Alle wollen hierher – Queenstown!

8. Februar 2018
In Neuseeland ist manches anders. Und in Neuseelands Motels ebenfalls.

An vieles haben wir uns inzwischen gewöhnt – aber es gibt doch immer wieder mal was, das selbst uns zum Staunen bringt!

Dass der Tag mit einer gründlichen Morgenwäsche beginnt, ist ja nichts ungewöhnliches.

Aber dass die gründliche Wäsche sich auch auf’s Auto erstreckt, war dann doch eine echte Überraschung!

Das Auto parkt man in den meisten Motels mehr oder weniger direkt vor dem Zimmer. Im Aden Motel ist das nicht anders, allerdings gibt es da eine Besonderheit: Zwischen den Parkplätzen ist ein freier Platz, auf dem Boden steht „Carwash„, dahinter ist ein Wasseranschluss mit einem langen Schlauch inkl Bürste!

Unser Auto hat durch viele Gravel Roads schon eine gewisse Patina bekommen – also griff Dieter morgens beherzt zum Schlauch und unser kleiner Blauer kam in den Genuss einer ausgiebigen Dusche!

Mit blitzblankem Auto machen wir uns auf in einen blitzblanken Morgen – es geht nach Queenstown!
Der quirlige kleine Ort am Lake Wakatipu gehört zu den beliebtesten und auch schönsten Ecken Neuseelands. Er ist ein echtes Mekka für Sportbegeisterte – für Mountainbiker, Bergsteiger, Trekker im Sommer, für jegliche Art von Wintersportler im Winter.

Ein fast wolkenloser Himmel, eine abwechslungsreiche Landschaft und wenig Verkehr …


Die Strecke ist nicht weit, schon nach knapp 1 1/2 Stunden haben wir den südlichsten Zipfel des Lake Wakatipu erreicht. Der See ist einfach wunderschön – da waren sie wieder, die Shades of Blue!!

Der See hat eine witzige Form – so ein bisschen wie jemand, der sich gemütlich in einen Sessel gesetzt hat –
Die Straße schlängelt sich immer in Sichtweite des Wassers das ganze Schienbein hinauf, Queenstown ist etwas oberhalb des Knies angesiedelt.


Obwohl wir noch einen Einkaufsstopp im Countdown (das ist die neuseeländische Variante von Woolworths und eine der drei großen Supermarktketten des Landes) eingelegt haben, sind wir schon reichlich vor der offiziellen Eincheckzeit (14:00 Uhr) im Caples Court Motel. Kein Problem, meint die freundliche Managerin, das Apartment ist fertig, nur Milch hat sie noch nicht rein gestellt.

Unser kleines Apartment gewinnt sicher keinen Schönheitspreis – aber es ist geräumig, sehr sauber und hat ein nagelneues Bad. In Queenstown um diese Jahreszeit eine bezahlbare Unterkunft zu finden, ist ein echtes Lotteriespiel, denn Queenstown ist extrem beliebt bei in- und ausländischen Touristen, vor allem aus dem asiatischen Raum, und eigentlich immer ziemlich ausgebucht. Manchmal hat man Glück (wie wir vor zwei Jahren mit dem Alexis Motel), manchmal eben nicht und muss sich mit weniger Komfort begnügen.

Immerhin ist es preiswert, liegt sehr ruhig, wir haben einen winzigen Garten vor der Tür und nur einen sehr kurzen Weg runter an den See – das hat eine Menge für sich! Lang bleiben wir ohnehin nicht im Zimmer – es geht gleich wieder los.

Dies ist unser dritter Besuch in Queenstown – und jetzt MÜSSEN wir endlich mal mit der Gondelbahn „Skyline“ hoch auf den Hausberg, den Bob’s Peak!!! Irgendwie haben wir das bisher nie geschafft – aber heute packen wir’s an und marschieren los. Erst den Berg runter bis auf See-Niveau, dann wieder ein ganzes steiles Stück bergauf bis zur Talstation.

Mit 35$ retour ist die Fahrt ein durchaus erschwingliches Vergnügen. Und wir haben Glück: Heute ist gar nicht sooo viel Andrang! Das bisschen Warten verbringe ich mit Staunen – fast an jeder zweiten Gondel hängen Mountainbikes und in den Gondeln sitzen die Fahrer mit teils martialischer Rüstung.

Von oben hat man einen grandiosen Blick auf den See, der heute fast unbewegt tiefblau unter uns liegt. Links die schroffen Gipfel der Remarkables, die bis zu 2.340 m hoch und im Winter als Skigebiet beliebt sind, gegenüber die ebenfalls bis zu 2.300 m hohen Richardson Mountains.



Auch der Blick zur anderen Seite ist bemerkenswert – hier sieht man die Crown Range und das Cardrona Tal.
Über die Crown Range führt eine der spektakulärsten und höchstgelegenen Straßen Neuseelands von Wanaka nach Queenstown. Bis zu 1.100 m steigt sie in irrwitzigen Kurven empor und bietet sagenhafte Blicke. Wir sind sie schon zwei Mal gefahren und waren beide Male total begeistert!

Wer Nervenkitzel mag, kann vom Bob’s Peak an der langen Leine ins Tal springen – Bungee Jumping wird hier auch angeboten.

Wieder unten angekommen, geht’s zum See. Hier macht sich schon eine entspannte Abendstimmung breit. Manche mögen Queenstown nicht – es sei zu voll, zu touristisch. Voll ist es, das stimmt – aber es bewahrt sich dennoch eine unglaublich entspannte und lockere Atmosphäre, es verströmt Lockerheit und Leichtigkeit und ist irgendwie Urlaub pur! Und es liegt eingebettet in eine absolut überwältigende Landschaft!

Wir lieben es, abends am Pier entlang zu bummeln, der dampfenden TSS Earnslaw beim Ablegen zuzusehen.

In einem der unzähligen Restaurants und Pubs was zu essen und zu trinken – und wir haben in ganz Neuseeland noch selten so fantastisch und dennoch eher preiswert gegessen, wie in dem quirligen Public Kitchen direkt am Pier! Eine wirklich fantasievolle Küche mit ausschließlich lokalen Zutaten aus der Umgebung!

Beim gemächlichen Schlendern Richtung Motel kommt die Earnslaw wieder zurück – während wir gemütlich am Pier gegessen haben, hat sie, bis oben hin voll mit Touristen, eine Runde auf dem See gedreht, wobei die Passagiere bei dieser abendlichen Dinner Cruise ebenfalls was zu essen bekommen. Ob’s aber so gut war wie bei uns?

Ein paar dunkle Wolken am Himmel – ob es morgen regnen wird? Uns wäre lieber, das würde heute Nacht erledigt …

Noch ein Eis auf dem Heimweg?

Oder lieber einen letzten Drink an der schwimmenden Bar?

Den Badenden zusehen, die die letzten Sonnenstrahlen aufsaugen.

Überall spielen Straßenmusiker – die Stimmung ist einfach nur gut hier!

Dann geht’s langsam durch die Fußgängerzone, wo es ebenfalls ein Restaurant neben dem anderen gibt – auch hier haben wir schon prima gegessen! Den Berg rauf müssen wir uns noch ein bisschen quälen, aber das ist schließlich auch geschafft – Queenstown ist definitiv keine Stadt für Faule!

Und wir sind uns wieder einig – es ist absolut nachvollziehbar, warum es jährlich Zigtausende hierher zieht. Uns zieht es ja auch immr wieder hierher!

Die kurze Strecke des Tages:

2 Kommentare zu “Alle wollen hierher – Queenstown!

  1. Hallo aus Palma. Heute ist unser letzter Tag und leider regnet es wieder. Also erstmal Museum und dann am Nachmittag soll es besser werden. München erwartet uns mit Schnee und Kälte. Da sind Eure Fotos Balsam für die Serle. Liebe Grüße

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