20. Februar – Eastland – wild, wunderschön, menschenleer…

P1220214Eastland, also der äußerste nordöstlichste Zipfel der Nordinsel, ist ganz überwiegend Maori-Land.

Nirgendwo auf den beiden Inseln Neuseelands leben so viele Maori, in etlichen Ortschaften sind die Bewohner zu 100% Maori.

Überall findet man die typischen roten Skulpturen und wunderbare mit aufwändigen Schnitzereien verzierte Maraes (Versammlungshäuser).

Eastland bietet außerdem eine unglaubliche Fülle an landschaftlichen Highlights. Trotzdem wird es von den meisten Besuchern links (bzw. rechts, denn auf den Landkarten ist es rechts oben) liegen gelassen – es liegt zu weit weg von den üblichen Rennstrecken.

Im letzten Jahr hatten auch wir diese Ecke vernachlässigt, wollten das jetzt nachholen. Nach einem traumhaften Sonnenaufgang …
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… brach ein wunderschöner Sommertag an. Judy versorgte uns mit einem üppigen Frühstück, das wir zusammen mit drei weiteren Gästen verputzten – mit Blick auf die Bucht.
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Erst mal mussten wir über eine unbefestigte Straße zurück zum Pacific Coast Highway
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… der nur eine kurze Stippvisite Richtung Küste machte …
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.. bevor er für längere Zeit im Inland verschwindet. Aber auch ohne Meer ist die Strecke einfach hinreißend schön. Es geht durch eine ziemlich bergige Landschaft…
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Dann kommen wir in ein breites Tal und nach Tikitiki.
Tikitiki ist winzig, aber von historischer Bedeutung, denn die Maori-Einwohner stammen von den allerersten Siedlern ab, die sich in diesem fruchtbaren Tal niedergelassen haben.

Die kleine alte St. Marys Church enthält viele Elemente der Maori Architektur wunderbare Schnitzereien und Malereien, geflochtene Wand-Panele und einen interessanten Taufstein.
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Ginster blüht auf den Hügeln – wir fühlen uns an Schottland erinnert.
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Dann kommen wir nach Te Araroa – und müssen eine schwere Entscheidung treffen. Eigentlich wollten wir zum East Cape und zum dortigen Leuchtturm.

ABER: Eine Strecke sind 22 km, hin und zurück also 44 km. Und zwar über eine Gravel Road. Über eine sehr schmale Gravel Road. Mit unzähligen Kurven, direkt am Meer, an der Steilküste.

Wir hören, dass man hin und zurück mit ca. 3 Stunden rechnen müsse … Und das passt nun leider gar nicht in unser enges Zeit-Korsett. Nicht zum ersten Mal ärgern wir uns über uns selbst und unsere – trotz der Erfahrungen vom letzten Jahr! – teilweise zu optimistische Zeit-Einschätzung bei den Strecken.
Egal – dann genießen wir eben den Blick aufs ziemlich stürmische Meer, denn obwohl es heiß ist (29°C), ist es sehr windig.
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Und wir statten dem mehr als 350 Jahre alten und weltweit größten Pohutukawa Baum einen Besuch ab.P1220243
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Der Highway bleibt jetzt immer in Küstennähe, mit tollen Blicken auf den tiefblauen Pazifik.P1220251P1220257P1220258
Am Straßenrand immer wieder beeindruckend riesige Pohutukawas, die wegen ihres harten Holzes auch „Eisenbäume“ genannt werden.P1220262
Wenig später sind wir in Te Kawa, wo ein besonders schönes Versammlungshaus der Maori bewundert werden kann. Allerdings nur von außen – die Maori mögen hier kein Sightseeing…P1220265
Weiter geht es durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet, wo wir erstaunt sehen, dass auch Kühe zum Gänsemarsch fähig sind ;-).
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Etwas geschafft von der langen Fahrt kommen wir erst am frühen Abend in Rotorua an – meine Hoffnungen, nochmal die Wunder von Wai-O-Tapu erleben zu können, die uns letztes Jahr total begeistert hatten, erfüllen sich leider nicht.
Stattdessen gibt es abends aber ein anderes Highlight: Das Auckland Philharmonic Orchestra gibt ein (kostenloses!!!) Konzert am See – nach einem Open-Air-Essen genießen wir also noch ein Open-Air Konzert vom Feinsten!
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Unserer heutige Strecke:

7 Kommentare zu “20. Februar – Eastland – wild, wunderschön, menschenleer…

  1. Interessant ist Dein unkommentiertes Bild mit den Kühen; irgendwas machen die Neuseeländer anders als gewohnt. Uns ist auch aufgefallen, das dort immer sehr viele Kühe auf kleinen Weiden stehen – die Nachbarweiden dagegen leer sind.

    Danke auch wieder für die schönen Bilder; bei unserem nächsten Neuseeland-Urlaub werden wir auch den Osten der Nordinsel mit einplanen !
    LG
    Daniela

    • Ganz unkommentiert ist das Bild ja nicht 😉 – der Kommentar steht nur drüber und nicht drunter. Wir haben uns sehr gewundert, dass die Kühe hier alle brav im Gänsemarsch hintereinander gelaufen sind. Ich vermute mal, sie sind zum Melken gelaufen und irgendwo kam ein Signal her, das wir nicht mitgekriegt haben.

      Und wir haben auch oft gerätselt, warum hunderte von Kühen auf engstem Raum geweidet haben, obwohl daneben massenhaft Platz gewesen wäre … Man müsste eben noch mehr mit den Locals reden 😉 Dabei frage ich denen sowieso schon Löcher in den Bauch!
      Und ja – Eastland ist eigentlich ein MUSS für jemand, der schon ein paar Mal in NZ war. Aber nehmt euch mehr Zeit als wir!

      • Im August haben die Farmer für die Kühe spezielle Pflanzen angebaut, sieht aus wie Rosenkohl, nur höher. Wenn diese abgefressen waren wurden die Kühe auf die nächste Weide mit reifem Futter gestellt, bzw. die Zäune versetzt. Vielleicht ist es im Sommer ähnlich, damit die abgefressenen Weide sich erholen kann? In den letzten 16 Jahren hat der Schafbestand erheblich abgenommen und die Milchkühe zu. Aber jetzt geht es wieder in die andere Richtung, nachdem China nicht mehr so viel Milchpulver abnimmt. Hat uns ein Farmer erzählt.

      • Es wird dann erst unsere zweite Reise sein … voraussichtlich 2018 … und mehr Zeit als ihr habt … wird auch schwierig, da wir noch berufstätig sind und Neuseeland soooo schön ist – an so vielen Ecken …

  2. Ach wie schön, ihr konntet beim Lakeside dabei sein. So hieß das Openairkonzert früher, als wir 2 x extra deswegen unsere Route danach ausrichteten (98 und 99). Wir haben ein schönes Video von 99…… das wir immer gern anschauen. Gibt es zum Schluss das gewaltige Feuerwerk mit musik. Begleitung noch?
    Gruß, Claudia

    • Wir hatten ja gar nichts von dem Konzert gewusst, war reiner Zufall – aber ein schöner!!! Und das Feuerwerk gab es am Ende auch wieder – nur wussten wir davon nichts und sind irgendwann ins Motel zurück (wegen Sonnenaufgang waren wir ja schon um 6 Uhr aufgestanden und ziemlich geschafft, auch wegen der sehr langen Fahrerei!) – und dann ging es los. Ein bisschen was haben wir auch mitbekommen – es muss absolut toll gewesen sein!

      • so ging es uns das 1. Mal auch, wir waren zufällig da. Bei den Folgereisen war das dann ein Fixpunkt, ansonsten, damals musste man nichts vorbuchen und wir waren flexibel. Am Eastcape drehen wir damals 17 km vorher um. Es war ein stürmischer kühler Regentag und es sah so aus wie bei euch die Weiterfahrt von Tongariro (nass neblig und ohne Sicht).
        Ach, ich reise gedanklich mit euch…….
        Claudia

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