G E S C H I C H T E …

05. März
… ist in Neuseeland nirgendwo derart gegenwärtig wie in der Bay of Islands.

Hier wurden die ersten Missionen gegründet, die ersten Kirchen gebaut. Hier wurde in Pahias kleinem Nachbarort Waitangi am 6. Februar 1840 der Waitangi Vertrag unterzeichnet, der das künftige Zusammenleben zwischen Maori und Briten regeln sollte. Und bei dem die Maori ganz gehörig über den Tisch gezogen wurden!

Und hier rebellierten (meist junge) Maori gegen den ungerechten Vertrag, indem sie in Russell mehrfach den Fahnenmast mit der britischen Flagge absägten.

Waitangi und den Fahnenmast in Russell (der ist inzwischen aus Stahl) wollten wir nicht noch mal sehen – stattdessen ging’s nach Kerikeri.

Oder besser gesagt – wir wollten eigentlich dort hin. Folgten dann aber einem Wegweiser zu einer „Mission“ – und landeten ganz woanders und quasi mitten in der Vergangenheit. Die Te Waimate Mission ist ein eher unspektakulärer, aber unvorstellbar friedlicher Ort.  Ein malerisches Holzhaus – erbaut 1830 und damit das zweitälteste Gebäude in Neuseeland – daneben eine idyllische schneeweiße Kirche, umgeben von einem kleinen Friedhof. Sonst nichts …

Auch früher war hier nicht viel mehr – da waren es drei Häuser, hier sollten Maori Mädchen an die europäische Kultur herangeführt und zu Christen geformt werden. Mit äußerst mäßigem Erfolg.

Was geblieben ist, ist aber wunderschön. Das Missionshaus im georgianischen Stil  …


Daneben die Kirche mit Friedhof.

Ein Grab fand ich besonders beeindruckend – hier wurden dem Verstorbenen nicht nur Blumen auf’s Grab gestellt, sondern auch ein Fläschchen seines Lieblingsbieres!

Außer uns war kein Mensch da … nur Vögel zwitscherten, Bienen summten – es war Idylle pur!

Aber den ganzen Tag kann man ja auch nicht hier bleiben – also ging’s weiter, zu der Mission, die wir eigentlich ansteuern wollten, dem Kerikeri Mission House. Anders als in Te Waimate war dort jede Menge Betrieb. Denn hier handelt es sich um das älteste britische Gebäude Neuseelands, erbaut 1822. Und das zieht Touristen an.



Neben dem weißen hölzernen Missionshaus gibt es noch den „Stone Store“ – ein massives Haus aus Stein, in dem früher Vorräte gelagert und ein Laden betrieben wurde. Auch heute noch kann man hier einkaufen – teils Kunst, teils Kitsch – aber auch viele wirklich schöne und funktionale handgefertigte Haushaltsgeräte.

Immer wieder spuckten größere und kleinere Busse Touristen aus, die im Eiltempo durch das Stone House und das Missions Gebäude geschleust wurden – wir schlenderten stattdessen gemächlich rauf zur St. James Church, der ältesten Kirche des Landes. Auch wenn sie uns winzig erscheint – sie bietet Platz für 75 sitzende oder 200-300 stehende Personen.

Zurück ging es vorbei an  Apfelbäumen, wo die Früchte gerade reif werden zum Kaffee-Trinken an den Fluss.

Und anschließend noch ein Stückchen den Hügel rauf, zum Kororipo Pa, einer alten Maori Festung. Übrig geblieben ist davon praktisch nichts mehr, nur ein Schild weist auf diese historische Stätte hin. Strategisch war das sicher kein schlechter Ort – oberhalb des Flusses, wo in der Schleife genug Platz war, die Boote zu wenden und mit Blick auf die Mission.

Zurück in Paihia noch ein Gang zum Pier – wir wollen morgen mit dem Boot raus und das bucht man am besten direkt hier oder beim Veranstalter gegenüber. Wobei die Preise überall gleich sind.



Es war ein lauer Sommerabend – deshalb gab’s zur Einstimmung ein Bier auf dem Balkon des Swordfish Clubs. Von hier aus hat man einen absolut unschlagbaren Blick über die Bucht.

Und man muss kein Mitglied sein, um hier mit Traumblick günstig zu essen und zu trinken – Gäste sind immer willkommen! Allerdings hatten wir heute eine andere Futterstelle ins Auge gefasst – auch im CBK isst man gut und günstig mit Blick auf’s Meer (wenn man Glück hat und einen Tisch am Fenster bzw. im Wintergarten ergattert). Und da wir schon gestern im Club waren, gab es heute mal eine Abwechslung. Und die war richtig lecker!

Tja – dann machten wir uns an den Aufstieg zum Baumhaus – und genossen einen letzten Abend-Blick auf’s Meer.

Unser heutige Fahrt:

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