Pfannkuchen am Morgen, Seehunde am Mittag …

12. Februar 2018
… und am Nachmittag ein laaaanges Fluss-Tal! Und außerdem der Wechsel von der West- an die Nordküste.

Für den gestrigen Regentag werden wir heute üppig entschädigt – schon morgens zeigt sich der Himmel stellenweise blau, warm ist es auch.

Vor unserer Haustür sieht es dann auch wirklich deutlich manierlicher aus als gestern Abend!


Und deshalb fällt die Entscheidung leicht: Zwar hatten wir die Pancake Rocks vor 3 Jahren schon mal gesehen. Es ist aber noch früh am Tag – also gibt’s heute einen zweiten Besuch.

Auf dem kurzen Weg zurück sehen wir die durch den Zyklon Fehi vor 10 Tagen angerichteten Schäden nochmal genauer.
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Wenn hier wirklich die gesamte Straße weggespült worden wäre, wäre die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Südinsel weggebrochen. Alternativen gibt es keine … Und wir konnten sehen, dass die Wellen oft weiterhin bis fast zur Straße hoch schlagen – da wird man noch eine Menge tun müssen, um mehr Sicherheit zu schaffen!

Die irrwitzig geschichteten Felsplatten der Pancake Rocks zählen zu den großen Sehenswürdigkeiten Neuseelands. Sie sind erschlossen durch einen perfekt ausgebauter Rundweg – trotzdem muss man keinen Pfennig Eintritt bezahlen! Überhaupt sind die Kiwis und Aussies unglaublich großzügig – woanders wäre das garantiert ziemlich teuer gekommen!

Rund eine Stunde vertrödeln wir hier – man kommt aus dem Staunen einfach nicht raus!

An manchen Stellen ist es eine ganz schöne Kletterei, und da trotz der frühen Stunde schon reichlich was los ist, gibt es gelegentlich Staus auf den Stufen.
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Noch ein letzter Rundum-Blick, dann fahren wir los, Richtung Norden!
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Allerdings kommen wir nicht weit – schon 3 km weiter lockt der Truman Track. Was sich nach schweißtreibender Wanderung anhört ist tatsächlich lediglich ein wunderschöner kurzer Weg von ca. 500m durch ein Stück Regenwald zur Küste!

Ich liebe diese Waldwege – den Geruch, das Licht, die Geräusche und die unglaubliche Vielfalt der Bäume! Fast unendlich hohe Baumriesen stehen neben Farnbäumen, Rata-Schlingen winden sich rotblühend um Stämme, an vielen Bäumen haben sich schmarotzende Pflanzen angesiedelt.
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Der Weg öffnet sich schließlich, geht durch dichten Flax zum Meer.
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Vor uns liegt eine hübsche kleine Sandbucht – nichts wirklich besonderes, aber der Weg hierher ist einfach nur schön!
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Schon ein paar Kilometer weiter halten wir erneut an – der Ausblick ist einfach zu spektakulär, um einfach daran vorbei zu fahren! Das tiefblaue Meer, die Kulisse aus dicht bewaldeten Hügeln, spitzen Felsen im Wasser und dazwischen kleinen sandigen Buchten …
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Eine schöne Ecke folgt der nächsten …
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Wenn wir heute noch irgendwo ankommen wollen, müssen wir uns zusammen reißen!

Deshalb geht es ohne weiteren Halt bis zum Cape Foulwind. Dort stinkt es nicht etwa, es sind vielmehr die gemeinen Winde gemeint, die mit ihren Fouls Schiffe zum Kentern gebracht hatten.

Aber das ist lange her – wir sind auch nicht wegen irgendwelcher Wracks hier, sondern wegen der Seehunde. Am Tauranga Beach lebt nämlich eine ganze Kolonie – und derzeit müssten auch eine Menge Jungtiere dort sein!

Über einen bequemen Weg geht man ein Stück in die Höhe und hat gleich einen Panoramablick über den Tauranga Beach.
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Ein kleines Stück weiter gelaufen und man kommt zu einer Plattform, von der man das Leben und Treiben der Seehunde auf den Felsen prima beobachten kann.

Die Lieblingsbeschäftigung der Erwachsenen: Faul in der Sonne liegen und posieren!

Wenn sie allerdings gerade aus dem Wasser kommen, wirken sie unglaublich graziös! Wie diese Seehunddame, die zu ihrem Jungen zurückkehrt, nachdem sie vermutlich auf Fischfang war.

Die Kleinen sind an Land noch sehr tollpatschig – im Wasser allerdings so wuselig und flink, dass meine Kamera passen musste. Denn schnelle Bewegungen mit dem Tele einzufangen, scheint sie echt zu überfordern!

Und wir müssen weiter – auch wenn man hier problemlos Stunden verbringen könnte! Es geht Richtung Nordosten, durch das lange Tal des Buller River. Anfangs wälzt er sich schlammbraun und behäbig durch ein eher enges, dicht bewaldetes Tal.
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Das weitet sich zu einer breiten Fläche – Allgäu-Feeling kommt auf!
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Gefolgt von den typischen Neuseeland-Hügeln – sanft, rund und satt-grün!
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Wir machen noch eine Kaffeepause, sehen dann aber zu, dass wir an unser Ziel kommen. Eine detaillierte Anreise-Beschreibung hatten wir per Mail bekommen – nur kann die mangels Mobilfunknetz nicht abgerufen werden.

Macht nichts, wir haben ja noch ein Navi bzw. “Here” auf dem Handy. Die Hausnummer weiß ich nicht mehr, aber die Straße – das dürfte wohl reichen.

Dummerweise reicht das nicht. Wir kommen zwar nach einer – wunderschönen – Irrfahrt durchs Land in die Wills Road, allerdings ans falsche Ende. Wir müssen zur Nr. 31, stehen aber vor der 155. Und Richtung kleinere Nummern – kommt ein Bach! Mit einer Furt! Nur – die letzten Regentage hatten den Bach zum Fluss gemacht, die Furt war in den Fluten verschwunden!

Also wieder zurück. Zwischendurch hatten wir mal wieder ein Netz und die Hausnummer doch noch gefunden, also ins Handy eingegeben und eine weitere Verwirrfahrt vorbei an Hopfen- und Obstplantagen (Braeburn ist hier in der Nähe – jeder kennt doch die gleichnamigen Äpfel!) bis wir letztlich doch ans Ziel kamen.

Und auf der Stelle verliebt waren – in die Oaks Farm und unser gleichnamiges Cottage! Ein Traum in schneeweißem Holz und buntem Garten, innen so gemütlich, dass wir hier am liebsten ewig bleiben würden!

Ja, ich weiß – das sind viel zu viele Fotos von einer Unterkunft! Aber Oaks Cottage ist viel mehr als das – es ist wirklich ein Zuhause auf Zeit! An alles wurde gedacht – Milch vom benachbarten Bauern und Eier von den eigenen Hühnern im Kühlschrank, Tomaten und Gurke aus dem eigenen Garten und vieles mehr.

Jac und Mark sind wunderbare Gastgeber – wer Motueka auf dem Reiseplan hat, sollte unbedingt hier übernachten!!!  Man muss allerdings Tiere mögen – eine freundliche ältere Labrador-Dame begrüßt einen, Katzen streichen um die Beine, eine Schar junger Puten kommt aufgeregt herbei gelaufen und gigantische Schweine grunzen hinter dem Haus.

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Weil wir gar nicht mehr weg wollten, gab es heute Abend Hausmannskost – Pellkartoffeln mit saurer Sahne, zwei saftig-zarte Steaks und dazu Salat aus den Zutaten unserer Gastgeber (eine Vinaigrette war selbstverständlich auch im Kühlschrank!)

Und geschlafen haben wir einfach traumhaft – absolut ruhig, tolle Luft, super-bequemes Bett …

Und hier die heutige Route (wobei wir für die Strecke inklusive aller Stopps und Kaffeepause rund 7 Stunden benötigt haben!):

3 Kommentare zu “Pfannkuchen am Morgen, Seehunde am Mittag …

  1. Schon wieder traumhaft schöne Landschaften, und ja – ich muß meiner Vorrednerin Recht geben: zu viele Fotos gibt es bei dir sowieso nicht, aber speziell nicht in diesem Fall, denn eure heutige Unterkunft ist in der Tat ganz außergewöhnlich. Daß man nicht mehr ausziehen möchte, kann ich euch gut nachfühlen.

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