Jaaa – ich weiß! Es fehlen ein paar Tage, drei Tage, um genau zu sein.
Aber manchmal verquatscht man sich eben mit netten Leuten bis in die Nacht (z.B. in Invercargill) oder der Zug hat Verspätung und man kommt später heim als gedacht (z.B. gestern), oder man ist einfach zu müde, zu faul oder sitzt lieber im Mondlicht am Meer statt vor dem Netbook.
Der Rest kommt noch, versprochen – aber der heutige Tag muss unbedingt gleich gewürdigt werden, so lange alles noch frisch im Kopf ist.
Wir sind inzwischen in Dunedin – genauer: in St. Clair, einem Vorort von Dunedin direkt am Meer. Der Tag fing an mit tiefblauem Himmel – und einem etwas ungewöhnlichen Frühstück. Wir hatten gestern vergessen, Brot einzukaufen. Und als wir – nach Zugfahrt – abends um halb neun beim Italiener um die Ecke Pizza und Salat (mit Blick aufs Meer!) futterten und uns das Brot einfiel, waren wir viel zu müde, um noch mal das Auto anzuwerfen und einzukaufen. Fußläufig gibt es hier in St. Clair leider keine Lebensmittelgeschäfte.
Aber wir hatten noch Muffins, Eier und Speck sowie Tomaten und Joghurt. Und Kaffee … Das ergab ein durchaus leckeres Frühstück .
Unsere Wetter-App prophezeite ab 16 Uhr Regen (und um 15:58 fielen die ersten Tropfen!!!) – deshalb schwangen wir uns in unser Auto und fuhren los. Von St. Clair aus ist man ruckzuck auf der Otago-Halbinsel. Dort kann man entweder unten oder oben rum fahren – wir nahmen erst mal die High Cliff Road.
Und ich sag’s jetzt schon – die Straßen auf der Otago-Peninsula gehören zu den absolut schönsten, die wir je gefahren sind! Man möchte alle paar Meter anhalten – die Ausblicke sind einfach nur grandios!
Kaum gestartet, gab’s schon den ersten Halt und Blick zurück auf den Strand von St. Kilda, unseren Nachbarstrand (hinter der Felsnase lieg St. Clair, wo wir derzeit wohnen!).
Ein paar Meter höher gefahren – dann sah man hinter dem Strand von St. Kilda auch den von St. Clair.
Links um die Ecke rum – der nächste weiße Traumstrand vor tiefblauem Meer.
Die Straße kletterte den Hang empor, begleitet von Flax und Riesengras.
Viel Verkehr war hier nicht – wie man unschwer durch unsere nicht mehr sehr saubere Windschutzscheibe erkennen kann.
Und dann der Blick von oben – über die gesamte Länge des Fjordes bis zum Meer.
Und zurück, bis Dunedin.
Und dann wieder zur anderen Seite …
Wegen einer Straßensperrung mussten wir die Höhenstraße verlassen und runter Richtung Portobello fahren – auf die Straße, die bekannt für ihre bunten Bus-Wartehäuschen ist. Als ich das Walross-Häuschen fotografierte, hielt ein Auto und die Fahrerin sagte mir, ich müsse unbedingt auch die Rückseite anschauen …
Eine erst steile, dann zwar flache, aber unbefestigte Straße brachte uns zum Hoopers Inlet, einer flachen Lagune.
Weit und breit kein Mensch, kein Auto … Nur Stille, ab und zu quakte eine Ente, schrie ein Wasservogel. Kein Lüftchen regte sich – es war ein perfekter Sommer-Morgen! Weil die Straße nur Sand und Schotter war, mussten wir quasi im Schrittempo fahren und hielten immer wieder an, um die Ruhe zu genießen.
Eine kurze Verbindungsstraße führte zur nächsten Lagune, dem Papanui Inlet. Hier grasten Schaf im saftigen Grün.
Die Straße war allerdings hier auch nicht viel besser … trotz hochtrabender, aber ziemlich verwirrender Beschilderung.
Wir fuhren Richtung Cape Saunders – wieder Traumblicke!
Ein Pferch voller Schafe, die wohl auf die Schur warteten…
Und schließlich ging es nicht mehr weiter – ein Tor versperrte den Weg. Vor einem Jahr waren wir die selbe Strecke mit Elm Wildlife Tours gefahren – damals öffnete Shaun, unser Guide, alle Gatter und Tore und brache uns zu einem privaten Strand, wo Pinguine brüteten und sich Seelöwen sonnten. Heute mussten wir wieder umdrehen.
Und hatten fast sofort wieder Wahnsinns-Aussichten – sowohl links als auch rechts.
Es ging wieder zurück zur Straße, die am Fjord bzw. Otago Harbour entlang führt. Hier waren Fischer bei der Arbeit.
Von einer Anhöhe aus konnten wir am gegenüber liegenden Ufer genau auf den Strand auf einer Landzunge blicken, den wir vor zwei Tagen entlang gelaufen waren.
Während über dem Meer noch blauer Himmel war, braute sich über dem Land einiges zusammen … Noch ein kurzer Stopp im Albatross-Centre…
Die Riesen-Vögel machten sich heute allerdings rar, deshalb gibt’s hier nur ein Poster (oben) und ein Foto vom Vorjahr (unten).
Jetzt wurde es aber wirklich düster am Himmel – wir fuhren heimwärts. Noch ein Foto von einem skurrilen Felsen, an den sich ein Baum klammert (und wo die Radlerin uns zurief “Isn’t it just great!” – wobei unklar war, ob sie den Felsen, das bemalte Bootshaus oder die Gewitterstimmung am Himmel meinte ).
Um 15:58 fielen die ersten Tropfen und bis wir in Dunedin am Supermarkt angekommen waren (Brot kaufen!!!) regnete es ziemlich heftig. Weil wir den Countdown Supermarkt nicht auf Anhieb fanden, kamen wir noch in den Genuss eines tollen Wandbildes.
Und später noch in den Genuss eines tollen Essens – saftige Rumpsteaks von neuseeländischen Weiderindern, rote Kartoffeln (nur die Schale war rot – innen sind sie buttergelb und sehr lecker!), Tomatensalat. Nicht im Restaurant, sondern selbst gekocht – wir habe nämlich eine richtige Küche!
Und während draußen der Regen langsam nachlässt und sich der Himmel in feuriges Rot kleidet (Sonnenuntergang ist so kurz nach 21 Uhr) lassen wir den Tag nochmal Revue passieren – es war einfach nur schön!
Unser heutiger Ausflug auf der Karte:
Es werden Erinnerungen wach – an die Sandy Mount Rd. und wie schön es dort letztes Jahr war … den Blick auf Hoopers Inlet, fast wie auf dem alten “Geo Spezial” von 2009 … und all die windschiefen Bäume!
Kennt Ihr schon den schönen Strand “Tunnel Beach” bei Dunedin?
Sehenswert!
Lg
Daniela
Der Tunnel Beach stand auf unserer Agenda – aber leider haben wir uns auf der Otago Peninsula total vertrödelt und dann kam der Regen … Und die anderen beiden Tage waren auch randvoll…
Leider war die Sandy Mount Road aus irgendwelchen Gründen ab Pukehiki gesperrt, deshalb mussten wir runter nach Portobello und das Ganze von hinten aufrollen… aber toll war’s trotzdem!
Ich weiß nicht, warum das immer so ist, aber wenn ich solche Bilder von England oder Schottland sehe, kommen mir sofort die Tränen. Wie schön!
P.S.: Karte wird nicht angezeigt…
sorry, da hat Neuseeland noch gefehlt… ich hätte englischsprachiges Land schreiben soll 😀
Ja – Neuseeland hat definitiv was britisches – auf der Otago Peninsula fühlten wir uns nach Cornwall und Devon versetzt, die Berge und Fjorde erinnern an Schottland. Auf jeden Fall – traumhafte Natur!
Die Karte – hmm – bei mir wird sie im Notebook und im Smartphone angezeigt ….
Vielleicht nur ein “Hänger”