U R U P U K A P U K A

06. März
Was so unaussprechlich klingt, ist unsagbar schön!

Eine Insel – klein, grün, hügelig. Mit traumhaften Wanderwegen und verwunschenen Buchten und Stränden. Mitten in der Bay of Islands.

Nur wenige Boote pro Tag setzen hier Besucher an Land, wer Natur und Einsamkeit sucht und gerne ein bisschen wandert, ist hier richtig.

Und wer einfach nur faul in einem Sitzsack herumlümmeln möchte, ein kühles Bier in der einen Hand (oder ein Lemon-Lime-and-Bitters!) und etwas vom Grill in der anderen, kann auch das tun.

Die kleine Insel hatten wir schon zwei Mal besucht – jedes Mal im Rahmen einer größeren Bootstour zum Hole in the Rock. Und beide Male war der Stopp nur kurz, ca. 20 Minuten, und reichte gerade für einen kurzen Spaziergang.

Heute wollten wir mal nur und ausschließlich nach Urupukapuka, dort den Tag verbringen und die Insel genauer erkunden. Und das geht nur mit einer einzigen Gesellschaft, die dort quasi das Hausrecht hat – die Explore Group mit ihren quietschgelben Booten. 

Ein Blick auf’s Meer am Morgen zeigt: Der Tag wird schön! Die Morgennebel lichteten sich über’m Wasser und der Himmel wurde zusehends blauer.

Wir pilgern gemächlich Richtung Pier, wandern über den freigelegten Strand.

Vorbei an den weißen Holzhäusern, bis zum Pier 5, wo die Ausflugsboote ablegen.


Unseres war – wie alle Explorer-Boote – gummienten-gelb.

Ein kurzer Stop im benachbarten Russell, wo weitere Passagiere an Bord gehen.


Dann ging’s vorbei an der majestätischen Queen Mary2 – die wenigstens noch wie ein richtiges Schiff aussieht und nicht wie ein quer gelegtes Hochhaus!) Richtung Inselwelt.

Der Name „Bay of Islands“ kommt nicht von ungefähr – unzählige kleine bis winzige Inseln liegen verstreut im glasklaren Wasser der Bay und fast alle sind unbewohnt. Auf einigen wenigen haben sich Leute, die sich sowas leisten können, Refugien gebaut -allerdings sieht man die Häuser fast nie wirklich, erkennt nur den Bootssteg und evtl. einen Hubschrauber-Landeplatz.



Wir näherten uns Urupukapuka, einer kleinen Insel, die zwar nicht wirklich bewohnt ist, wo  Explorer jedoch ein kleines Restaurant und ein paar einfache Unterkünfte betreibt.


Unser Boote legte in der Otehei Bay an, wir gingen an Land. Und nachdem das Boot weg war und die – wenigen – Passagiere ausgestiegen waren, war es himmlisch ruhig und einfach nur schön. Das Meer lag spiegelglatt vor uns, man konnte baden, einfach faul in einem Sitzsack herumlümmeln oder eine größere oder kleinere Wanderung machen.

Wir machten alles – hintereinander. Erst mal faul herumsitzen, was Kühles trinken und die Gegend genießen.



Dann eine – mittelgroße – Wanderung. Die Insel ist ziemlich hügelig – dadurch hat man aber auch immer wieder einfach fantastische Ausblicke. Vorbei an neugierigen Schafen ging’s auf die erste Anhöhe.



Der Blick zurück geht zur Otehei Bay, wo wir gelandet waren. Ein paar Schritte weiter sieht man über kleine Inselchen hinweg Richtung Festland bzw. zu einer Landzunge.


Und nur ein paar weitere Schritte trennten uns vor einer verschwiegenen kleinen Bucht mit Traumstrand!

Und weil der Strand so schön und der Tag so heiß war, trennten sich Dieters und meine Wege – ich wanderte runter zum Strand, ins Wasser, er kletterte weiter auf den Höhen herum!

Eingerahmt von saftig-grünen Wiesen und praktisch menschenleer! Das Wasser war warm – hier konnte man wirklich die Zeit vergessen … Allerdings war das gefährlich, denn wir durften das Boot nicht verpassen, das uns zurück in die Zivilisation bringen würde. Nach einer guten Stunde trennte ich mich deshalb von Sand und Wasser und pilgerte wieder bergauf.

Man kam wirklich nur schwer voran – überall gab es tolle Blicke. Mal eine kleine felsige Bucht …

Mal ein erneuter Blick auf die Otehei Bay

… oder auf andere Buchten und Strände.


Man kann hier stundenlang herum wandern – jede Ecke bietet Überraschungen und es ist einfach unglaublich schön.


Wir wollten den Abend in Russell verbringen bzw. dort essen – deshalb wurde es langsam Zeit, zum Pier zu gehen. Gemächlich tuckerten wir zurück – vor Russell ankerten große und kleine Boote, auch die Queen Mary lag noch da.

Russell ist eine der ältesten Siedlungen Neuseelands – wobei hier 200 Jahre schon so was wie „uralt“ bedeuten. Viele alte Gebäude sind noch sehr gut erhalten und prägen das Bild dieses winzigen Ortes, und wir sind auch beim dritten Besuch wieder restlos be- und verzaubert von der Atmosphäre hier.

Schon der Pier sieht sicher noch ganz ähnlich aus wie vor 100 Jahren.

Dahinter geht es entweder schnurgerade die staubige Straße entlang, vorbei an einem kleinen Hotel.

Dann biegt man rechts ab – und steht vor der ältesten Kirche des Landes.

Mit ein paar Schritten ist man dann schon wieder an der Strand Promenade – hier ist alles noch wie zu kolonialen Zeiten. Das elegante schneeweiße Hotel „The Duke of Marlborough“steht hier nahezu unverändert seit 1827.

Dahinter ein gigantischer Feigenbaum, der 1870 vor das daneben stehend ehemalige Zollhaus gepflanzt worden war.


Russell ist absolut tief-entspannt – hier hat es niemand eilig, es passiert nicht viel, es ist unendlich geruhsam. Wir schlendern zur andren  Seite des Piers.


Unser Ziel ist der Russell Swordfish Club. Ein hübsches weißes Holzhaus direkt am Wasser, unten drin der örtliche Radiosender. Der ist gerade auf Sendung und verkündet die aktuelle Wetterlage.

Wir gehen die schmale Treppe hinauf und sind im Club – eine absolute Idylle! Sehr gediegen im Inneren …

… und von dem kleinen Balkon aus hat man einen traumhaften Blick auf Hafen und Pier.


Schöner und besser isst man hier garantiert nirgends – denn das Essen ist einfach grandios! Der kleine Club wird von einer Familie bewirtschaftet, die sehr stolz darauf ist, dass es hier nur selbst gefangenen Fisch gibt. Von den Mädels hinter der Bar bis hin zum Koch in der Küche sind alle einfach umwerfend nett und freundlich – und sie freuen sich riesig, als sie merken, dass wir von ziemlich weit weg kommen!

Weil auf der Speisekarte alles so lecker klang und ich mich einfach nicht entscheiden konnte, bat ich den Koch um Rat – und der schlug mir vor, eine kleine Kombination aus den drei Speisen zu fabrizieren, die mir am leckersten schienen. Das Resultat war ein Medley aus Mussel Fritters (gehackte Muscheln mit Mais, roten Zwiebeln und Kräutern), Scallop and Bacon Hotcakes und Te Ika Mata (eine Maori-Spezialität aus frischem Fisch in einer Marinade aus Limetten, Kokosmilch, Chilis und Koriander). Dazu gab es drei verschiedene Soßen.

Das Ganze sah dann so aus:

Und war unglaublich lecker!!! Dieter war weniger mutig – für ihn gab es Fish’n Chips. Aber ebenfalls vom Feinsten!


Gutes Essen, kühles Bier, ein warmer Sommerabend und das alles am Meer – schöner geht’s kaum! Allerdings mussten wir ja wieder zurück auf die andere Seite! Und da abends die Boote nur noch sehr selten fahren, durften wir die Bay Belle nicht verpassen.

Es war warm genug, um auf den Oberdeck zu sitzen und die immer fantastischeren Wolkenformationen zu beobachten.




Dass wir es gerade noch trocken bis zu unserem Baumhäuschen schafften, grenzte an ein Wunder – war aber auch irgendwie passend für den wunderbaren Tag. Und das Gewitter in der Nacht störte uns gar nicht – denn für den nächsten Tag war wieder Sonne angesagt!

Hier könnt ihr den ganzen Tag auch im Video nach-erleben (unbedingt unten rechts bei den Einstellungen – kleines Rädchen-Symbol –  auf 1080p/HD umstellen!)

4 Kommentare zu “U R U P U K A P U K A

  1. Wieder ein sehr schöner Bericht und toller Film. Du hattest uns diesen Ausflug empfohlen, aber unser Terminplan reichte nur für eine Fahrt von Pahia nach Russel und wieder zurück. Wir wussten ja noch nicht was uns alles auf der Weiterfahrt noch erwartet.
    Liebe Grüsse

    • Sorry, habe mich nicht angemeldet gehabt. Anonymous ist Iris aus der Schweiz und hat nun auch schon laange Zeit nach Neuseeland.
      Liebe Grüsse
      Iris

  2. Was uns besser gefällt??? Eigentlich immer das, wo wir gerade sind 😉

    Ne – ehrlich, das kann man wirklich nicht so einfach beantworten! Im Süden ist die Natur vielleicht grandioser, im Norden gibt es dafür mehr Vielfalt. Ich glaube, man sollte irgendwie irgendwann schon beide Inseln bereisen.

  3. Ach wie schön …
    Ja, in Neuseeland gibt es immer ganz besonders schöne Wolkenformationen!
    Besonders das viert-letzte Bild ist gut getroffen 🖒
    Was gefällt Euch eigentlich besser; die Nord- oder die Südinsel Neuseeland’s?
    Liebe Grüße
    Daniela ( … die schon viel zu lange wieder zu Hause ist)

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