10. Januar – It’s cool, Baby!

P1180456Das Entsetzen war dem Taxifahrer, der uns zum Flughafen brachte, deutlich am Gesicht abzulesen.

Als er hörte, dass wir nach Chiang Mai fliegen würden, meinte er fassunglos „But it is veeerrrry cold up there!!!! It is winter!“ 

Und meinte damit, dass kein Thai, der aus dem Süden kommt und seine 5 Sinne beisammen hat, ausgerechnet jetzt in den Norden reisen würde.

Für Thais fängt der Gefrierpunkt knapp unter 20°C an. 

Mützen und Handschuhe werden schon ab 23 Grad gerne getragen, uns wundert immer wieder, dass trotzdem noch niemand auf die Idee gekommen ist, in den Häusern im Norden Heizungen einzubauen.

Zur Einstimmung hatte Thai Airways die Klimaanlage im Flieger auf arktische Temperaturen gestellt, wir klapperten fast genauso mit den Zähnen wie unsere Mitreisenden.

24 Grad hatte es in Chiang Mai bei der Ankunft – und wir tauten schnell wieder auf. Der Mietwagen war rasch übernommen, weil es Sonntag war, hielt sich auch der Verkehr in und um Chiang Mai einigermaßen in Grenzen. Schon 30 Minuten später waren wir in Mae Rim. Und dank eines noch halbwegs funktionierenden Gedächtnisses und Google Streetview, wo ich die Strecke vorher noch mal angesehen hatte, wussten wir, dass wir kurz nach der Polizeistation links abbiegen mussten. Dann bis zum Wasserwerk fahren, dort wieder scharf links, dann bis zum Wat …

Wie hat man es früher bloß geschafft, komplizierte Anfahrtswege zu meistern???? Heute fahre ich die Strecke virtuell vorher in Streetview ab, präge mir die wichtigsten Anhaltspunkte und Gebäude ein, und dann kann (fast) nichts mehr schief gehen!

Jedenfalls kamen wir stress- und verfahrungsfrei im Mae Nai Gardens an, wo uns Ian und Pop begrüßten wie lang vermisste Freunde. Das thai-schottische Paar hat hier ein kleines Paradies geschaffen, mit 4 kleinen Gästehäusern in einem riesigen dschungel-ähnlichen Garten rund um ihr eigenes wunderschönes Haus. Eigentlich sollten es nur Unterkünfte für Freunde, Verwandte und Bekannte werden – aber die brachten wiederum Freunde mit und irgendwann fingen sie an, die Häuschen zu vermieten, wenn sie nicht anderweitig benötigt wurden.

Wir hatten uns vor 2 Jahren hier so wohl gefühlt, dass wir wieder kommen wollten. Man muss es allerdings mögen – keinen Fernseher im Zimmer, kein täglicher Wäschewechsel, das Bett muss man selbst machen. Alles ist eher schlicht und zweckmäßig und keinesfalls luxuriös. Aber schöööön!

Viel unternommen haben wir heute nicht mehr – ein bisschen die Gegend erkunden … Später dann in einem erstaunlichen, maurisch angehauchten nagelneuen Hotel in der Umgebung ein unglaublich gutes Abendessen. Zwar sprach hier so gut wie niemand auch nur ein Wort Englisch, aber wir bekamen ein richtig authentisches Thai-Essen, das uns fast vergessen ließ, wie kalt es inzwischen geworden war.

10°C in einem Thaihäuschen mit Teakboden, der reichlich Luft von unten ins Zimmer lässt, und ziemlich luftdurchlässigen Seitenwänden.

Das sind Temperaturen, bei denen sich sogar mein sonst so abgehärteter Ehemann darüber freut, dass ich eine klitzekleine Baby-Wärmflasche in den Koffer geschmuggelt hatte.

Und die lag dann, mit heißem Wasser gefüllt, in unserem Bett und wärmte die Füße.

Geht doch … 😉

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