22. Juni – Im Brecon Beacons Nationalpark

Besonders hoch sind sie nicht, die Berge in den Brecon Beacons – höher als knapp 900 m geht es hier nicht hinauf.

Aber hier will man auch keine alpinen Hochleistungen erbringen, sondern einfach Natur und Landschaft genießen.

Und die ist ziemlich spektakulär – auch wenn wir heute nur einen winzigen Teil davon erlebt haben. 

Sanfte grüne Hügellandschaften, karge Berge und Hochmoore, Wasserfälle, hübsche Städtchen und ein idyllischer Kanal – es gibt eine Menge zu entdecken in den Brecon Beacons!

Vor der Entdeckung der Landschaft gab es am Morgen aber erst mal kulinarische Überraschungen – statt dem üblichen britischen Frühstück mit Eiern, Speck, Würstchen und Bohnen konnte man hier aus zahlreichen Alternativen auswählen. Wir nahmen Pancakes mit Ahorn Sirup und eine mediterrane Frühstücksplatte – beides unglaublich lecker!

Dazu Tee aus einer Auswahl von 20 verschiedenen Sorten – alle hochwertig, ich war total begeistert von diesem mal ganz anderen Frühstück.

Dann ging’s los – und weil Dieter wieder was von einem Kanal aufgeschnappt hatte, der ganz in der Nähe sein sollte, fuhren wir zuerst zum Monmouthshire & Brecon Canal. Allerdings war da nicht wirklich was los – ein paar Narrowboats dümpelten im schmalen Kanal, sonst gab es nicht viel zu sehen.


Also zurück in die Gegenrichtung und zu einem historischen Gebäude – dem Tretower Castle und dem Tretower Court. Die Kombination aus trutziger Burg(ruine) und sehr gut erhaltenem Herrenhaus ist einzigartig.

Eingebettet in die hügelige Landschaft des Usk-Tales …

… liegen Burg und Haus am Rande des Dörfchens Tretower. Die Burg stammt aus dem 12., das Herrenhaus aus dem 13. Jh. Die Vorläufer sind sogar noch älter – vermutlich stand bereits im 11. Jh. hier eine Burg aus Holz, die nach und nach durch einen Steinbau ersetzt wurde.
Als frischgebackene Cadw-Mitglieder mussten wir keinen Eintritt bezahlen (allerdings war das Kassenhäuschen sowieso unbesetzt – die Mitarbeiterin war irgendwo auf dem Gelände). Der Garten war unser erstes Ziel – eine üppige Pracht, wo man sich sehr gut vorstellen konnte, wie man vor fast 1000 Jahren hier Gemüse, Obst und auch Blumen gezogen hatte.

Ähnlich war es im Inneren des Hauses, das ein bisschen möbliert war, so dass man fast das Gefühl hatte, die Bewohner seien gerade erst ausgezogen.

In solchen Anwesen könnte ich Stunden vertrödeln – aber wir hatten ja noch ein paar andere Ziele. Also raus aus dem Haus, ein Blick auf die Burg-Reste …


… dann ging’s weiter. Dieter hatte den  Llangors Lake im Visier, der sehr malerisch sein sollte, ich kleine Sträßchen. Der See war eher langweilig und da eine Horde Motorradfahrer sämtliche Parkplätze belegt hatte, fuhren wir gleich weiter.

Tolle Blicke übers Land …


… malerische kleine Cottages …

… und winzigste Sträßchen.


Das Marktstädtchen Brecon – mit 8.000 Einwohnern kleiner als unser heimatliches Dorf! – entstand im 12. Jh., hat eine Kathedrale …


… und ein Schloss …

… und ist eigentlich winzig – trotzdem schafften wir es, uns in dem Gassen-Gewirr zu verlaufen 😉

Aber irgendwann fanden wir unser Auto dann doch wieder und nahmen ein weiteres schmales Sträßchen in Angriff, das sich über die Berge windet. Am Anfang noch von hohen Hecken gesäumt, später ließ die Vegetation spürbar nach.

Am Straßenrand blühten Fingerhut und eine Art Orchideen.

Dann wurde die Vegetation spärlicher …


… und die Straße abenteuerlicher.



Die Schafe schauten reichlich verdutzt, denn allzu oft scheint hier keiner vorbei zu kommen.


Wir kamen allmählich auf die Passhöhe – nur einige wenige windzerzauste Bäume standen noch am Straßenrand.

Bald waren wir wieder im Tal, nur, um wenige Kilometer später erneut in die Berge zu fahren – dieses Mal auf der „Panoramastraße“.
Mangels Vegetation öffneten sich hier tatsächlich Panoramablicke über die Berge hinweg ins Tal.



Jetzt ging es wieder bergab – ebenfalls mit tollen Blicken.



Schließlich war das Tal erreicht. Ein Gewirr bunter Felder begleitete uns, es ging durch kleine Dörfer …



… zurück nach Abergavenny.
Im Kings Arms, ganz in der Nähe neben der kläglichen Ruine des Schlosses, bekamen wir ein überraschend gutes und sehr fantasievolles Essen – zu den eher banalen Fish’n Chips, die ich bestellt hatte, wurden auch noch Jacobsmuscheln und eine wunderbare hausgemachte Sauce Tartar serviert – dieses Lokal kann man bedenkenlos empfehlen! Wir aßen zwar draußen (es war recht warm), aber auch es innen war unglaublich gemütlich.

Die heutige Runde:

2 Kommentare zu “22. Juni – Im Brecon Beacons Nationalpark

  1. Hallo , mal wieder DANKE für die Reiseberichte und die tollen Fotos. Die engen Straßen mit den Schafen erinnern mich an die Highlands. Und es ist eine Einstimmung für Irland.
    Weiterhin gute Fahrt und viel Spaß
    Herzliche Grüße
    Christina

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