Sturm und Regen …

28. Juni – Molde
… sind gut für uns! 
Sagt das Scandic Seilet Hotel.

Denn aus deren Steckdosen kommt ausschließlich Strom, der mit Wind und Wasser erzeugt wurde. 

Es werden auch keine Plastikflaschen über zig Kilometer transportiert, das Wasser, das im Restaurant angeboten wird, stammt ausschließlich aus heimischen Quellen.

Klingt alles sehr nachhaltig – nur, woher stammt dann die Ananas, die auf dem Frühstücksbüffet im Obstsalat angeboten wird??? Wird sie etwa nicht von weither transportiert?

Aber wer wird schon kleinlich sein, wenn das Frühstück überwältigend üppig ist und wirklich absolut keine Wünsche offen lässt.

Wenn man sich sogar Waffeln selbst backen, Rührei oder Omelette in einer kleinen Pfanne selbst zubereiten kann, Orangensaft selbst frisch pressen kann.

Ganz zu schweigen von mindestens 10 Sorten Fisch bzw. Fischzubereitungen.

Und tollem Brot … und Käse …und überhaupt …

Aber – das brauchen wir auch alles heute morgen! Comfort-Food ist angesagt, denn es zieht ein Sturmtief durch!!! Betonung auf Sturm, wobei der Regen sich auch nicht lumpen lässt. Fast waagrecht prasselt er an die Fenster.

So lange man gemütlich bei Kaffee und Köstlichkeiten im Restaurant sitzt, macht es noch irgendwie fast Spaß, den Elementen beim Toben zuzusehen. Wenn dann aber alles vertilgt ist und man eigentlich frisch gestärkt zu diversen Unternehmungen starten möchte, das aber ein Ding der Unmöglichkeit ist – dann kann schon leichter Frust aufkommen.

Kann – muss aber nicht! Wir haben ja ein Zimmer, das nicht nur den netten Namen „Skypsbyggeren“ – Schiffsbauer – trägt, sondern auch irgendwie so was wie eine Luxuskabine auf einem Schiff ist. Da kann man ja auch nicht so ohne weiteres weg, schaut sich das Meer und das Toben des Sturmes etc. eben einfach vom Fenster aus an.

Deshalb kuscheln wir uns in unser gemütliches Nest, der Sturm heult und lässt das hohe Gebäude beinahe erzittern. Der Fjord ist unsichtbar, dichter Nebel verhüllt alles. Und der Regen peitscht unaufhörlich an unsere Fenster.

Es dauert bis zum späten Nachmittag, bis sich das alles ausgetobt hat und allmählich verzieht. Viel unternehmen kann man da nicht mehr, aber wir brauchen frische Luft und fahren auf den Hausberg von Molde, den Varden. Mit knapp über 400 m ist er nicht besonders hoch, bietet aber an klaren Tagen eine kilometerweite Fernsicht über Fjord, Schären und Alpen.

Im Moment ist die Sicht nicht besonders, es ziehen auch immer wieder Nebelfetzen durch, aber man ahnt, wie es sein könnte.


Auf dem Varden steht ein beliebtes Ausflugslokal, das Vardestua, im Dumont Reiseführer sogar enthusiastisch gelobt. Wir kehren auf einen Kaffee und Kuchen dort ein – es ist durchaus urig hier!

Die Gastronomie liegt allerdings etwa auf der Höhe einer (ziemlich schlechten) Berghütte. Das Büffet – was anderes gibt es nicht – besteht überwiegend aus undefinierbaren Gerichten, die alle sehr verkocht aussehen. Und das Salatbüffet ist größtenteils Dosengemüse.

Wenn draußen nicht alles total unter Wasser stünde, könnte man hier oben wunderbar wandern, die eher steppenähnliche Landschaft ist in ihrer Kargheit wunderschön!

Es tröpfelt schon wieder und der Wind ist eisig, wir flüchten wieder nach unten, in die Stadt. Eigentlich ist Molde ja für sein mildes Klima berühmt, Folge eines Golfstrom-Ausläufers in Kombination mit der geschützten Lage im Fjord. Deshalb wird Molde auch „Stadt der Rosen“ genannt, denn hier wachsen Rosen, deren Wachstumsgrenze eigentlich weiter südlich liegt, noch richtig üppig.

Auf den Spuren der Rosen geraten wir in den Garten des Chateauet in Molde. Das hübsche Haus war die Villa des Fabrikanten und Konsuls Oscar Hansen, heute gehört es zum Romsdalmuseum.

Rosen blühen im Garten, ranken sich am Haus empor – aber auch Pfingstrosen – bei uns längst verblüht – öffnen hier gerade ihre Blüten.


Das war’s dann aber auch für heute – wir ziehen uns wieder zurück ins Trockene. Aber ab morgen – so die Wetter-App – soll es richtig schön werden!

Wenn die App recht hat, haben wir jetzt nur noch total sonnige Tage vor uns! Mit bis zu 19 Stunden Sonne am Tag!! Da kann man so einen letzten Regen-Sturm-Tag doch schon deutlich leichter verschmerzen.

Ein Kommentar zu “Sturm und Regen …

  1. Für diesen stürmischen Schlechtwettertag hattet ihr das perfekte Zimmer mit Panoramablick auf das Wüten der Naturgewalten – besser hättet ihr es nicht treffen können, ein echter Glücksfall!

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