10. März
Vor lauter sportlichen Highlights hätten wir fast übersehen, dass in Auckland derzeit ein mehrwöchiges Kunst-Festival stattfindet – das Auckland Arts Festival!
Zwar konnten wir an unserem allerletzten Tag nicht mehr allzuviel davon mitkriegen – aber ein bisschen was zu sehen gab es schon noch.
Überall in den Straßen fallen z.B. bunt bemalte Eulen auf. Insgesamt 47 jeweils 1,65m großen Eulen-Skulpturen wurden von einheimischen und internationalen Künstlern gestaltet und in der Stadt aufgestellt, außerdem gibt es noch 60 kleinere, die Schüler dekoriert haben.
Bevor wir uns aber auf die Suche nach der Kunst machen, müssen wir aus dem Hotel auschecken. Nach wochenlangem Herumreisen mit dem Auto, wo vieles einfach lose herum lag, ist das Packen fast schon jetzt eine strategische Herausforderung. Aber kurz vor 11 Uhr stehen zwei Koffer und eine kleine Bordtasche im Zimmer – die werden jetzt erst mal an der Rezeption deponiert, denn unser Flieger nach Taipei geht erst um 20:45.
Und wir machen uns ein letztes Mal zu einem Streifzug durch die Stadt aus. Die ist an einem Sonntag Vormittag fast menschenleer. Die hübsche Arkade in der Queen Street haben wir quasi für uns allein, es sind auch nur wenige Geschäfte geöffnet.
Wir schlendern Richtung Albert Park, vorbei an dem eindrucksvollen Jugendstilgebäude des Civic Theaters.
Nur ein paar Schritte weiter steht das Rathaus, davor der riesige Aotea Square. Dort werden wir dann mit Mitmach-Kunst konfrontiert. Ein riesiger Holzbogen, kunstvoll verziert.
Dahinter weiße Tonnen, die bespannt sind und unterschiedliche Töne produzieren. Und schließlich eine Wand, vor der sich Kinder und Erwachsene drängeln. Wir schauen mal, was es da gibt – und werden fast selbst wieder zu Kindern! Auf einer großen schwarzen Wand sind unzählige frei bewegliche Leisten angebracht, die man mit etwas Geschick zu ausgefuchsten Murmelbahnen anordnen kann.
Vor allem die Väter ließen sich diese Herausforderung nicht entgehen.
Gleich um die Ecke liegt der Albert Park, der quasi Teil der Universität ist. Studentenwohnheime und diverse Institute liegen am Rand des Parks. Und auch eines der berühmtesten und schönsten Gebäude Aucklands – der Clock Tower! Der schneeweiße 54 m hohe Turm krönt ein Gebäude, in dem heute die Universitätsverwaltung untergebracht ist, und ist dem berühmten Tom Tower der Christ Church in Oxford nachempfunden, hat aber deutlich mehr Verzierungen und Spitzen.
Manche bezeichnen ihn als „Elfenbeinturm“, andere als Hochzeitstorte – mir gefällt das filigrane Bauwerk ganz einfach!
Ringsum Wohnheime und kleine Institute in einfach unglaublich schönen alten Häusern!
Im Park hat die Natur auch so was wie Kunstwerke geschaffen – riesige uralte Bäume mit einem gigantischen Wurzelwerk! Ein paar Kinder nutzen das Wurzellabyrinth begeistert für Versteckspiele.
Und Queen Victoria schaut dem Treiben mit stoischer Gelassenheit zu …
Gemächlich schlendern wir wieder zurück, noch ein letztes Mal zum Hafen. Unterwegs noch ein paar letzte Eindrücke von der Stadt …
In Wynyard wird schon wieder oder immer noch gefeiert, genossen, gechillt …
Noch ein letztes Mal sitzen wir am Wasser, auf einen letzten Kuchen mit Eis, ein letztes Lemon, Lime& Bitters …
Dann geht’s zurück ins Hotel und wenig später zum Flughafen. Hier lohnt sich ab und zu mal ein Blick an die Decke!
Wir hatten noch reichlich Zeit – und da der Flug von Auckland über Brisbane nach Taipei (dank Super-Sondertarif und Upgrade) in der Businessclass stattfand, konnten wir es uns vor dem Abflug noch eine Weile in der Lounge gemütlich machen.
Der Start war pünktlich, der Flug bis Brisbane unspektakulär, aber natürlich sehr bequem – und das Essen wieder unglaublich gut! Nachdem in Neuseeland nur sehr selten Lamm auf der Speisekarte gestanden hatte, war ich hellauf begeistert von butterzarten Lammkoteletts, gefüllt mit Blattspinat und Pinienkernen. Ein Gläschen Champagner davor, ein Bordaux dazu. Dann ein Film – ein riesiges Angebot, auch viele deutschsprachige – und schon waren wir in Brisbane.
Hier hieß es „Alles aussteigen“ – der Flieger musste nochmal betankt werden.
Obwohl man gar nicht aus dem internationalen Bereich rauskommt, muss man die peniblen Kontrollen der Australier über sich und sein Gepäck ergehen lassen, hängt dann 50 Minuten quasi in der Warteschleife (in unserem Fall wieder in einer Lounge) und steigt dann wieder in den selben Flieger und sitzt auf dem selben Platz – allerdings wurde inzwischen alles geputzt und für den Nachtflug fertig gemacht.
Es warteten schöne plüschige Schlappen am Sitz (meine musste ich erst mal umtauschen – für Westler stellen sie anscheinend grundsätzlich Größe L bereit!), eine kuschelige Steppdecke und ein fluffiges Kissen. Und eine Box mit Ohrstöpseln, Schlafbrille, Zahnbürste/-pasta, Feuchtigkeitscreme und Handcreme. Außerdem zwei Flaschen Wasser für die Nacht.
Da es inzwischen schon nach Mitternacht war, wollten wir (eigentlich) nichts mehr essen oder trinken, sondern so schnell wie möglich schlafen. Aber wer kann schon so einem Satz widerstehen!
Oder dem Drängen der Flugbegleiterin – ein kleines Schlückchen Schampus geht immer, meint sie!
Und wenn schon nicht richtig essen – dann doch auf jeden Fall ein Häppchen Vorspeise …
Marinierte Prawns mit Dill und ein Scheibchen Chicken Terrine mit Datteln … Und evtl. eine klitzekleine Käseplatte, nur ein Stückchen Brie und ein Scheibchen Cheddar mit ein paar Trauben. Dazu evtl. ein kleines Gläschen Bordeaux?
Wir gaben nach – schließlich soll Fisch ja gesund sein, Käse den Magen schließen – und Rotwein den Schlaf fördern.
Dann wurden die geräuschdämmenden Kopfhörer aufgesetzt, noch ein bisschen Film geguckt …
Danach war aber wirklich Schlafen angesagt – und da der Sitz fast völlig flach gestellt werden konnte, schliefen wir wirklich mehr als 6 Stunden lang tief und fest bis kurz vor der Landung in Taipei.
Also wirklich – so macht Fliegen richtig Spaß!
So sind wir heute durch Auckland geschlendert:
Wie immer toller Bericht, vielen Dank ich habe Eure Reise gerne verfolgt und genossen.
Wünsche Euch weiterhin schöne Reisen und freue mich auf Neues von Euch.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Iris