24./25. Juni – Schottische Sparsamkeit und Fährenstreik

P1150115Als Schwäbin hab ich ja viel Verständnis für Sparsamkeit – aber dass zur Zeit an den Sonnenstunden derart heftig gespart wird, ist selbst für eine Schwäbin nur schwer erträglich!

Aber so lange es wenigstens nicht regnet, sind wir halbwegs zufrieden.

Weniger zufrieden sind wir allerdings damit, dass die schottischen Fähren streiken! Dabei hatten wir eigentlich für heute einen Ausflug auf die Isle of Mull geplant …

William, unser Gastgeber, klärte uns beim Frühstück auf, dass die Fähren heute ab dem späteren Nachmittag nicht mehr fahren, am Freitag geht überhaupt nichts. Und wir wollten eigentlich heute Vormittag gemütlich auf die Insel fahren und mit der letzten Fähre um 19 Uhr wieder zurück.

So sehr wir William trauten – wir steuerten doch morgens erst mal das Buchungsbüro von CalMac (= Caledonian MacBrayne) an, dem Fähr-Unternehmen, das sämtliche schottischen Inseln verbindet. Und die bestätigten, dass die letzte Fähre gestrichen ist, um 17 Uhr ist Schluss. Also war heute nichts mit Mull, aber für morgen sicherten wir uns Fährtickets für eine frühe Abfahrt und die letztmögliche Fähre zurück.  Heute erkundeten wir stattdessen die nähere Umgebung von Oban auf dem Landweg.

Erst mal nach Südwesten, bis die Straße aufhörte. In Gallanach ist absolut nichts los – einfach nur Natur!

Am Straßenrand gelbe lilienartige Blüten – wir sahen sie später noch massenhaft, immer nur in Meeresnähe.P1150109
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Zurück zum Hafen, wo gerade eine Fähre auslief.
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Ein Blick auf das verwunschen wirkende Dunollie Castle
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dann weiter nach Norden. Auch hier wieder Natur und Einsamkeit.
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Es war völlig windstill – die Meeresarme wurden zu Spiegeln für Boote und Berge.
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Über immer schmaler werdende Sträßchen, durch grüne “Baumtunnel”, vorbei an Fjorden und Blumenwiesen kamen wir in das winzige Örtchen Port Appin.

Viel gibt es auch dort nicht – aber immerhin eine kleine Fußgänger-Fähre zur vorgelagerten Insel Lismore und ein kleines Hotel mit total gemütlichem Restaurant. Weil es trotz trübem Wetter recht warm war, ließen wir uns auf einen Tee und Scones auf der Terrasse nieder und bestaunten die Landschaft.
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Noch ein Blick auf Castle Stalker, das auf einer winzigen Insel im Fjord thront.
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Dann machten wir uns doch auf den Heimweg, denn der Regen war mittlerweile doch recht heftig geworden.

So sind wir heute gefahren:

25. Juni – Isle of Mull

Yippie – Sonne! Und rosarote Wölkchen am frühen Morgen über dem Meer! Da kann man auch mal ein bisschen früher aufstehen, um die Fähre nach Mull zu erwischen.

Punkt 9 Uhr stand unser Auto in der Warteschlange vor der Fähre.Und erst mal war alles bestens! Vom Deck hatte man tolle Blicke zurück, auf Oban

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Nochmal Dunollie Castle.
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Vorbei am Leuchtturm …

… und dann waren wir auch schon auf der Isle of Mull. Unser erstes Ziel dort war Iona – ein winziges Inselchen vor der Südwest-Spitze von Mull.
Iona ist so was wie die Wiege des Christentums im hohen Norden. Im Jahr 563 kam der irische Mönch Colomban mit 12 Gefolgsleuten auf die Inseln, gründete dort ein Kloster. Von hier aus breitete sich das Christentum in Schottland aus. Jahrhundertelang galt Iona >als Heiligtum, fast 50 schottische Könige wurden auf der Insel beigesetzt – der letzte war Macbeth.

Über “single roads with passing places” durch eine atemberaubend schöne Landschaft fuhren wir bis Fionnphort.
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Dort setzt man mit einer kleinen Fähre über nach Iona. Schon vom Meer aus sieht man die alte Abtei, zu der heute noch Pilgerreisen unternommen werden. Iona gilt auch heute noch als magischer Ort, wo die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits für die, die daran glauben, papierdünn ist.

Schon als wir auf der Fähre saßen, fing es an zu regnen. An Land wurde es zunehmend heftiger. Nicht wirklich die besten Voraussetzungen für Open Air Besichtigungen! Die Ruine des alten Nonnenklosters hatte aber auch im Regen ihren Reiz.

Die ”Street of the Dead” – ein über 1000 Jahre alter Weg, auf dem die Toten zur letzten Ruhe getragen wurden …
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… und der Kreuzgang in der alten Abtei.

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Dem immer heftigeren Regen entflohen wir dann aber doch, schipperten zurück nach Mull und durchquerten die Insel mit dem Auto. Auch hier wieder fantastische Landschaft – leider lange Zeit zu neblig und zu nass zum Fotografieren. Aber ab und zu …
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Schließlich kamen wir nach Tobermory – der Inselhauptstadt (mit 700 Einwohnern!), berühmt für ihre bunten Häuser. Und hier hörte der Regen endlich auf!
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Leider hatten wir keine Zeit für einen ausgedehnten Stadtbummel- die letzte Fähre mussten wir erwischen, denn morgen wird gestreikt. Also ging’s zurück nach Craignure, zur Fähre.

In Oban gab’s im Caledonian Hotel “Barfood”: Muscheln von der Isle of Mull, fangfrischen Lachs und einen kleinen Pork-Pie – mit Hafenblick – und dann ging’s heim, ins Dunheanish Guesthouse.

Und das war unsere heutige Route auf der Isle of Mull:

Ein Kommentar zu “24./25. Juni – Schottische Sparsamkeit und Fährenstreik

  1. Die regenverhangenen Schlösser und Landschaften sind wundervoll, und das Wetter paßte zumindest zu Fionnphort ausgezeichnet. Sehr beeindruckend, die alte Abtei und die Street of the Dead…

    Und dann der lebensvolle Kontrast der bunten Häuschen – wirklich hübsch 🙂

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