Summer in the City – Berlin

Großstadt und Hochsommer – das geht nicht wirklich gut zusammen!

Falsch – es geht! Geht sogar prima – wenn man sich die richtige Stadt und/oder in der Stadt die richtigen Locations aussucht!

Was in Wien wunderbar geklappt hatte, wollten wir auch in Berlin versuchen – Summer in the City, zwei Tage lang … 

Das Thermometer zeigt fast durchgehend 30°, die Sonne strahlte bis zum Untergehen vom fast wolkenlosem Himmel. 

Wir hatten Quartier genommen im NH Collection Friedrichstraße – geniale Lage und sehr günstiger Preis! August scheint Saure-Gurken-Zeit in Berlin zu sein, die Hotels unterboten sich förmlich.

Ein Zimmer nach Norden (und eine Klimaanlage) sorgten für kühle Nächte und guten Schlaf. Ein mehr als üppiges Frühstücks-Büffet für einen guten Start in den Tag. Direkt vor der Tür die U- und S-Bahn, jede Menge Kneipen in der direkten Umgebung, die meisten mit Außen-Bewirtung.

Über die Spree ging’s auf der Brücke unter der S-Bahn. Da wurde einfach noch eine Fußgängerbrücke unter die Schienen gehängt – schön schattig. Auf der anderen Seite einen ersten Blick auf den Funkturm.

Die Oranienburger Straße entlang – hier wird heftig gebaut, vom alten Tacheles stehen nur noch die Fassaden. Ein Stück weiter die märchenhafte Synagoge.

Direkt gegenüber das alte Telegrafen-Amt.

Nur wenige Schritte davon entfernt eine echte Sommer-Oase – der Monbijou-Park. Wiesen, schattige Bäume und ein richtiges Schwimmbad, das so genannte „Kinderbad“! Das alles mitten in einer Millionen-Stadt und direkt an der Spree.

Wer sich lieber innerlich erfrischen will, wird ebenfalls fündig – in einer der unzähligen „Strandbars“.

Wir schlendern weiter an der Spree entlang – der Berliner Dom, die größte Kirche Berlins, kommt in Sicht. Kaum zu glauben, dass dies eine evangelische Kirche ist! Schon seit 1465 stand hier eine Kirche, der heutige Dom wurde allerdings erst 1904 – nach nur 11jähriger Bauzeit – fertiggestellt.

Auf dem Wasser herrscht reger Ausflugsverkehr – auch so kann man einen Sommertag verbringen. Einfach die Stadt an sich vorbei ziehen lassen, das werden wir später auch noch machen! Aber erst mal faszinieren uns Skulpturen am Ufer: Ein Denkmal für den Pädagogen und Schulbuch-Verlagsgründer Diesterweg und das Ensemble „Drei Mädchen und ein Knabe„.

Wir landen im Nikolai-Viertel – vorbei am Roten Rathaus, hinter dem wieder der Fernsehturm auftaucht, gehts durch kleine Gässchen. Hier war Heinrich Zille daheim, er hat u.a. die alte Berliner Gaststätte „Zum Nussbaum“ in Zeichnungen verewigt und hier steht auch sein Denkmal.

Über eine Brücke mit interessantem Geländer – und erneutem Blick auf den Berliner Dom – geht’s zum Gendarmenmarkt. Unter schattigen Bäumen ein nostalgisches „Örtchen“.


Ein paar Meter weiter tanzen schillernde Seifenblasen vor dem Deutschen Dom und dem Konzerthaus.

Wir machen eine Pause – faulenzen im Liegestuhl, im Schatten, mit einem kühlen Getränk …

So lassen sich auch 30°C bestens aushalten 🙂
Nach einer  Pause im Hotel geht das Sightseeing am Nachmittag noch entspannter weiter – wir machen eine Schiffstour. Am Reichstagsufer, nur wenige Schritte vom Hotel entfernt, steigen wir ein, setzen uns hin – und genießen …

Zunächst geht es nochmal dort hin, wo wir am Vormittag waren – Richtung Berliner Dom.

Anschließend gleiten wir vorbei an den eleganten Bauten des Regierungsviertels, wo die riesigen Glasscheiben für bunte Reflexe auf dem Wasser und spannende Spiegelungen sorgen.

Überall Strandbars – die fast den ganzen Tag gut gefüllt sind.

Es geht in weitem Bogen über den Nordhafen und den Hohenzollern-Kanal zum Landwehrkanal und von dort zurück zur Spree. Und weil wir so faul in unseren Stühlen hingen und so total entspannt waren, spar ich mir hier weitere Worte und lasse einfach die Bilder sprechen.

Und da ein toller Tag auch einen guten Abschluss braucht, machten wir uns abends noch mal auf. Zwar gibt es rings um den Bahnhof Friedrichstraße viele Freiluft-Restaurants – wir wollten aber in einen richtigen, echten Biergarten! Möglichst am Wasser … Und da gibt’s in Berlin Mitte eigentlich nur einen – den Zollpackhof!
Wir machten uns also noch mal auf, schlenderten den Spreebogen entlang. Vorbei an dicken blauen Rohren, die die zahlreichen Baustellen Berlins entwässern – und fast wie Skulpturen wirken!

Vorbei am Reichstag und den Regierungs-Neubauten. Und hier fiel mir ein heller Streifen im Pflaster auf – genau entlang dieses Streifens verlief früher die Mauer! Kreuze erinnern an einige der vielen Mauer-Opfer…

Der Biergarten ist genau so, wie wir uns das vorgestellt haben – das Bier leicht und süffig, das Hendl kross 😉 Hier sitzt man unter riesigen alten Bäumen direkt gegenüber vom Kanzleramt (das rosig im Abendlicht leuchtet) – und fühlt sich wie in Bayern, denn ausgeschenkt wird Augustinerbräu, zu essen gibt es Schweinshaxen, Schweinsbraten, Hendl und andere bayrische Schmankerl!

Im Abendlicht wandern wir heimwärts – alte und neue Gebäude sind in rosiges Licht getaucht, die Stimmung ist magisch. Rosa Stunde …

Hinter dem Brandenburger Tor glüht der Himmel rot-orange, es wird langsam richtig dunkel.

Noch ein letzter Schlenker zum Wasser – hier gibt es allabendlich eine Lightshow.


Noch bis zum 3. Oktober wird hier täglich mit Einsetzen der Dunkelheit eine Film-, Licht- und Tonprojektion an der Fassade des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses gezeigt. Wer erst später nach Berlin kommt – vom 7.-16. Oktober findet wieder das alljährliche „Festival of Lights“ in Berlin statt.

Bis die Show allerdings richtig los geht, hätten wir noch ca. 30 Minuten warten müssen – das war uns zu lange. Stattdessen ging es gemütlich Richtung Hotel – und wir waren uns einig: Sommer in Berlin – das hat was!

Unsere Routen heute:
Sightseeing am Vormittag:
Spreebogen am Abend:

10 Kommentare zu “Summer in the City – Berlin

  1. Liebe Fernwehheiler,
    danke für Eure Berichte, die die Reisesehnsucht stets aufs Neue entfachen.
    Eine kleine Bemerkung zu einem Fehlerchen: von der Brücke an der Friedrichstr. aus habt Ihr keinen ersten Blick auf den Funkturm, sondern auf den Fernsehturm erhascht.
    Der Funkturm sieht ein bisschen aus wie der kleine Bruder des Eiffelturms, befindet sich im Westteil der Stadt und ist nur knapp 147m hoch. Von Mitte aus kann man ihn nicht sehen.
    Der Fernsehturm mit seinen 368m hingegen ragt sozusagen überall hervor.
    Weiter viel Reisefreude und Lust am Schreiben und Teilen.

    • Ooops – das hätte natürlich nicht passieren dürfen 😉 Dabei ist mir eigentlich schon klar, dass der Turm am Alex der Fernsehturm ist … aber dass es auch noch einen Mini-Eiffelturm in Berlin gibt, wusste ich nicht! Den werde ich bei der nächsten Reise dann mal (be)suchen!
      Jetzt geht’s nächste Woche aber erst mal nach Südost-Asien!

  2. Pingback: Gern gelesen im Oktober | wandernd

  3. Ich hatte hier zwischen grünen Hügeln und Schäfchen tatsächlich ganz vergessen, wie schön meine Heimatstadt sein kann. Danke für diese unglaublich gelungenen Bilder!!!

    • Eigentlich wollen wir ja diesen Sommer auch wieder zu deinen Schäfchen und Hügeln – nicht zu vergessen, die tollen Küstenwanderwege! Aber da Töchterlein in Potsdam geheiratet hat, wanderten wir stattdessen durch deine alte Heimat!
      War – wie du gesehen hast – auch unglaublich schön (und vermutlich ein bisschen wärmer als Nordengland 😉

  4. Wenn so was von einer kommt, die in Berlin lebt, muss ja wohl was dran sein 😉
    Es war jedenfalls wunderschön – und ich bedauere, dass ich deine tollen Essen&Trinken Tipps nicht früher entdeckt habe!
    Aber beim nächsten Mal – versprochen 😉

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