Lazy days . . .

25./26. Januar 2018
Mal nix konkretes vor zu haben, ist auch ganz schön! 

Stattdessen gemütlich ausschlafen, ausgiebig frühstücken und dann auf den Queen Victoria Markt!

Nein, nicht der Nachtmarkt – tagsüber ist es ein riesiger Markt mit einem gigantischen Angebot! Fleisch und Fisch, Käse und Wurst, Delikatessen von überall her, Gemüse, Obst, Gewürze …

Wir wollen uns heute Abend selbst versorgen und gehen auf Einkaufstour.

Lachs aus Tasmanien, Oliven von der Westküste, ein hausgemachtes Koriander-Pesto und knuspriges Baguette landen im Einkaufsbeutel. Dazu sommerreife Tomaten und eine Gurke – das reicht für ein schönes Abendessen, Käse und Schinken haben wir noch.

Eier, Milch und Honig verschmähen wir – obwohl die Stände verlockend aussehen!


Noch ein bisschen Musik auf den Weg – dann geht’s zügig heim!

Alles landet im Kühlschrank und wir ziehen erneut los. Wir wollen zum Federation Square, dort ist das Visitor Center. Weil wir am Nachmittag nach St. Kilda fahren wollen, brauchen wir eine aufladbare MyKi-Karte für die Straßenbahn und die gibt es dort.

Einzelfahrscheine gibt es in Melbourne nicht, man kann auch nicht einfach in Bus oder Tram bezahlen – die Öffis funktionieren nur mit den aufladbaren Plastikkärtchen!

Allerdings brauchen sicher 90% der Touristen überhaupt keine Fahrscheine – in der gesamten Innenstadt sind die Straßenbahnen nämlich komplett kostenlos!

Und da sie praktisch durch jede Straße fahren, kann man innerhalb der “Green Zone” überall ein und aussteigen, ohne sich Gedanken um Fahrscheine machen zu müssen – eine wirklich tolle Sache!

Wir durchstreifen die Stadt allerdings zu Fuß – da sieht man mehr! Kann der Zeit beim Verstreichen zusehen, in kleine Seitengässchen reingucken, wo es Gastronomie in Hülle und Fülle gibt …

Und kann durch die wunderbar nostalgischen viktorianischen Einkaufsarkaden schlendern. Zum Beispiel durch die Royal Arcade.

Auch wenn wir schon öfter hier waren – ein Besuch ist jedes Mal wieder ein Muss! Es ist die älteste erhaltene Einkaufsarkade in Australien, sie wurde 1870 eröffnet und fasziniert mit ihrer lichtdurchfluteten Passage und den furchteinflößenden Figuren von Gog und Magog am Südeingang.



Nicht weniger aufregend sind die unzähligen Läden, alle eher im hochpreisigen Sektor angesiedelt. Aber was mich einfach immer wieder umhaut, ist die wunderbare Patisserie der Hopetoun Tearooms! Seit 1892 werden hier die süßesten Versuchungen produziert – denen man kaum widerstehen kann!

Warum wir doch widerstanden? Hier der Grund:

Wir hatten einfach keine Lust auf Schlage stehen … Und die Wartezeit war lang – denn wer mal drin ist im Paradies, will das natürlich auch auskosten! Stattdessen ging’s jetzt zügig runter Richtung Fluss. Rechts der malerische alte Flinders Bahnhof – der allerdings halb eingerüstet ist und offenbar frisch gestrichen wird.


Links die futuristischen Bauten des Federation Square.


Nur ein paar hundert Meter weiter finden derzeit die Australian Open statt, das ist hier unübersehbar!

Aber anders als vor zwei Jahren findet kein Public Viewing statt bzw. nur sehr eingeschränkt. Ist auch egal – Tennis kann man noch später schauen, wir besorgen uns erst Mal ne MyKi Karte, laden sie auf und steigen in die Tram nach St. Kilda.

Hier ist man schon voll im Wochenend-Modus, obwohl es erst Donnerstag-Nachmittag ist. Aber – morgen ist Australia Day, der australische Nationalfeiertag, und viele haben wohl schon heute Nachmittag frei genommen.


Die zierliche Lady Hase und ein sehr muskulöser Mr. Hund trinken ein Tässchen Kaffee zusammen – alles ist herrlich entspannt.

Auch wir trinken Kaffee, lassen uns den Wind um die Nase blasen, tanken Sonne, spazieren auf den Pier hinaus …

Der Tag klingt aus am Yarra River bei einem kühlen Bier mit Blick auf den Fluss …

Und der folgende Tag beginnt quasi am Yarra River – wir wollen mit dem Boot nach Williamstown fahren! Das soll sehr malerisch sein – und weil heute über 30° angesagt sind, kommt eine kleine Flussfahrt gerade richtig.

Also stiefeln wir runter zum Fluss, kaufen ein Ticket – mal wieder gibt’s Seniorenrabatt! – und gehen Richtung Fußgängerbrücke.



Die Drahtfiguren an der Brücke sind abends bestimmt beleuchtet – wir nehmen uns vor, heute Abend wieder her zu kommen. Da wird es außerdem ein Feuerwerk geben, denn heute ist Nationalfeiertag!

Über die Fußgängerbrücke, die ein bisschen an einen Kleiderbügel erinnert, geht’s auf die andere Seite zur Anlegestelle der Fähre.

Und dann geht’s los …

Es geht unter unzähligen Brücken hindurch – manche sind alt und so niedrig dass ständig die Warnung ertönt “Sit down and watch your head!” Andere sind ziemlich ungewöhnlich …

Vorbei an modernen Gebäuden – Melbourne breitet sich immer weiter am Fluss entlang aus – fahren wir eine knappe Stunde den Fluss hinunter.


In Williamstown angekommen, sind wir etwas enttäuscht von der Stadt – wir hatten so was wie Fremantle erwartet. Stattdessen nur eine Straße mit kolonialen Gebäuden, die aber fast alle mit Reklame zugepflastert waren.


Der Rest der alten Häuser liegt ziemlich verstreut im Stadtgebiet – wir hatten keine große Lust, bei der drückenden Schwüle auf die Suche danach zu gehen. Also beließen wir es bei einem eher kleinen Spaziergang, nahmen die nächste Fähre zurück und machten den Weg zum Ziel. Boot fahren ist immer schön!

Zurück in der Stadt gab’s Kaffee, Ginger Beer (herrlich scharf und natürlich alkoholfrei!!!) und Mandelcroissants mit Blick auf den River und die knallbunten Plakate, die für das Midsumma Festival werben, ein kunterbuntes Spektakel von und für Schwule, Lesben, Queere und alle anderen …

Es sah inzwischen mächtig nach Gewitter aus – also sahen wir zu, dass wir Richtung Hotel marschierten. Auf der Brücke stechen die hässlichen rot-weißen Abschrankungen ins Auge – Blockaden gegen potentielle Terror-Fahrer, die auch in Australien schon mit Tötungsabsicht in Menschenmengen gefahren sind.

Zwei Dinge standen heute noch auf meiner Liste – das eine war eine Sonnenblende für die in Sydney erstandene Ersatzkamera – denn die hat so was nicht serienmäßig!

Obwohl heute Feiertag ist, hatten viele Geschäfte offen – und in der Queen Street, wo diverse Kamera-Geschäfte sind, hatte ich Glück! 5 Minuten vor Schluss (um 17 Uhr wird hierzulande alles dicht gemacht, was kein Souvenirladen oder Supermarkt ist) fand ich einen kleinen Laden, in dem es tatsächlich eine Sonnenblende gab! Zwar nicht aus hartem Plastik, sondern aus Gummi – hat aber den Riesen-Vorteil, dass man die Blende in alle möglichen Richtungen biegen und knicken kann!

Nummer zwei waren die Graffiti in den kleinen Gässchen, für die Melbourne berühmt ist. Davon hatte ich bisher noch gar nichts fotografiert – und jetzt, auf dem Heimweg mit immer drohenderem Himmel, war die Ausbeute leider eher bescheiden. Aber immerhin …

Mit den ersten Tropfen schafften wir es durch die Tür – und dann musste  jeder Gedanke an Feuerwerk und Brückenbeleuchtung aufgegeben werden – ein heftiges Gewitter und anhaltender Regen tobten sich stundenlang aus.

Für uns hieß das  – in aller Ruhe Wäsche waschen und Koffer packen. Denn morgen früh geht’s weiter – nach NEUSEELAND!

2 Kommentare zu “Lazy days . . .

  1. Melbourne ist eine wunderschöne Stadt. Ich erinnere mich gerne an unseren Melbourne Aufenthalt. Wir waren damals Mitte Dezember dort, hatten aber leider nicht eure Temperaturen. Man brauchte eine Jacke. Bei den Bildern kommen viele Erinnerungen hoch. Weiterhin eine gute Reise…..

    • Danke für deine Begleitung – vielleicht solltet ihr DU noch mal ne Chance geben 😉 – das Wetter kann durchaus gut sein, vor allem in Westaustralien! Da ist es erheblich stabiler als im Osten.

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