R E G E N T R O P F E N . . .

… die an mein Fenster tropfen …

Wenn es nur Tropfen gewesen wären, hätten wir das locker weggesteckt. Aber das, was da heute Vormittag so runter kam, war eine innige Symbiose von Regen und Wind. Da tropfte nichts mehr, da wurde das Wasser fast waagrecht übers Skagerrak an unser Fenster geworfen!

Gut, dass wir unsere Nerven erst mal mit einem üppigen und ausgedehnten Frühstück beruhigen konnten! Wenn man so bei heißem Kaffee, heißem Porridge, heißen Eiern im Trockenen vor großen Panoramafenstern sitzt, hat so ein Regensturm sogar einen gewissen Reiz.

Man lässt sich einfach ein bisschen mehr Zeit – z.B. um mal alle angebotenen norwegischen Käsesorten zu probieren! Und da gibt’s durchaus exotisches – norwegischen Braunkäse zum Beispiel. Sieht aus wie Karamell-Bonbons – und schmeckt auch so!

Oder sich einmal quer durch’s Räucherfisch-Angebot zu futtern. Und hatte ich schon das hausgemachte Granola erwähnt? Oder die ca. 10 Brotsorten???

Anschließend einfach vom Zimmer im 6. Stock aus zuschauen, wie sich das Wetter draußen austobt. Ein bisschen Blog schreiben. Ein bisschen lesen …

Und irgendwann am Nachmittag war das Spektakel dann auch zu Ende. Es tröpfelte noch ein bisschen, aber wir zogen trotzdem los. Schließlich war ein guter Teil unserer heutigen Planung schon Makulatur – keine Bootsfahrt, keine kleine Wanderung – da wollten wir wenigstens noch was von der Stadt sehen.

Erst mal ging’s aber zum Fischmarkt am Fiskerbrygga-Kai – und da lief uns das Wasser im Mund zusammen!
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Hummer in Massen, Berge von Krebsscheren, riesige Lachsseiten, Krebse und Krabben … Und natürlich Fisch in allen Varianten – lebend und küchenfertig zubereitet.

Damit man auch beim Einkaufen weiß, was bei der Fußball WM passiert, hing im Verkaufsraum ein riesiger Bildschirm von der Decke!
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Während wir uns drinnen Appetit fürs Abendessen holten, wagte sich draußen die Sonne allmählich hervor. Und schon sah alles bedeutend netter aus!
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Rings um den Fischmarkt gibt es unzählige Futterstellen – vom Fish’n Chips-Imbiss bis zum superteuren Edel-Lokal ist alles vertreten. Und richtig malerisch ist das Ganze außerdem auch noch.
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Nur ein paar Schritte weiter ist der Museumshafen. Allerdings konnten wir dort beim besten Willen keine wirklich bemerkenswerten alten Boote entdecken – mal abgesehen von diesen drei Grazien.
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Genug Wasser – jetzt ging’s in die Altstadt. Die Parkplatzsuche erledigen wir mittlerweile schon ziemlich routiniert – Platz gibt es reichlich, teuer ist es allerdings überall. Aber wenn man’s mal kapiert hat, ist es eigentlich ganz einfach – Kreditkarte in den Parkautomaten stecken, die voraussichtliche Parkzeit wählen, Ticket ziehen und ins Auto legen.

Am Ende nochmal die Kreditkarte in den Automaten stecken – jetzt wird die tatsächlich geparkte Zeit abgerechnet – und zwar oft fast minutengenau! Da muss man sich nicht ärgern, dass eine volle Stunde bezahlt werden muss, obwohl man nur 10 Minuten geparkt hat.

Ob das in anderen Städten genauso ist, werden wir ja in den nächsten Tagen rausfinden.

Jetzt ging’s erst mal nach Posebyen, dem ältesten Stadtteil Kristiansands. Wie die meisten skandinavischen Städte waren auch hier fast alle Häuser früher aus Holz und wie in vielen anderen Orten gab es auch in Kristiansand etliche große Brandkatastrophen, bei denen die Holzhäuser weitgehend zerstört wurden. Nur in Posebyen stehen noch viele der alten ein- bis zweistöckigen Holzhäuser.

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Heute sind das alles richtige kleine Schmuckstücke, früher waren es schlichte Arbeiter-Wohnungen. An Posebyen grenzt die Innenstadt mit Fußgängerzone, großem Rathausplatz und dem Dom.
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Man kann hier stundenlang bummeln – aber eher Schaufenster gucken als wirklich einkaufen, das Preisniveau ist mehr als happig!

Wir sind mehr an Natur als Kommerz interessiert, wandern wieder runter ans Wasser und schauen uns unser Hotel mal von der anderen Seite, übers Wasser hinweg, an.
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Nicht weit weg davon liegt die Rundbaufestung Christiansholm – nicht wirklich uralt, aber immerhin aus dem 17. Jh.
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Ein paar Kanonen sind Richtung Schären ausgerichtet – sonst gibt es in der Festung nichts zu sehen. Daneben liegt der Gäste-Hafen – auch ein deutsches Schiff liegt hier vor Anker.
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Im Park daneben kann man einfach nur herum spazieren, den Wasserspielen zusehen – oder auch beim Public Viewing die Fußball WM verfolgen.
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Alles in allem war der Tag zwar nicht ganz so, wie wir gehofft und geplant hatten, aber trotzdem richtig schön. Und vermutlich haben wir auf diese Weise deutlich mehr von Kristiansand gesehen.

3 Kommentare zu “R E G E N T R O P F E N . . .

  1.         Hallo, da habt Ihr Euch ein tolles Reiseziel ausgesucht. Wir waren vor vielen, vielen Jahren mit unserem VW-Bus 2mal in Skandinavien. Einmal bis zum Nordkap und damals konnte man oben noch übernachten. Ein unvergessliches Erlebnis. Eine tolle Landschaft, freundliche Menschen und schon damals ein sehr hohes Preisniveau. Wünsche Euch viel Spaß und mehr Sonnenschein.
    

    Herzliche Grüße Christina

  2. Hallo zusammen
    Wie lange seid Ihr in Norwegen und wie ist die Route?
    Wir fahren in Finnland nordwärts und dann irgendwann vom Nordcap an der norwegischen Küste runter.
    Vielleicht trifft man sich ja irgendwo in Norwegen 😉
    Midsummer-Grüsse aus Koli
    Andy & Kate

    • Wir sind noch bis zum 3. Juli hier unterwegs – die Route hab ich hier m Ende rein gestellt.

      Im Moment sind wir in Haugesund, südlich von Bergen – dorthin fahren wir morgen weiter. Wettertechnisch ist es allerdings im Moment nicht besonders – heute 11°C und Regen …

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