5. Juli – Mellow yellow …

Den sanften gelben Cotswold Stone hatte Donovan sicher nicht im Sinn, als er das Lied schrieb – schließlich ist er Schotte. Aber mir kommt immer dieser Ohrwurm in den Sinn, wenn ich durch die Cotswold Dörfer streife.

Der Cotswold Stone, ein safran-farbiger Kalksandstein, lässt die alten (und neuen) Gebäude förmlich leuchten. selbst bei trübem Regenwetter wirken sie irgendwie heimelig.

Und im Sonnenlicht einfach unwiderstehlich – und irgendwie so total englisch …

Und Sonne gab es heute reichlich – es sollte ein ziemlich heißer Tag werden! Ein ausgiebiges Frühstück – heute mit spanischen Tischnachbarn, gestern war eine taiwanesische Familie mit einer süßen kleinen Tochter am Tisch. Und immer entspannten sich tolle Tischgespräche!

Dann folgten wir einem Tipp unserer Wirtin, die uns ans Herz gelegt hatte, nicht nur die bekannten Dörfer zu besuchen, in denen es von Touristen nur so wimmelt, sondern auch mal auf abgelegeneren Pfaden zu wandeln. Also fuhren wir nach Minster Lovell und waren dort quasi mutterseelenallein. Allerdings in einer unglaublichen Idylle, einem Cotswold Dorf wie aus dem Bilderbuch.

Allerdings völlig ausgestorben, nur ein paar Katzen strichen um die Häuser. Wir spazierten zur alten Dorfkirche …

… und dann gemächlich wieder zurück zum Auto.

Ein Bilderbuch Dorf folgte auf’s nächste – zu viele, um sie alle namentlich aufzuzählen!

Erst in Chipping Camden machten wir wieder einen längeren Stopp – die kleine Stadt ist berühmt für ihren bestens erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern mit der alten Markthalle.

Jenseits der eindrucksvollen Gebäude gibt es aber auch immer wieder witzige und wunderschöne Details zu entdecken – der Eingang des alten Schulhauses mit der drohenden Rute und dem nasebohrenden Kopf, liebevolle Steinmetzarbeiten wie die bunte Biene oder fantasievolle Türgriffe …

Weiter ging’s in den Ort, der quasi der Inbegriff aller Cotswold Dörfer ist – Broadway. Trotzdem war heute erstaunlich wenig los hier …

Ganz anders in Burton-on-the-Water – hier steppte wirklich der Bär, der kleine Bach mit seinen unzähligen Steinbrückchen war dicht von Touristen umlagert.  Aber nur wenige Meter raus aus dem Zentrum – und gleich war man in einer ruhigen Idylle.

In einem kleinen Teegarten am Flüsschen gab es Tee und Scones – und danach das letzte (optische 😉 Highlight des Tages – Arlington Row in Bibury.

Die uralten Häuschen stehen bereits seit 1380 hier, ursprünglich ein Lager für Wolle, später Behausungen für die Weber der nahe gelegenen Arlington Mill. Sie sind die wohl meist fotografierten Häuser in Großbritannien und stehen auf jeder „Must See“ Liste von Touristen.

Idyllischer geht es kaum noch – und an einem so perfekten Sommertag wie heute wirkt alles wie ein Werbefilm für das ländliche England. Wer länger hier bleiben möchte, ist im malerischen Swan Hotel ein paar Meter weiter gut aufgehoben.

Wir machten uns auf den Heimweg – die Festplatte im Kopf ist irgendwann doch so voll, dass keine neuen Eindrücke mehr rein passen. fast – ein bisschen was geht immer … Wir mussten noch an einen Geldautomaten – und deshalb in einen etwas größeren Ort, nach Burford. Das liegt ausgesprochen malerisch an einem Hügel oberhalb des Flusses, erstickt allerdings nahezu im Verkehr, der sich in endlosen Schlangen permanent durch den kleinen Ort quält.

Für uns war jetzt Schluss mit Sighseeing – andere Genüsse waren gefragt. Und die gab es wieder in Asthall, im mediterranen Garten des Maytime Inn.
Und weil für die Briten ein Sommerabend absolut undenkbar ist ohne Pimms (und ein Glas Pimms andererseits jeden Sommerabend perfekt macht) gab’s heute als Aperitiv ein Glas dieser wunderbar fruchtigen Köstlichkeit. Für Uneingeweihte – Pimms ist ein ein leicht bitterer, kräutrig-würziger Likör auf Gin-Basis, der mit Limonade, Eis und diversen Früchten zu einem erfrischenden Cocktail gemixt wird – Briten ordern auch gerne mal einen ganzen Pitcher, also einen großen Krug. Denn die Mixtur ist ausgesprochen süffig 😉

Und weil es so warm war und der Hunger nicht so groß, versuchte ich ein Avocado Sorbet mit marinierter Forelle und Foccacia während Dieter einen großen Salat orderte. Beides war ein echter Gaumenschmaus!

Unser letzter „richtiger“ Urlaubsabend klang entspannt in einer unglaublich schönen Umgebung aus …

Morgen sind wir dann bereits im Heimreise-Modus, es geht Richtung Küste.

Unser heutiger Streifzug durch die Cotswolds:

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4 Kommentare zu “5. Juli – Mellow yellow …

  1. ach wie toll! das ist einfach wie aus einer anderen welt. wenn ich die cotswolds sehe, dann wundert es mich auf einmal gar nicht mehr so sehr, wie tolkien das auenland „erfinden“ konnte 🙂 ich wollte da ja auch gern hin. aber auf unserem london-trip hatten wir schon soviel programmpunkte, dass das einfach nicht mehr drin war. naja – wir müssen wiederkommen, es gibt noch einiges zu entdecken 😀

    • Also für dich wären garantiert die wundervollen Gärten in Kent auch ein lohnendes Ziel! Jede Menge Futter für deine Makro-Linse 😉
      Überhaupt – die britischen Inseln sind einfach traumhaft schön – und vor allem im Südwesten scheint man in der Zeit zurück zu reisen.
      Allerdings – Paris ist auch eine Reise wert – da waren wir im letzten Oktober, eine Silber-Hochzeitsreise 💝

      • oh schön! paris liebe ich, da habe ich ja mal meinen geburtstag verbracht und 2x paris sind sicher nicht genug im leben 😉
        schottland ist ja auch ganz oben auf der liste, dann der südwesten von irland und südengland um cornwall. die insel wird mich wohl noch ein weilchen beschäftigen 😉

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