Erinnerungen …

 

P1180173Die Muscheln auf der Fensterbank im Bad. Die Marionette aus Burma im Bücherregal. Die Lackschale aus Vietnam. Die Holz-Tulpen aus Thailand.

Der Pfeffer aus Kampot. Das Rapsöl aus den Highlands. Die Seife von den Hebriden …

Eine gepresste Blume. Ein Geburts-Armbändchen. Ein Buch. Ein Duft. Ein Geschmack … Fotobücher, Stadtpläne, Reiseführer. Alte Briefe und Fotoalben …

Wie konserviert man Erinnerungen? An Menschen und Orte, an wichtige oder schöne Ereignisse? Und natürlich: An die Reisen, die man gemacht hat!? In der Blogparade „Urlaubserinnerungen“  geht reisen-fotografie.de derzeit den Reise-Erinnerungen und „Konservierungsmethoden“ auf den Grund.

1. Visuell

Früher waren es Fotos. Mehr als 36 Bilder gingen nicht auf einen Film, man musste sich auch schon vorher genau überlegen, wie lichtempfindlich der Film sein sollte, also welche ISO-Zahl er haben sollte.

Jeder Griff nach der Kamera wurde gut überlegt, billig waren die Abzüge ja nicht. Die zwei, drei Tage, die es nach der Reise dauerte, bis die Filme entwickelt waren und ich die gedruckten Bilder in der Hand hielt, waren erfüllt von Spannung. Und wenn ich dann die Abzüge in der Hand hielt und sie später ins Album klebte – dazwischen auch mal ne Eintritts- oder Ansichtskarte oder ein Flug- oder Bahnticket – durchlebte man den Urlaub noch mal.

So ab den späten 70ern wurden die Fotos dann allerdings oft eher lieb- und wahllos in selbstklebende Alben oder Alben mit Plastik-Fächern gepackt.

Dann kamen die Digitalkameras und damit die Bilderflut. 1000 Bilder oder mehr sind die Ausbeute von 3 Wochen Familienurlaub, längere Reisen bringen eine noch größere Flut.

Und heute? Heute landen ausgewählte Fotos bei mir in Foto-Büchern, eine ziemlich zeitaufwändige, aber sehr lohnende Konservierungs-Art. Vor allem, wenn man noch Texte einfügt – optische und verbale Erinnerungen, in denen man dann herrlich schwelgen kann!

2. Visuell und verbal   

Schon früher hab ich Reise-Tagebuch geschrieben, seit ein paar Jahren schreibe ich unsere Reise-Erlebnisse hier im Blog auf. Hinzu kommen Fotos und seit kurzem auch Videos meines Reisegefährten. Hier wird in Worte und Bilder gefasst, was wir tagtäglich unterwegs erlebt haben – inzwischen für mich die wichtigste Erinnerungs-Art.

3. Visuell und handfest

Selten kann ich widerstehen – irgendwas findet immer seinen Weg in unser Gepäck! Steine, Muscheln oder was sich sonst in der Natur findet und klein genug für die Hosentasche ist.

Auch andere Andenken werden mitgenommen! Lack-Schalen aus Vietnam stehen, Marionetten aus Burma hängen bei uns in der Wohnung herum. Am Küchenfenster blühen jahraus, jahrein bunte Holz-Tulpen aus Thailand, daneben die fröhlich geringelte Teekanne aus dem Lake District.

An der Wand ein Foto-Kalender – ein ganzes Jahr lang begleiten uns Bilder der letzten Reise. Die Bücherregale sind voll mit bunten Reiseführern. Und Bücher, deren Handlung irgendwo spielt, wo ich schon mal war, bringen mich in Nullkommanix an den jeweiligen Ort zurück.

4. Duft und Geschmack

Kräuter und Gewürze, Seifen und Düfte – das sind echte Erinnerungs-Katalysatoren! Und wo immer es geht, bringen wir etwas davon aus unseren Reiseländern mit. Deshalb legen wir auch Bangkok so gerne ans Ende einer SOA-Reise, weil wir uns dort kiloweise mit Kräutern eindecken können.

Wenn dann in unserer Küche ein Thaicurry köchelt oder die Pfeffermühle aromatischen Kampot-Pfeffer aufs Essen streut, werden Bangkok oder Kampot lebendig. Wenn goldenes Highland Rapsöl oder grünes Kürbiskern-Öl in den Salat fließt, träumen wir von Schottland oder der Steiermark. Der sanfte oder würzige Duft eines Duschgels versetzt mich nach Graz oder auf die Äußeren Hebriden.

So werden unsere Reisen immer wieder präsent – und ich freue mich über jede Erinnerung!

10 Kommentare zu “Erinnerungen …

  1. Pingback: Blogparade Urlaubserinnerungen mit Fotowettbewerb

  2. Ihr Reiseblog gefällt mir sehr – da wir parallel in Neuseeland waren, bin ich irgendwann darauf gestoßen.
    Wie schaffen Sie es nur, nach einem erlebnisreichen Tag noch viel Text zu schreiben und zu veröffentlichen und vor allem, wann?
    Die Beiträge sind wirklich sehr professionell geschrieben; großes Kompliment!
    Ich freue mich schon auf Ihre nächste Reise, die Sie ja auch wieder nach NZ führt!
    Lg
    Daniela

    • Vielen Dank, liebe Daniela – Blog schreiben ist so ein bisschen, wie Tagebuch schreiben. Es hilft, die Erlebnisse zu sortieren. Und während mein lieber Reisegefährte abends im Bett liest oder im Internet surft , schreibe ich ein Stündchen…
      Es lohnt sich (für mich) auf jeden Fall – die Erinnerungen bleiben so sehr viel plastischer, als wenn ich nur Fotos mit nach Hause bringen würde.

  3. Wunderbar , ich liebe es zu reisen..
    Europa überall, NordAfrika teilweise..
    Leider bin ich bisher nur ein paarmal in Thailand gewesen
    in den anderen Ländern in SüdOstAsien leider nicht…
    Ich beneide dich/euch ein wenig..*lächel
    Liebe Grüsse
    Elke

    • Danke, liebe Elke – aber immerhin lebst du ja in einer wunderschönen Gegend, wo ich nun noch gar nicht war (aber seit Jahren mal hin möchte – ich sag nur „Mittsommer“ … 😉

  4. Guten Morgen Rena,

    vielen lieben Dank für Deinen Beitrag zu unserer Blogparade.

    Das ist ein schöner Mix, der so bei uns auch vorhanden ist. Fotoalben aus alten Zeit, Fotobücher (wobei ich da 3 Urlaube hinterher hänge – ist halt wirklich viel Arbeit), Andenken und genau die Gewürze. Die habe ich zuletzt in Istanbul gekauft, lecker!

    LG Thomas

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