23. Juni – Summer has gone …

Also, dass das mit dem Hochsommer nicht ewig so weiter gehen würde, war uns ja schon klar – aber es hätte nicht unbedingt Nieselregen und starker Wind sein müssen!

Dabei sah es morgens noch ganz manierlich aus – vielleicht sahen wir die Dinge aber auch nur deshalb in rosigem Licht, weil das Frühstück von Emily und Dawn wieder einfach unsagbar gut war!

Man müsste wenigstens eine Woche im Lansabbath House verbringen, um sich einmal durch die Frühstückskarte zu futtern.

Später als geplant brachen wir auf – nicht nur wegen des guten Frühstücks, sondern auch wegen der anderen Gäste. Weil das Gästehaus im Dumont Reiseführer über Wales steht, kommen offenbar deutsche Touristen sehr gerne hierher – wir waren heute morgen nicht die einzigen, die Deutsch sprachen.

Und deshalb waren die Frühstücksgespräche heute etwas ausgedehnter …

Dann war aber doch alles wieder im Auto verstaut und wir fuhren los. Erst mal nur bis Brecon, aber dieses Mal nicht auf der Schnellstraße, sondern auf einer kleinen Nebenstraße entlang des Monmouthshire & Brecon Canal. Nur sah man den Kanal so gut wie nie – entweder waren dichte Hecken davor oder er verlief unterirdisch, durch Tunnel.

Den Kanal gibt es schon seit 1790, früher wurden Kohle, Kalk und Holz auf flachen Booten transportiert, die meist von stämmigen Welsh Ponies auf den Treidelpfaden gezogen wurden. In den Tunneln ging das nicht so einfach – da musste die Besatzung den Kopf einziehen und gelegentlich auf dem Rücken liegend mit den Füßen an der Tunneldecke das Boot vorwärts bewegen.

In Brecon kann man Touren mit einem Narrowboat buchen oder auf eigene Faust mit einem kleineren Boot den Kanal erkunden – wenn das Wetter mitspielt! Wir mussten unsere Pläne für heute jedenfalls begraben – es fing an zu regnen. Wir statteten deshalb stattdessen unseren Landsleuten einen Besuch ab – Aldi hat hier eine Filiale 😉

Mit Proviant versorgt fuhren wir weiter – wieder unter Umgehung aller größeren Straßen, denn schließlich hatten wir Zeit. Über Heidelandschaften fuhren wie quer durch den Brecon Beacons NP.

Auch bei weniger gutem Wetter hat die Landschaft einen unglaublichen Reiz!


Carreg Cennan Castle stand als nächstes auf unserem Programm – nur musste man da ca. 1 km zu Fuß den Berg hoch bis zur Burg, und ausgerechnet jetzt fing es an, heftig zu regnen. Dazu kam noch ein starker Wind – statt Burg-Besuch suchten wir schleunigst die Teestube am Fuß des Berges auf und wärmten uns auf.

Die Burg konnten wir durch die regennassen Fensterscheiben nur verschwommen aus der Ferne sehen …

Nicht viel besser ging es uns kurze Zeit später in den Aberglasny Gardens. Kaum hatten wir den Garten betreten, fing es an zu nieseln …

Die Pflanzen genossen es sichtlich – schließlich war in den letzten drei Wochen so gut wie kein Tropfen vom Himmel gefallen (und wenn es nach uns gegangen wäre, hätte es auch noch weitere zwei Wochen so bleiben können!).




Wir fanden es weniger toll, flüchteten in das imposante Herrenhaus …

… und bald darauf zurück ins Auto. Auch die majestätisch über dem Fluss Tywi thronende Burgruine Dryslwyn Castle konnten wir nicht wirklich richtig würdigen –

– obwohl die Umgebung unglaublich malerisch ist!

Obwohl wir eigentlich nicht getrödelt hatten – und wegen des schlechten Wetters auch keine ausgedehnten Besichtigungen absolviert hatten – war es schon fast 17 Uhr, als wir in den Mumbles ankamen. Der direkt an der Swansea Bay gelegene Vorort von Swansea ist so eine Art Vor-Ort Seebad, mit Stränden und einer schönen Promenade.

Unsere Unterkunft liegt direkt am Wasser mit Blick über die Bay – und von unserem Erkerfenster haben wir einen Panoramablick – sofern Nebel und Regen es zulassen …

Die heutige Strecke:

2 Kommentare zu “23. Juni – Summer has gone …

  1. So richtig ritterlich sieht hier eigentlich keiner aus – ich fürchte, dass wir hier eher den Nachkommen von Bauern und Kaufleuten begegnen 😉 Vermutlich bewegen wir uns einfach nicht in den „richtigen“ Kreisen!

    Monmouth ist übrigens trotz seiner ruhmreichen bzw. kriegerischen Vergangenheit ein eher trister Ort, durch den wir lediglich durch gefahren sind.

  2. Hallo Renate, Du hast es doch tatsächlich geschafft, dass ich noch mal ein Buch aus Studienzeiten vor 50 Jahren zur Hand genommen habe, um nachzusehen, ob ich mich recht erinnere, einen Ortsnamen auf Eurer Route schon einmal gehört zu haben: Monmouth. Tatsächlich gibt es einen Schriftsteller/Geschichtsschreiber namens Geoffrey von Monmouth, der im 12. Jahrhundert wesentlich zur Legendenbildung von König Artus beigetragen hat. Der Name ist mir damals beim Studium der mittelhochdeutschen Literatur (Artusepik) begegnet. Vielleicht läuft Euch ja noch ein Nachkomme eines Ritters der Tafelrunde über den Weg. 🙂

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