Ein paar Saphire – bitte!!!

14. Januar 2018
Mal ehrlich – wenn sich eine Küste schon Sapphire Coast nennt, ist es doch nicht zuviel verlangt, dass man ab und zu was Blaues sieht!

Ich bin ja auch mit Aquamarin, Tinten- oder Himmelblau zufrieden – nur das Perlgrau, Mausgrau, Dunkelgrau usw. hab ich langsam satt.

Und komme mir da ja keiner mit „50 Shades of Grey“ – ich will jetzt mal „50 Shades of Blue!!!“

Letzte Nacht tobte ein Unwetter, als ginge die Welt unter. Dazu heulte der Wind ums Haus – und ins Schlafzimmer rein, denn die Balkontür war nicht richtig dicht.

Immerhin schien der heftige Wind mal richtig aufgeräumt zu haben am Himmel – der wirkte wie frisch geputzt! Und vor unserem Balkon breitete sich was ganz erstaunliches aus – hellblau-türkis schimmerndes Wasser! Wir hatten zwar keinen Meerblick, was wir da sahen, war das Inlet, also die Flussmündung – aber wer wird schon pingelig sein bei DEN Farben!

Frühstück gab es heute in Eigenregie, und danach erkundeten wir vor der Weiterfahrt noch die Umgebung näher, die wir gestern nur im Nieselregen und düsterem Grau gesehen hatten.

Vor unserem Motel breitete sich der Golfplatz aus, das satte Grün erstreckte sich bis ans tiefblaue Meer. Wir spielen zwar nicht Golf, aber so ein Platz könnte uns schon in Versuchung führen!



Auch die Pelzrobben genießen den endlich mal wieder sonnigen Morgen ganz offensichtlich, räkeln sich genießerisch auf den Felsen oder drehen ihre Runden im Wasser.

Wo gestern stürmisch-graue Wellen an den Strand fegten, geht es heute auch deutlich farbiger zu! Allerdings ist der Wind nach wie vor extrem eisig und sehr scharf. Kommt offenbar direkt aus der Antarktis!

Selbst die Mystery Bay wirkt im Sonnenlicht nicht im mindesten mysteriös!


Wir kommen ins australische Allgäu – sanfte Hügel mit kleinen Wäldchen und jede Menge Kühe.


Fahren durch das malerische Örtchen Tilba – der Name ist abgeleitet von dem Aborigin Wort „Thawa“ und bedeutet „viel Wasser“. Tilba ist ein typischer Goldgräber Ort und sieht heute noch fasst genauso aus wie im 19. Jh. Auch hier wird Käse gemacht – aus der cremigen Milch der Jersey Kühe, die das saftige Gras des hügeligen Umlands genießen dürfen.

Es war idyllisch hier – aber auf dem Weg gab es noch mehr zu sehen. Nächster Stopp war Bermagui – hier wollte ich den berühmten „Blue Pool“ sehen, ein in die Felsen gehauener Naturpool, der grünblau schimmern sollte, wie man ⇒ hier sehen kann. Eigentlich war sogar ein Bad eingeplant!

Nur – wir waren inzwischen wieder mal in der eher grauen Phase angelangt! Dunkle Wolken am Himmel, einsetzender Regen, dazu Sturmböen, die nicht nur das Wasser eher düster aussehen ließen, sondern auch reichlich für Nachschub aus dem Meer sorgte – die hohen Wellen schossen alle paar Minuten über die Becken-Begrenzung.


Die Straße Richtung Süden ist wunderschön – immer wieder gibt es malerische kleine Flussläufe oder Seen.


Wir entschlossen uns noch zu einem kleinen Umweg – die Mimosa Rocks sollten sehenswert sein. Der Weg führte mal wieder durch dichten Urwald über eine unbefestigte Straße, zudem kamen von allen Seiten kleine Wege hinzu oder bogen ab, so dass wir bald völlig die Orientierung verloren hatten.
Schließlich stießen wir auf einen Campingplatz – mitten im Wald und ohne jeglichen Komfort.

Diese tolle Holzkonstruktion sind die Toiletten – abgesehen von ein paar Mülltonnen das einzige Zugeständnis an die Zivilisation.

Die Wege waren durch den regen ziemlich aufgeweicht – wir fürchteten, stecken zu bleiben, stellten das Auto deshalb einfach beim Zeltplatz ab und gingen zu Fuß weiter. Nach wenigen Metern lag ein atemberaubender Strand – mit saphirblauem Meer – vor uns.


Wir marschierten weiter Richtung Felsen – zunächst einen recht komfortablen Weg entlang, immer wieder mit tollen Blicken aufs Meer.




Dann ging es einen steilen Hang hinauf, der Weg war kaum noch als solcher erkennbar. Auf der anderen Seite wieder ebenso steil runter …

Mittlerweile hatte der Sturm wieder eingesetzt, die Bäume bogen sich, es brauste und immer wieder krachte es irgendwo. Schließlich wurde der Himmel bedrohlich schwarz und wir sahen zu, dass wir zum Auto zurück kamen.

Kaum saßen wir drin, brach der Regen los … Jetzt sahen wir zu, dass wir möglichst rasch nach Merimbula kamen.

In einem kleinen Motel waren wir relativ komfortabel untergebracht – nichts besonderes, aber mitten im Ort, so dass wir alles zu Fuß erreichen konnten.

Der Regen hatte sich mittlerweile wieder verzogen, die Sonne schien wieder – es wurde sogar so warm, dass wir uns in einem richtig süßen kleinen Lokal, dem „Dulcie’s Cottage“ in den Biergarten setzen konnten. Die Speisekarte war sehr überschaubar – es gab nur Hamburger und Pommes. Aber die Stimmung war super, es gab Live-Musik und die Sonne schien …

Was will man mehr (ok – ein paar Grad wärmer wäre nicht schlecht …)!

Die Tages-Strecke:

 

11 Kommentare zu “Ein paar Saphire – bitte!!!

  1. Liebe Renate,
    Ich könnte dich unbekannterweise knutschen!
    Wir sitzen am Zusammenfluss von Mekong und Moon River in dem von euch entdeckten Guesthouse in Khong Chiam. So schön!
    Viel Sonne noch auf eurer Reise und viel Entspannung. Das mit der Kamera wird schon, ab jetzt erwartet euch ausschließlich schönstes Wetter! Dann lass sie rauschen. Ich habe übrigens Monate gebraucht, um mich an meine neue Reisekamera zu gewöhnen.
    Grüsse vom Mekong von
    Susanne

    • Hey – das ist ja toll! Wir fanden das Essen und die Aussicht dort einfach super. Genießt es genauso wie wir vor einem Jahr – und vergesst nicht, zum Mekong Canyon Sam Phan Bok zu fahren!

  2. Ab heute versinkt München mal wieder im Schnee. Mal sehen wie lange. Für morgen sind Sturmböen angesagt. Wahrscheinlich auch für die nächsten Tage. Das Wetter macht einfach was es will, auch in Australien. Deine Fotos sind auf jeden Fall eine Wucht – vielen Dank.
    Sonne geniessen wenn sie da ist.
    Liebe Grüße

  3. Ja Ihr Lieben,
    kommt im Januar einfach an die Côte d’Azur – wir erleben hier nur Sonne, etwas Wind,
    keine Touristen, leere Strände und entspannte Menschen.
    Gegen den Strom zu schwimmen hat schon Einiges.
    Es grüssen
    Erwin und Sibylle

    • Tja – ihr habt ja recht … Aber richtig voll ist es hier zu Lande auch nur an wenigen Ecken, ansonsten sind wir richtig erstaunt, wie leer es überall ist.
      Und was die Entspanntheit angeht – ich glaube, die Australier und Neuseeländer können mit den Südfranzosen ganz gut mithalten! Der Rotwein hier ist übrigens auch nicht schlecht 😉 Nur beim Essen …. da ist noch viiiiel Luft nach oben!

  4. Tolle Farben , ob grün oder auch das blau des Meeres. Bei der neuen Kamera hattest Du einen Glücksgriff.
    Die leeren Strände haben auch was. Wie kalt ist eigentlich das Wasser?
    Es schaut irgendwie kalt aus.
    Weiterhin gute Reise….

    • Im Moment ist mir nicht so sehr nach Baden – allerdings ist das Wasser in den seichteren Ecken durchaus angenehm!
      Mit der Kamera fremdle ich noch gewaltig – so bald es nicht wirklich hell ist, schwächelt sie ziemlich und es rauscht gewaltig! Ich hab deutlich mehr richtigen Ausschuss als mit meiner alten!

  5. Diese Farben…. Die BLAUS…!!! Kommt’s nur mir so vor oder findet Ihr die Farben down under auch intensiver als hier?
    Viel Spass noch, es ist auf jeden Fall wärmer als hier 😉

    • Stimmt – irgendwie ist hier alles einen Tick intensiver! Wenn der Himmel wolkenlos ist, ist das Blau einfach unglaublich – liegt vermutlich auch daran, dass die Luft hier einfach sauberer ist als in Europa.

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