Morgens aufwachen und den Atem vor der Nase sehen? Motiviert nicht wirklich zum Aufstehen – vor allem, wenn es draußen auch noch total neblig ist.
So lange wie irgend möglich blieben wir im Bett unter den dicken Decken. Auch, nachdem kurz nach 8:00 unter uns wieder gebaggert und gebaut wurde – offenbar soll hier ein Pier entstehen. Weshalb, ist nicht klar – der Mekong ist hier überhaupt nicht schiffbar!
Und dann hieß es – GANZ MUTIG SEIN!!!!
Denn jetzt mussten wir ja ins Bad. Also – ins Outdoor-Bad. Unter die Outdoor-Dusche.
Und da die Temperaturen nur so bei 14° lagen, war es schon eine ziemliche Herausforderung, sich auszuziehen und unter die Dusche zu hüpfen. Vor allem, wenn man die halbe Nacht durch heftig gehustet hatte…
Aber – Yes! We Can! So schnell war ich noch nie aus dem Nachthemd (und der Fleecejacke sowie den dicken Socken – ihr erinnert euch!)! Über den eiskalten Boden Richtung Outdoor-Dusche geflitzt, dort ein paar Blätter, die in der Nacht vom Baum gefallen waren, beiseite geschubst und Wasser angedreht. Und das war richtig, richtig heiß!!! Und nicht nur so ne Tröpfel-Dusche – nein, der Druck war echt gut. Am liebsten wäre ich einfach drunter geblieben – man kann ja schließlich auch unter einer Dusche frühstücken – oder ?
Aber da der Warmwasser-Vorrat (leider) begrenzt ist und mein Reisegefährte sich ebenfalls aufwärmen wollte, hatte das Vergnügen bald ein Ende. Also schleunigst mehrere Lagen Klamotten angezogen – denn das Frühstück ist ebenfalls eine Outdoor-Angelegenheit. Zähneputzen etc. – alles wagte ich erst in komplett vermummtem Zustand.
Bis wir in einem halbwegs präsentablen Zustand waren und zum Frühstück gingen, hatte die Sonne dann aber den Nebel bereits verscheucht und die Welt wurde langsam wieder warm.
Vom Frühstückstisch aus sah man auf die Gemüsebeete des Hotels, das fast alles, was an Gemüse auf die Teller kommt, selbst anbaut. (Und natürlich ließ sich auch hier die Baustelle nicht völlig ausblenden!)
Kaum zu glauben nach der eisigen Nacht – aber inzwischen waren wir froh über die hübschen Sonnenschirme, die so lange hin und her und zusammen gerückt wurden, bis wir wirklich total im Schatten saßen!
Viel hatten wir heute nicht vor – noch kurz den Pomelo-Baum am Garteneingang bewundern …
Erstaunlich, was ein Baum alles an schweren Früchten tragen kann! Dann noch ein Blick auf die andere Seite der Straße – diesen Weg mussten wir letztes Mal mindestens zwei Mal täglich gehen. Und er geht noch ein ganzes Stück weiter und dann den Berg noch…
Ein Stückchen den Mekong entlang Richtung Chiang Khong – und da lockte zuerst ein Viewpoint mit toller Aussicht auf den Fluss, der hier träge und fast unbewegt wie ein See daher kommt.
Und nur ein paar Meter weiter “The View” – ein süßes kleines Café und Restaurant.
Der Blick begnadet, der Cappuccino einfach nur gut, die Zitronenlimonade hausgemacht und der Kuchen ein Gedicht.
Der junge Eigentümer war sichtlich stolz auf sein Projekt – oben das Café, ein paar Stufen den Hang hinunter dann auch noch ein richtiges Restaurant mit großer Terrasse zum Mekong. Und seit kurzem hat er auch zwei – wunderschöne – Fremdenzimmer.
In eines davon hatte sich gestern ein junger Deutscher einquartiert, der mit dem Fahrrad unterwegs ist. Er erzählte uns, dass er schon eine ganze Reihe von Ländern in Südostasien mit dem Rad bereist hat – und wir waren voller Bewunderung für soviel Energie!
Am liebsten wären wir hier einfach geblieben…. hätten einfach nur den Bienen zugesehen, die in fedrigen Blüten nach Nahrung suchten und die Aussicht genossen.
Ein Stückchen weiter flussabwärts konnten wir später sehen, wie sich laotische Boote vorsichtig ihren Weg durch den felsenbestückten Mekong bahnten. Sie pendeln zwischen Luang Prabang und Chiang Khong– wie lange noch, ist offen, denn an der Straße entlang des Mekongs wird heftig gebaut.
Auch auf unserer Seite sind nicht nur am Ufer, sondern auch auf der Straße eine Menge Aktivitäten im Gange, die Straße war teilweise kaum als solche zu erkennen.
Und es kamen zum Teil echt merkwürdige Geräte zum Einsatz.
So viel Staub war echt nichts für uns heute – wir drehten um. Noch ein Blick auf den Mekong, der hier fast unbefahrbar aussieht …
… dann ging’s zurück.
Und wenn die Sonne hinter den Bergen versinkt und der Fluss zartrosa wird, ignoriert man Husten, Schnupfen, Kopf- und Halsschmerzen ganz einfach und lässt sich von der Magie der kurzen Dämmerung verzaubern.
“Sie pendeln zwischen Luang Prabang und Chiang Khong” – bei diesen Worten von dir wurde mir ganz nostalgisch zumute. Mit so einem Boot sind wir 2013 gefahren. Muß man tatsächlich befürchten, daß diese Verbindung über kurz oder lang eingestellt wird?
“The View” ist wirklich hüsch, das habe ich auf meine Liste gesetzt. Vielen Dank für diesen Tip – und überhaupt für deinen wunderschönen Bericht!
gute besserung – die gegend sieht wirklich zauberhaft aus!
Inzwischen geht’s schon wieder viel besser – aber trotzdem lieben Dank für deine Genesungswünsche!
Vielen Dank für das tägliche kleine “Abtauchen” nach Thailand (und Myanmar) mit den vielen schönen Bildern – ich lasse mich damit so gerne kurz von der Schreibtischarbeit ablenken und ermuntern. Aber das Fernweh wird halt jeden Tag größer… und wird bei mir erst im Juni gestillt, dann durch eine Reise nach Bhutan 🙂 .
Freu mich auf weitere Bilder und schöne Texte von dir. Gute Besserung (hier sind auch viele krank).
Barbara
Wow – Bhutan! Das glücklichste Land der Welt – da beneide ich dich richtig! Vielleicht berichtest du mal, wie’s dort war – es sind ja wirklich nicht viele Menschen, die dort hinkommen (dürfen).
Hallo waren in Vientiane um unsere Patentochter im SOS Kinderdorf zu besuchen. Champa Garden Hotel unmöglich!
Jetzt eine Nacht Tadlo Lodge. Wunderschön. Leider nur eine Nacht.
4000 Inseln machen wir auch.
Gute Besserung und herzliche Grüße