der Strecke von Berwick nach Stirling. Und beim Aufwachen sah auch alles prima aus für solche Pläne – eine etwas wässerige Sonne, aber immerhin Sonne!
Blöderweise machte die sich – während wir in “The Walls” geruhsam frühstückten – klammheimlich davon. Stattdessen kam zunächst Nieselregen, dann heftiger Regen und schließlich auch noch Nebel.
Statt gemütlich an der Küste entlang nach Edinburgh zu gondeln, nahmen wir die Schnellstraße – man sah ja ohnehin nichts. Schon fast trotzig beschlossen wir, trotz des miesen Wetters auf den Hausberg Edinburghs zu fahren, von dem man (normalerweise) eine fantastische Aussicht über die gesamte Stadt und über den Firth of Forth hat.
Arthurs Seat ist nicht einfach nur ein Hügel in bzw. vor der Stadt – der ehemalige Vulkan ist vielmehr schon fast eine Miniaturausgabe der Highlands, mit Bächen, kleinen Seen und unzähligen Wanderwegen. Heute ist Arthurs Seat praktisch völlig von der Stadt umschlossen – man kann der trubeligen Stadt also in Minutenschnelle entfliehen und sich in die Berge flüchten.
Während wir den Berg umrundeten, ließ der Regen allmählich nach – die Sicht war zwar immer noch nicht gut, aber man bekommt doch einen kleinen Eindruck.
Und kaum waren wir wieder unten und fuhren weiter Richtung Westen, wurde es zunehmend besser. Noch ein Stopp bei den Brücken über den Fjord, kurz hinter Edinburgh – die filigrane Brücke ist für Autos, die rote, etwas deftigere, für die Eisenbahn. Und beide sind einfach nur schön!
Nur ein paar Kilometer weiter kam dann schon das nächste technische Wunder – das Falkirk Wheel! Früher brauchten die Boote einen halben Tag, um mit 11 Schleusen den Höhenunterschied von 35 m zu überwinden – heute geht das in 15 Minuten. Die Boote fahren oben und unten in die “Gondeln” ein, dann dreht sich das Rad einmal um 180° und das obere Boot kann unten, das untere oben raus schwimmen.
Und so sieht das Ganze aus:
Wir hatten Glück und konnten die Schaukel sogar in Aktion sehen –
Nach Stirling war es nun nicht mehr weit, dort wollten wir übernachten. Die alte Universitätsstadt ist eine echte Herausforderung an die Fitness: Die Altstadt klettert auf steilsten Kopfsteinpflaster-Sträßchen den Berg hoch zum Schloss und auf der anderen Seite wieder runter.
Ganz oben thront das Schloss -für eine Besichtigung war es allerdings schon zu spät, wir begnügten uns mit dem direkt daneben liegenden malerischen alten Friedhof.
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Unsere heutige Unterkunft, “19 Snowdon Place” war wieder ein Volltreffer – ein schönes und sehr komfortables Zimmer mit einer traumhaften Aussicht!
So sind wir heute gefahren:
Wirklich interessant, dieses Falkirk Wheel! Und schon wieder eine zauberhafte Unterkunft, aber die zu finden ist ja eine Spezialität von dir 🙂
Ja – die Unterkunft war genauso schön wie der ganze Tag! Und bisher hatten wir wirklich Glück.