Von Heidelberg nach Lenggries in Oberbayern kann man in gut 4 Stunden fahren. Kann man …
Muss man aber nicht.
Man kann sich auch Zeit lassen. Kann nach 3 Stunden zügiger Fahrt auf der A 8 den Entschleunigungsgang einlegen.
Kann den Weg zum Ziel machen ….
Kann die Proteste des Navis ignorieren, das mit nur noch einer Stunde weiterer Fahrt lockt und stattdessen z.B. über Landsberg am Lech fahren. Und dort erst mal ein Eis essen.
Durch die bunte Altstadt bummeln und das Lechwehr bestaunen.
Seit dem 14. Jh. wird das Wasser des Lech hier über mehrere Stufen in geordnete Bahnen gelenkt.
Dann gemächlich weiter, über kleine Landstraßen statt Autobahn. Durch üppiges Bauernland. Vorbei an Wiesen, wo eben das Heu gewendet wird – Fenster runter kurbeln und den würzigen Heuduft einatmen.
Kühe beim waghalsigen balancieren an steilen Hängen bewundern.
Durch propere Dörfer kurven, wo alle Häuser grüne Holzläden zu haben scheinen und viele mit Lüftlmalereien prunken.
Wir kommen erheblich später als vom Navi vorhergesagt, aber spürbar entschleunigt in Lenggries an. Unser Gästehaus “Zum Jäger” liegt in der Spätnachmittagssonne.
Katze Susi schleicht ums Haus, Hühner stapfen durchs Gras, drei freundliche Schafe schauen über den Zaun.
Gastgeberin Vroni empfängt uns herzlich – und das kleine Apartment unterm Dach ist gemütlich und komfortabel.
Was jetzt noch fehlt, um den Tag perfekt abzuschließen – ein kühles Weißbier und ein saftiger Schweinsbraten mit Knödeln, am besten mit viel Dunkelbier-Soße – finden wir beim Altwirt im Ort. Hier schmeckt es uns schon seit mehr als 25 Jahren.
Nichts gegen den Weg, der war wirklich wunderschön und sehr entspannt – aber das Ziel ist letztlich auch nicht schlecht.
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