Mae Hong Son, die Stadt der drei Nebel,
Der Schrein Doi Kong Mu geht hoch in den Himmel,
Die Wälder sind dicht mit immergrünen Bäumen …
So beginnt ein Gedicht über Mae Hong Son. Die Stadt liegt in einem Tal, umgeben von bis zu 1.500 m hohen Bergen und war bis Ende der 70er Jahre nur schwer erreichbar.
In Ungnade gefallene Politiker oder Beamte wurden früher gerne hierher versetzt.
Im Winter gibt es häufig Morgennebel, im Frühjahr ist die Sicht durch Brandrodung vernebelt, in der Regenzeit nehmen einem himmlische Wasserfälle oft die Sicht.
Nichts davon erlebten wir heute – beim Aufwachen herrschte Sonnenschein pur! Wir hatten heute nicht viel vor – einfach nur die Umgebung erkunden. Dazu gehört aber schon traditionell ein Besuch des Wat Doi Kung Mu, der auf einem Hügel über Mae Hong Son thront.
Dort wurden wir erst noch mal nachdrücklich an die kurvenreiche Anfahrt erinnert.
Und sahen amüsiert zu, wie ein Junge eine Longneck-Holzpuppe an seinem Lutscher teilhaben ließ.
Dann ging’s – vorbei an Ständen mit selbst gestrickten und gehäkelten Mützen (ihr erinnert euch – wir haben Winter!) …
… und – natürlich – mal wieder ner Toilette …
… zu den Chedis. Die thronen da so unglaublich schneeweiß-golden gegen den blauen Himmel, dass es mir jedes Mal den Atem verschlägt.
Auch hier wieder starke burmesische Einflüsse – vor allem die Metallverzierungen an den Dächern des Holzhauses, feinste Schmiedearbeit, ist rein burmesisch. Der Blick ins Tal – ob zwischen wachsamen Löwen auf See und Flugplatz oder zwischen den Glocken hindurch – ist atemberaubend schön.
Für Donnerstagskinder werden an einer kleinen Nische Fürbitten dargebracht, woanders werden Wünsche auf goldene und silberne Metallblätter geschrieben und an einen Baum gehängt. Und über allem glitzert und klingelt die Spitze des goldenen Chedis …
Und wem Räucherstäbchen und Blümchen alleine als Opfergaben zu langweilig sind, der konnte sein Opfer auch zu Wasser lassen – in einem kleinen Holzboot.
Das fuhr dann so lange im Kreis herum, bis … der Wunsch erfüllt war? Oder die Gegenstromanlage abgestellt wurde 😉
Wir machten uns langsam wieder davon, runter ins Tal, und erkundeten die Umgebung. Vor 4 Jahren hatten wir ein idyllisches Tälchen entdeckt, dort wollten wir eigentlich hin. Zunächst landeten wir aber bei einem Wasserfall – mit kläglich wenig Wasser.
Aber auch dieses Tal war wunderschön …
Die schmale Straße schlängelt sich durch Reisfelder, die gerade eben einen Hauch von Grün zeigten. Am Eingang zu den Fisch-Höhlen (die wir ausließen) wurde heftig gekocht und gegrillt.
Es ging tiefer ins Tal hinein, vorbei an einem Polizeiposten, der wissen wollte, wie weit wir fahren wollten – und uns klar machte, dass beim Dorf der roten Karen Schluss sei und wir umkehren müssten. Kein Problem – wir wollten uns ja nur ein bisschen umsehen .
Winzige Dörfer, malerisch zwischen Reis- und Gemüsefeldern. Wieder ein burmesischer Wat samt angeschlossenem Kloster, in dem offenbar gerade die Novizen unterrichtet wurden. Monotoner Singsang drang aus den Fenstern.
Tiefer Friede lag über dem Land. Wären da nicht bereits die ersten Anzeichen der “Burning Season” gewesen – kleine Feuer, mit denen Reis-Stoppeln abgebrannt werden und die die Luft verpesten! Hier sah es zwar eher malerisch aus, aber wenn die Brandrodung und Feldbereinigung in vollem Gange ist, bekommt man kaum mehr Luft hier oben!
Am Straßenrand wurden Binsen gedroschen, aus denen später Besen gebunden werden.
Wir hatten das Karen-Dorf erreicht und wurden von einem Polizisten unmissverständlich aufgefordert, umzukehren und zurück zu fahren. Also zuckelten wir heimwärts, durch einen herrlichen Frühsommer-Nachmittag.
Und der Tag ging genauso wunderschön zu Ende. Heute fuhren wir mit dem eigenen Auto in die Stadt, gönnten uns erst mal eine Massage in einem kleinen Salon, wo außer uns ausschließlich Einheimische durchgewalkt wurden – entsprechend gut war die Qualität. Danach runter zum See – dort rockte eine pinkfarbene Mädchenband.
Die Mädels waren fast noch Kinder – aber ziemlich gut! Und ziemlich laut…
Deshalb ließen wir uns auch lieber nicht in dem Lokal direkt vor der Bühne nieder, sondern schlenderten ein Stückchen weiter durch die Essens-Stände …
Das war eine gute Entscheidung, denn im Salween River Restaurant bekamen wir ein absolut fantastisches Essen – richtig tolle Thai-Küche, ohne Langnasen-Zugeständnisse!
Und das Ganze – inklusive 2 Flaschen Bier und einer Flasche Wasser – für 300 Baht (ca. 7,50€). Das entschädigte doch ganz gewaltig für den gestrigen Essens-Flop.
Zum Nachtisch gab es noch Banana-Pancakes (=Roti) an einem kleinen Stand – und das nächtliche Panorama von Wat Chong Kham und Wat Chong Klang, die sich im Jong Kham Lake spiegeln.
Kommentare und Meinungen