Nachdem das von Moulmein nach Ye so schnell und glatt gegangen war, dachten wir, der nächste Abschnitt würde genauso verlaufen.
Das war allerdings zu optimistisch – auf dieser Strecke wurden wir dann doch ziemlich durchgeschüttelt.
Andererseits war sie landschaftlich erheblich schöner als die vorige, und wir hatten dieses Mal auch nette Begleitung.
Der Abschied von Ye und vom Starlight Guesthouse – und natürlich von Emma, Winnie und David – fiel uns schwer, deshalb verließen wir Ye auch nicht übermäßig pünktlich.
Alison, die sich uns angeschlossen hatte, wartete schon auf uns – wir trödelten aber irgendwie weiterhin herum, bis irgendwann mal klar war, dass wir jetzt wirklich gehen mussten.
Im selben Auto und mit dem selben Fahrer wie gestern brachen wir auf, und zunächst war die Straße auch relativ gut. Dann reihte sich jedoch Baustelle an Baustelle, immer wieder mussten wir durch sandige Stellen fahren und natürlich auch den aufgewirbelten Staub der entgegen kommenden Fahrzeuge schlucken. Zum Glück filterte die Klimaanlage – das gibt es tatsächlich inzwischen in Myanmar! – das meiste raus.
Viel Verkehr war zum Glück nicht, es gab allerdings auch so gut wie keine Ortschaften auf der Strecke. Nur monotone Kautschukplantagen direkt neben der Straße – in der Ferne aber ein tolles Bergpanorama. Diese Monokulturen sind ein echter Raubbau – sie laugen die Böden extrem aus und auch unter den Bäumen wächst so gut wie nichts.
Die Straße war nicht nur schlecht, sondern wurde auch zusehends steiler und kurviger. Irgendwann kamen wir auf eine Passhöhe, wo ein weiß-goldener Torbogen die Straße überspannte. Wir verließen den Mon Staat und fuhren ein in den Tanintharyi-RegionDistrict.
Das geht hier nicht so einfach, wie eine Fahrt von Bayern nach Baden-Württemberg – oder auch von Deutschland nach Frankreich! Nein – hier gibt es einen Schlagbaum …
Und eine Kontrollstelle, wo unsere Pässe akribisch geprüft wurden. Erst dann hob sich der rot-weiße Pfosten und wir durften passieren.
Jetzt ging es erst mal bergab – später sollten allerdings weitere Steigungen folgen – und die Straße wurde langsam auch wieder besser. Weil die Autos auf dieser Strecke ziemlich eingestaubt werden, gibt es am Straßenrand eine improvisierte Waschanlage – von der wir gleich Gebrauch machten!
Frisch gewaschen ging’s weiter – immer noch durch kurvenreiches, bergiges Gelände.
Nur sehr selten gab es einige winzige Dörfchen.
Gegen Mittag erreichten wir eine Art Rast-Station. Auch wir stoppten hier – genauso wie große Reise- und kleine Minibusse. Es war eine Menge los.
Neben einem Kaffee (= heißes Wasser plus ein Tütchen Nescafé 3-in-1, mit Milchpulver und reichlich Zucker) erstand ich noch knusprige hauchdünne Kekse und Erdnuss-Krokant. Alison steuerte Bananen bei – so gestärkt ging’s nach einer halben Stunde weiter.
Auf deutlich besseren Straßen (mit mehreren Mautstellen) kamen wir jetzt zügig voran, es war kurz nach 14 Uhr, als wir in Dawei ankamen. Reine Fahrzeit, ohne die Pausen, also ca. 3 1/2 Stunden – gar nicht so schlecht
Unser Hotel, das Zayar Htet San Hotel, liegt mitten in der Stadt, das Zimmer ist sehr groß, die Betten bequem, das Internet kostenlos – was will man mehr!
Aber – wir wollten doch mehr! Wir wollten Kaffee und Kuchen! Und das gab’s fast um die Ecke, im “Dream Journey Café”.
Das kleine Café mit Biergarten serviert sündhafte leckere und kalorienreiche Kuchen, prima Eiskaffee – außerdem natürlich diverse frische Säfte. Und – sie stellen selbst Yoghurt her! Berühmt sind sie allerdings für ihren Cheesecake – und den gönnten wir uns, zusammen mit einem Eiskaffee.
Hier trafen wir auch unsere Mitfahrerin Alison wieder. Mit ihr zusammen begaben wir uns nach Kaffee und Kuchen auf eine fast endlose Odysee, nämlich auf die Suche nach einem funktionierenden Geldautomaten! Gar nicht so einfach – entweder die Dinger waren schlicht offline, out of order – oder sie akzeptierten unsere Visacards nicht.
Immerhin lernten wir auf diese Weise Dawei etwas kennen. Her gibt es noch hübsche alte Holzhäuser …
… stille Straßen …
Der ganze Ort macht einen ziemlich sauberen und aufgeräumten Eindruck.
Nach etwa einer halben Stunde (und unzähligen Nachfragen bei Passanten durch Alison, die ja zum Glück fließend burmesisch sprich) wurden wir endlich bei der Aya Bank fündig. Die Schatten waren inzwischen schon recht lang –
– also ging’s gemächlich zurück ins Hotel. Zwar hätten wir auch ein Tuktuk nehmen können – die gibt’s hier, anders als in Moulmein, reichlich.
Aber wir wollten ja noch ein bisschen was von der Stadt sehen.
Was uns erstaunte, war, dass es – gefühlt – in fast jeder zweiten Straße eine Moschee gibt.
Von Pagoden ist hingegen in der Stadt wenig zu sehen. Allerdings liegen die wirklich sehenswerten und wunderschönen großen Pagoden außerhalb der Stadt, auf dem Weg zum Flughafen – das sollten wir (leider erst) übermorgen feststellen.
Alles in allem – Dawei gefällt uns wirklich gut!
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