20. Juni – Midsummer in Dorset

Okay – Mittsommer ist eigentlich erst morgen …. Aber wer weiß schon, was morgen ist – und heute war ein weiterer perfekter Sommertag!

Die Briten können es kaum fassen – seit fünf Tagen steht das Thermometer bei 30° C und mehr!

Das gab es zuletzt vor 20 Jahren, und die damalige Hitzewelle dauerte fast drei Wochen – wir wissen das genau, denn wir waren damals auch in Südengland unterwegs.

Auf der Suche nach einem Geldautomaten – die britischen Gastgeber sehen es sehr gerne, wenn man bar bezahlt! – bummelten wir morgens durch Wareham. Und stellten fest, dass es an einem hier ganz bestimmt nicht mangelt: Pubs!

Alle paar Meter steht ein Inn, Pub oder Hotel mit Bar – verhungern oder verdursten wird man hier auf gar keinen Fall! Die meisten sind zudem wirklich hübsch anzusehen.
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Der Fischladen hatte einiges Im Sonderangebot – einen kleineren Hummer gab es schon für unter 14 £, die Forellen mit 2,50£ das Stück ein echtes Schnäppchen!
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Rot dominiert hier – Ziegelstein-Fassaden, Petunien und Briefkasten …

Auch die Schornsteine sind ziegelrot.
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Es ging auf’s Land. Gemächlich gondelten wir über kleine Landstraßen bis Wimborne Minster. Das namensgebende Münster ist durchaus eindrucksvoll, ziemlich alt und nur ein bisschen rot.
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Im Inneren stand ich fasziniert vor der Statue eines liegenden Ritters – die unglaublich detailliert heraus gearbeiteten Einzelheiten der Rüstung waren mehr als eindrucksvoll. Unglaublich, dass Männer früher mal in solchen Dingern tagtäglich herumgelaufen sind!
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Da ich gerade mal wieder in der Waringham-Saga von Rebecca Gablé schmökere, wo diese Art Bekleidung an der Tagesordnung war, bewundere ich die Männer von damals noch im Nachhinein. Übrigens – die Gablé-Bücher sind absolut lesenswert! Englische Geschichte vom Anfang des 14. bis Ende des 16. Jahrhundert meisterhaft und unglaublich spannend erzählt.

Raus aus der Stadt, auf’s Land, nach Milton Abbas. Die gleichnamige Abtei ist inzwischen eine Schule bzw. ein (sicher sündhaft teures) Internat, das kleine Dörfchen döst vor sich hin.

Außer einer Kirche und einem Pub – und damit sind aus alt-englischer Sicht die wichtigsten Bedürfnisse eines Menschen abgedeckt – gibt es hier absolut nichts. Nicht mal einen Laden – nur in der Scheune neben dem Pub kann man selbst gemachtes Eis, Eier und ein bisschen Gemüse kaufen.

Wir kurbelten den Umsatz des verschlafenen Pubs ordentlich an – mit Cola und Kaffee 😉

Die ländliche Idylle war damit abgehakt, jetzt war wieder Meer angesagt. Weymouth, mit seinem alten Hafen, einer Hebebrücke und einer hübschen Altstadt war das nächste Ziel.
Einfach ein bisschen herum schlendern, den Schiffen zusehen, die sich beim Heben der Brücke alle schleunigst in Bewegung setzten. Den Briten beim Verzehr ihrer Lieblingsnahrung zusehen … 😉

Und dann ein Blick auf die ganz andere Seite von Weymouth – den Strand! So unglaublich, so absolut und total britisch! Baden und Sonnen, mitten in der Stadt!
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Immerhin gibt es hier einen wirklich recht schönen Sandstrand.

Jetzt musste es doch wieder etwas ländlicher und grüner werden – und ein Cream Tea war inzwischen auch mehr als überfällig! Deshalb machten wir uns auf nach Abbotsbury, das eingebettet in einer der schönsten Ecken Dorsets liegt.

Schon der Weg dorthin ist wunderschön!
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Abbotsbury ist vor allem bekannt durch seine Swannery, wo Schwäne gezüchtet werden. Alle Schwäne im Königreich sind Eigentum der Krone und stehen unter deren besonderen Schutz.

Aber obwohl die Schwäne gerade ihre Jungen groß ziehen und das ein sehenswertes Spektakel ist, wollten wir heute nicht dort hin – in Abbotsbury waren wir in der Vergangenheit schon oft gewesen und natürlich auch in der Swannery.

Heute wollten wir ins Abbey House – ein ehemals kleines B&B in begnadeter Lage, wo ich 1982 zum ersten Mal übernachtet hatte und wo wir danach x-Mal zu Gast waren. Inzwischen ist es allerdings komplett renoviert, umgebaut und erweitert und so bekannt geworden, dass man dort kaum noch ein Zimmer bekommt.

Aber einen üppigen Cream Tea im Garten, direkt neben der Kirche – den gibt es auch für Laufkundschaft.
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Dann ein Rundgang voll Nostalgie – die alte Kirche mit dem Friedhof.



Der Weg ins Dorf …



Und nicht zuletzt die malerischen Ruinenreste der einst mächtigen Abtei.

Für den Heimweg wählten wir ein kleines Sträßchen mit tollen Blicken bis hin zum Meer.




Und den wundervoll lauen Vor-Mittsommer-Abend – den letzten in Dorset! – beschlossen wir wieder am Fluss …
Die heutige Rundfahrt:

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