4.–10 März – Sihanoukville

P1230322Zum Ende unserer langen Reise sollten es noch ein paar Strandtage sein – und das bedeutet in Kambodscha schon fast zwangsläufig Sihanoukville, denn sehr viel mehr an Strand gibt es hierzulande nicht – abgesehen von ein paar Inseln.

Die Fahrt von Phnom Penh nach Sihanoukville ist stressig und eher langweilig.

Stressig, weil man erst mal gefühlte Ewigkeiten im Stau steht, bis man aus Phnom Penh raus ist. 

Da geht oft minutenlang gar nichts, alle blockieren sich gegenseitig, keiner gibt auch nur einen Millimeter nach. Ampeln? So gut wie keine, auch sonst keinerlei Versuche, das Verkehrschaos irgendwie zu regeln.

Hat man den Flughafen erst mal hinter sich, geht es etwas flotter voran. Der National Highway 4 ist recht gut, der Verkehr allerdings enorm. Unzählige Lastwagen machen es schwer, zügig voran zu kommen. Und der Blick aus dem Fenster bietet wenig Ablenkung – klapperdürre Kühe suchen am Straßenrand nach Gras, abgeerntete trockene Felder, armselige Dörfer, vor den Häusern jede Menge Abfall.

Dies ist so völlig anders als im Nachbarland – wo in Thailand auch im kleinsten Dorf hübsch ordentlich die runden topf-artigen Mülleimer vor den Häusern stehen, wird hier einfach alles in die Wassergräben oder an den Straßenrand gekippt. Auch die Kinder wirken total verwahrlost – ich frage mich immer wieder, was für eine Zukunft ein Kind aus solchen Dörfern haben kann …

Kurz vor Sihanoukville tauchen dann Ölpalmen-Plantagen auf – in monotonen Reihen stehen die Bäume, die vor allem den westlichen Hunger nach billigem Öl befriedigen, das ja mittlerweile auch in Autotanks landet.

Weil wir zunächst drei Tage direkt am Strand bleiben wollen, fahren wir gar nicht in die Stadt hinein – eine neue Straße verbindet den NH 4 mit dem Otres Beach II.

Leider ist das Ren Resort eine herbe Enttäuschung – unmittelbar an eine Baustelle angrenzend und selbst noch teilweise eine Baustelle. Auch unser Zimmer ist alles andere als luxuriös – der minimalistische Beton-Stil, der in Kambodscha immer mehr um sich greift und schon nach ein paar Jahren sehr verwahrlost aussieht, ist irgendwie nicht unser Ding.

Und der Strand – noch vor zwei Jahren war der Otres Beach ruhig und beschaulich. Jetzt steht ein Hotel neben dem anderen ….
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Glücklicherweise sind alle wohl nicht besonders ausgelastet – sehr viel ist am Strand jedenfalls nicht los. Die meisten Hotels stehen auch nicht unmittelbar am Strand, es verläuft eine schmale Sandstraße zwischen den Hotelgebäuden und dem Strand – dort haben sie fast alle ihre Restaurants angesiedelt.
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Drei faule Tage verbrachten wir hier –  Strand-Spaziergänge (wobei die nicht sehr ausgedehnt waren, denn kaum ließ man die Hotel-Meile hinter sich, begann ein “wilder” Strand mit Bergen von Abfall …), mal ne Massage und viel lesen …

Es hätte trotz allem ganz schön sein können – wenn nicht täglich ab Mittag ein derartiger Wind gepfiffen hätte, dass einem der Sand buchstäblich um die Ohren flog.

Das Hotel-Personal versuchte, den Sandflug etwas einzudämmen, indem sie permanent Wasser auf den Sand kippten – in der Hitze dauerte es aber immer nur Minuten, bis das getrocknet war und alles von vorne los ging.

Ein kleines Highlight war die sehr gute Küche im Bamboo, kurz vor dem noch nicht ganz fertig gestellten Pier. Von dort aus konnte man wunderbar der Sonne beim täglichen Bad im Meer zusehen …
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Nach drei Tagen waren wir nicht wirklich unglücklich, als wir nach Sihanoukville weiter zogen.

Das Deluxx Boutique Hotel schickte uns ein Tuktuk, das uns in rasanter Fahrt in die Stadt brachte. Ein bisschen mulmig war uns, weil einer der Koffer einfach ohne irgendwelche Befestigung hinter dem Fahrer auf einem glatten Brett lag und in Kurven jedes Mal bedenklich in Schieflage geriet. Gerade dieser Koffer hatte ohnehin schon einen Riss …

Aber alles ging gut und wenig später landeten wir in einer kleinen Oase. Das kleine Hotel hat nur 15 Zimmer, ist unvorstellbar sauber (irgend jemand wischt und putzt hier immer irgendwo) und gepflegt – man kann sich hier richtig wohl fühlen.  Ein hübscher Garten mit Pool – perfekt zum Relaxen!

Ein nettes kleines Bistro, wo man mit Shawn, dem Manager, die Zeit verplaudern kann.
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Und auf der schattigen Terrasse vor dem Zimmer bequeme Sofas.
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Das Deluxx liegt etwas abseits, zwischen einem Lotus-See und an einer grünen Wiese – manche Gäste finden es etwas zu abgelegen, uns hat es wunderbar gefallen.
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Zu Fuß machten wir uns auf Richtung Löwen-Standbild im Kreisverkehr – mehr als knappe 10 Minuten war das nicht, dann waren wir schon mitten drin im Trubel.
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Und waren uns schnell erneut einig: Sihanoukville verkommt zunehmend mehr! Es ist noch schmuddeliger geworden, noch chaotischer. Und leider hat das auch keinerlei Charme – es ist einfach nur hässlich.

Unten am Strand war nicht allzuviel los – offenbar waren die meisten Leute entweder auf einer der Inseln oder sie strebten gerade dorthin. Jedenfalls brach der Pier unter dem Ansturm der Massen fast zusammen!
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Man kann sich unschwer vorstellen, wie voll es auf den Inselchen sein muss – Geheimtipps sind das jedenfalls keine mehr. Auf die Inseln verzichteten wir deshalb – zum einen wegen des heftigen Windes, der Schnorcheln dort praktisch unmöglich machte, zum anderen auch wegen des enormen Andrangs.

Dafür war es am Ocheutal Beach schon fast menschenleer …
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Zwar stehen unzählige Liegen und Sessel herum – fast alle bleiben allerdings unbesetzt. Vielleicht lag es ja auch am heftigen Wind …
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Auch abends war nicht viel los – die Strand-Köchinnen hofften vergebens auf Kundschaft.
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Wir genossen drei Tage lang die relative Ruhe – und allabendlich den fangfrischen Fisch, der am Strand auf diverse Grills gelegt wurde.
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Der Weg von Phnom Penh aus:

2 Kommentare zu “4.–10 März – Sihanoukville

  1. Schwer zu sagen – wir hatten beim letzten Mal im Januar 2014 ebenfalls sehr heftigen Wind. Und was den Andrang angeht – das war zumindest während unseres Aufenthalts jeden Tag ähnlich.

  2. ich bin entsetzt über die Backpackermassen – da muß ich meine Absicht, nächstes Mal auf eine der Inseln überzusetzen, doch noch mal überdenken. Du weißt nicht zufällig, ob jeden Tag ein solcher Andrang herrschte? Und ob der heftige Wind dort unten ein häufig auftretendes Phänomen ist? Könnte man ja fast vermuten, wenn es bei euch drei Tage in Folge dermaßen windig war.

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